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19.12.2005 19:22

Forscher diskutierten neueste Entwicklungen der Neuroökonomie

Hannelore Ohle-Nieschmidt Presse- und Öffentlichkeitsarbeit
Zeppelin University

    In den letzten zwei, drei Jahren hat sich unter dem Rubrum "Neuroökonomie" eine Forschungsrichtung entwickelt, die neuere neurowissenschaftliche Methoden nutzt, um ökonomisch relevante Vorgänge zu beobachten. Ziel des Symposiums an der Zeppelin University in Friedrichshafen war es, neurowissenschaftliche Erkenntnisse in die wirtschaftswissenschaftliche Diskussion zu tragen.

    Neuere Studien widmen sich der Erforschung neuronaler Grundlagen alltäglicher Entscheidungen, wie z.B. der Entscheidung für oder gegen den Kauf einer Marke oder eines bestimmten Wertpapiers. Im Ergebnis konnten diese Studien zeigen, dass herkömmliche Theorien ergänzt werden sollten.
    Unabhängig von diesen konkreten Ergebnissen wurden durch die ständige Diskussion mit Neurowissenschaftlern auf Seiten der Ökonomie Erkenntnisse gewonnen, die für die weitere ökonomische Forschung von Interesse sein könnten.

    Ergebnis dieser Workshops waren ein besseres Verständnis in der Erforschung der Konsumenten- und Personalentscheidungen. Bei Konsumentscheidungen lässt sich bei Marken ein kortikaler Entlastungseffekt verzeichnen, d.h. "beim Shoppen setzt der Verstand aus", wie BILD diese Ergebnisse der Münsteraner Forschungsgruppe um Peter Kenning zusammenfasste. Auch bei Personalentscheidungen könnten - insbesondere bei Führungspositionen - vermutlich zukünftig sogenannte "Scans", d.h. Bilder von Gehirnaktivitäten vorgenommen werden, um Fehlbesetzungen zu vermeiden, so die Einschätzung des Bielefelder Neurowissenschaftler Hans J. Markowitsch. Während die Ökonomie ihre vergangenen Nobelpreise für die deskriptive Analyse der "begrenzten Rationalität" (Herbert Simon) vergeben hat, geht die Neurowissenschaft einen Schritt weiter: Sie ist den bewussten Gefühlen und unbewussten Emotionen empirisch auf der Spur.
    Analyse zum Abschluss des für alle Teilnehmer als äußerst ertragreich wahrgenommenen dreitägigen "Brainstormings": "Die Neurowissenschaft informiert die Ökonomie über das bisher weitgehend Ausgeblendete: Die Gefühle und Emotionen. Die Determinierungsthese, nach der wir das wollen, was wir tun, und nicht etwa tun, was wir wollen, und das damit verbundene Argument der "Freiheitsillusion" blieb erwartbar umstritten. Die größten Defizite liegen jedoch wohl bei den fehlenden neurowissenschaftlichen Beschreibungen von kollektiven Entscheidungen und Gedächtnis."


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    Merkmale dieser Pressemitteilung:
    Gesellschaft, Psychologie, Wirtschaft
    überregional
    Buntes aus der Wissenschaft, Wissenschaftliche Tagungen
    Deutsch


     

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