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16.12.2005 08:38

Koronare Herzkrankheit: Weniger Gefäßverengungen mit beschichteten Stents

Susanne Breuer Kommunikation und Querschnittsaufgaben
Deutsches Institut für Medizinische Dokumentation und Information (DIMDI)

    Zur Erweiterung verengter Gefäße bei koronarer Herzkrankheit (KHK) setzen Ärzte heute Stents ("Gefäßkatheter") ein. Stents können innen mit unterschiedlichsten Materialien beschichtet sein. Dabei beeinflussen spezielle Beschichtungsmaterialien eine mögliche erneute Verengung durch Ablagerungen im Bereich der Stents. Das ist das Ergebnis des neu vorliegenden HTA-Berichts, der im Auftrag der Deutschen Agentur für Health Technology Assessement des DIMDI (DAHTA@DIMDI) erstellt wurde. Der vollständige Bericht erscheint erstmals auch im neuen HTA-eJournal bei German Medical Science (gms).

    Bisher galt eine erneute Verengung im Bereich des Stents, die so genannte In-Stent-Restenose (ISR), als wesentlich limitierender Faktor für den Einsatz von Stents. Heute geben spezielle Beschichtungen Hoffnung auf geringere Restenoseraten und weniger Komplikationen, wie z.B. Herzinfarkt.

    Um dies zu untersuchen, werteten die Autoren des Berichts 26 randomisiert kontrollierte Studien mit zehn verschiedener Beschichtungstypen aus. Sie stellen fest, dass mit Heparin, Silicon-Carbid, Carbon oder PTFE beschichtete Stents sich in ihrer medizinischen Wirksamkeit nicht signifikant von unbeschichteten Stents unterscheiden. Dagegen fällt bei Stents, die Sirolimus, Paclitaxel, Everolimus oder 7-Hexanoyltaxol freisetzen eine Restenosierung nach sechs bis neun Monaten signifikant geringer aus als mit unbeschichteten Stents des gleichen Typus.

    Allerdings nahmen im Fall einer 7-Hexanoyltaxol Beschichtung Stentthrombosen und Herzinfarkte, zu. Unter goldbeschichteten und Actinomycin-D freisetzenden Stents entwickelten sich sogar signifikant größere Restenosierungen als mit unbeschichteten Stents.

    Neues eJournal
    Das DIMDI ist Herausgeber von HTA-Berichten, die über die Internetseiten kostenfrei abrufbar sind. Jetzt erscheinen diese auch in einer voll zitierfähigen Zeitschrift: dem neuen eJournal "GMS Health Technology Assessment" bei German Medical Science (gms). Unter www.egms.de können Kurzfassungen in Deutsch und Englisch sowie kostenfreie Volltexte eingesehen und heruntergeladen werden.

    Das HTA-Journal reiht sich dabei in die wachsende Zahl elektronischer Zeitschriften bei gms ein. Das interdisziplinäre Medizinjournal der Arbeitsgemeinschaft der Wissenschaftlichen Medizinischen Fachgesellschaften (AWMF) veröffentlicht ausschließlich online.

    Senkung der Restenoserate durch Einsatz beschichteter Stents bei koronarer Herzkrankheit
    Gorenoi V, Dintsios CM, Hagen A
    GMS Health Technol Assess 2005; 1:Doc06 (20051102)

    Das Deutsche Institut für Medizinische Dokumentation und Information (DIMDI) in Köln stellt ein hochwertiges Informationsangebot für alle Bereiche des Gesundheitswesens zur Verfügung. Die rund 70 Datenbanken mit rund 110 Millionen Dokumenten repräsentieren eines der wichtigsten medizinischen Informationsangebote in Deutschland.
    Zu den Aufgaben des DIMDI gehören u.a. die Herausgabe deutscher Versionen von medizinischen Klassifikationen wie ICD-10, ICF, Operationenschlüssel (OPS), ATC, MeSH und UMDNS sowie der Aufbau von Informationssystemen für Arzneimittel, Medizinprodukte und Health Technology Assessment (HTA).


    Weitere Informationen:

    http://www.dimdi.de/static/de/hta/db/index.htm - HTA-Berichte beim DIMDI
    http://www.egms.de/de/journals/hta/index.shtml - eJournal bei gms


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    Merkmale dieser Pressemitteilung:
    Ernährung / Gesundheit / Pflege, Medizin
    überregional
    Forschungs- / Wissenstransfer, Wissenschaftliche Publikationen
    Deutsch


     

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