Seit März 1999 praktizieren die Ärzte der Orthopädischen Klinik der Ruhr-Universität im St. Josef-Hospital (Abteilung für klinische Navigation und Robotik, Leitung: Priv. Doz. Dr. med. Kai Bernsmann) als erste in Deutschland routinemäßig die computerassistierte Implantation von Hüftgelenken. In bisher über 50 Operationen hat sich die Methode schon bewährt: Die Ärzte stellten durchweg eine bessere Position der neuen Gelenkpfanne fest; Nachteile für den Patienten birgt das neue Operationsverfahren nicht.
Bochum, 24.09.1999
Nr. 214
Simulation verbessert Operationsergebnis
Genaue Planung am 3D-Modell
Erstmals in Deutschland: Computerassistierte Hüftimplantation
Seit März 1999 praktizieren die Ärzte der Orthopädischen Klinik der Ruhr-Universität im St. Josef-Hospital (Abteilung für klinische Navigation und Robotik, Leitung: Priv. Doz. Dr. med. Kai Bernsmann) als erste in Deutschland routinemäßig die computerassistierte Implantation von Hüftgelenken. In bisher über 50 Operationen hat sich die Methode schon bewährt: Die Ärzte stellten durchweg eine bessere Position der neuen Gelenkpfanne fest; Nachteile für den Patienten birgt das neue Operationsverfahren nicht.
Längere Haltbarkeit und mehr Komfort
Die richtige Stellung der Hüftgelenksendoprothese beeinflußt das postoperative Ergebnis der Implantation maßgeblich: Sitzt sie optimal, bedeutet das für den Patienten neben einer längeren Haltbarkeit des Implantats auch einen größeren Be-we-gungsumfang der Hüfte, ohne die Gefahr einer Aus- oder Verrenkung. Bei der konventionellen Operationstechnik konnten die Ärzte die Positionierung der Gelenkpfanne zwar am Röntgenbild planen, aber sie konnten nicht sicher sein, dass die Durchführung dieser Planung auch gelang, denn dem Operateur fehlten bei der Arbeit die zur Orien-tierung wichtigen Parameter. Die genaue Festlegung des Implan-tations-winkels während der Operation war nicht möglich.
Millimetergenaue Einpassung
Mit der neuen Methode ist die Vorausplanung der Implantation optimiert: Die Ärzte führen zunächst eine Computertomografie des Beckens des Patienten durch und erstellen dann am Com--puter ein 3D-Modell davon. An diesem Modell können sie dann den Ablauf der Operation simulieren und so ihr Vorgehen genau planen (Abb. 1). Während der Operation überwacht der Computer alle benutzten Instrumente (mit Positionsmarken, s. Abb. 2) mit Hilfe von Infrarotsignalen, die von einer Kamera aufgefangen werden. Ein Instrument tastet die Knochenoberfläche des Patienten ab, so dass der Rechner das vorher erstellte 3D-Modell mit der Realität abstimmen kann. Nach diesem sogenannten "Matching" hat der Operateur zusätzlich am Modell auf dem Monitor den Überblick über die Position seiner Instrumente. Die Darstellung der im Vorhinein festgelegten Gelenk-pfannenposition auf dem Bildschirm ermöglicht eine intraoperative Umsetzung der Planung auf zwei Grad und einen Millimeter genau. So können auch Komplikationen, wie das Eindringen der Fräsen oder des Implantates ins Becken sicher vermieden werden. Im Gegensatz zur Robotertechnik erfordert das neue Verfahren keinen größeren Schnitt, und auch die Operationszeit verlängert sich nicht wesentlich.
Weitere Informationen
Priv. Doz. Dr. med. Kai Bernsmann, Abteilung für klinische Navigation und Robotik, Orthopädische Klinik der Ruhr-Universität im St. Josef-Hospital, Gudrunsstraße 56, 44791 Bochum, Tel. 0234/509-2516, Fax: 0234/509-2515
Merkmale dieser Pressemitteilung:
Ernährung / Gesundheit / Pflege, Medizin
überregional
Buntes aus der Wissenschaft, Forschungsergebnisse, Wissenschaftliche Tagungen
Deutsch
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