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27.09.1999 11:11

Universitäts-Sport-Club Heidelberg wird 100 Jahre alt

Dr. Michael Schwarz Kommunikation und Marketing
Ruprecht-Karls-Universität Heidelberg

    Freunde und Gönner sind zum Festakt am 9. Oktober 1999 in der Aula der Alten Universität herzlich eingeladen - Hauptredner beim Jubiläum des Traditionsvereins ist der PR-Chef der Deutschen Bank, Hanns Michael Hölz - Sein Thema: "Vereine und Wirtschaft" - Abends Bundesliga, Oldies und Party

    Der Universitäts-Sport-Club Heidelberg, bekannt vor allem als vielfacher Deutscher Meister im Basketball, wird 100 Jahre alt. Zu einem Festakt am 9. Oktober 1999 um 11.15 Uhr lädt der Traditionsverein Freunde und Gönner in die Aula der Alten Universität ein. Hauptredner des Jubiläums ist der Public-Relations-Chef der Deutschen Bank AG, Hanns Michael Hölz, der das Verhältnis zwischen Vereinen und Wirtschaft thematisieren wird. Um 16 Uhr steht ein Oldie-Basketball-spiel mit ehemaligen Meisterspielern in der Halle des Instituts für Sport und Sportwissenschaft auf dem Programm, um 18 Uhr das Basketball-Bundesligaspiel gegen Frankfurt. Mit einer Party im Institut klingt das Jubiläum aus. In einer Festschrift skizziert der Traditionsverein seine sportlichen Höhen und Tiefen während der vergangenen 100 Jahre.

    1899 als "Academischer Sport-Club Straßburg" gegründet

    Den ersten Anstoß erhielt der Hochschulsport in Deutschland 1893 durch die Vereinigung von dreizehn meist englischen und holländischen Studenten der Technischen Hochschule Charlottenburg zum ASC Berlin. Dieses Modell nahm sich Ivo Schricker zum Vorbild, als er im Herbst 1899 den zweitältesten deutschen Hochschul-Sportverein, den "Academischen Sport-Club Straßburg", gründete. Schricker, erfolgreicher Fußballer und Leichtathlet, hielt unter anderem über viele Jahre den Titel des deutschen Hochschulmeisters über 1500 m. Er wurde Vizepräsident des DFB und war später Generalsekretär der FIFA in Genf.

    Der ASC Straßburg erhielt bald lebhaften Zulauf. Auf angemieteten Plätzen wurde der Sportbetrieb mit Fußball, Leichtathletik und Tennis aufgenommen. Unter den neuen Mitgliedern nach der Jahrhundertwende befand sich auch der in der 100-jährigen Vereinsgeschichte erfolgreichste Sportler aus den Reihen des Klubs, Otto Froitzheim. Zwischen 1907 und 1925 errang er siebenmal den Sieg bei den Internationalen Tennismeisterschaften von Deutschland im Einzel und viermal im Herren-Doppel, bei den Olympischen Spielen 1908 in London errang er die Silbermedaille, 1912 wurde er Weltmeister im Einzel, 1914 Zweiter in Wimbledon.

    Der Schwerpunkt des Sportbetriebs verlagerte sich vor allem zum Tennis. 1906 veranstaltete der ASC zum ersten Mal das offizielle Straßburger Tennisturnier, das 1908 auf höchstem Niveau wiederholt wurde. Im Winter 1908/09 fand der Wintersport viele Anhänger, und unter der Leitung von Merck und Engelhorn, die vom ASV Dresden nach Straßburg wechselten, wurde Feldhockey eingeführt und systematisch trainiert. Eine Erweiterung des sportlichen Angebots brachte schließlich das Eishockey auf entsprechend hergerichteten Tennisplätzen. Zur Feier seines zehnjährigen Bestehens erhielt der Klub für die Anlage von zwei neuen Tennisplätzen eine Spende. Im Winter 1909/10 dominierten Skilauf und Eishockey: Alle sechs Tennisplätze wurden deshalb zu Eisflächen umgewandelt.

    1910: Die Tennisprominenz kam zum Turnier

    Im Sommer 1910 fand erstmalig auf den ASC-Plätzen das 14. Internationale Tennisturnier statt, an dem die Tennisprominenz in großer Zahl beteiligt war. Der ASC wurde damit weit über seine Grenzen bekannt. Von da an fanden diese Turniere jährlich statt, und zwar abwechselnd auf den Plätzen des ASC und dem Klubplatz Lenotre. Im Winter wurde wieder Land- und Eishockey gespielt, Wettspiele gegen Freiburg und Karlsruhe ausgetragen. Besonders eng waren die Verbindungen zu den Klubs der Universitäten Dresden und München. Auf Grund seiner Leistungen und seiner Kontakte bekam der ASC in der Sportwelt einen glänzenden Namen, und mancher sportbegeisterte Student versuchte, einige Semester in Straßburg zu studieren, um dort auch zu sportlichen Ehren zu kommen. Diese Entwicklung wurde durch den Ausbruch des Ersten Weltkriegs abgebrochen.

    Der Neubeginn in Heidelberg

    Schon 1901 bestand in Heidelberg ein ASC, ab 1906 wurde jedoch nur noch gerudert und der Name "Akademischer Ruderverein" angenommen. Die unter dem Zwang der Verhältnisse aus dem Straßburger ASC ausgetretenen Mitglieder hielten die Verbindung untereinander aufrecht und riefen Weihnachten 1918 dazu auf, den Klub neu zu gründen. Im März 1919 fand in Heidelberg eine konstituierende Versammlung statt, an der auch einige Professoren und der Rektor der Universität Heidelberg teilnahmen. Nachdem auch der Rektor Unterstützung seitens der Universität in Aussicht stellte, fand die Gründung des neuen ASC Heidelberg (Straßburg) statt. Im Sommer 1919 begann der Sportbetrieb mit Tennis, Ende 1919 wurde auch eine Damenabteilung des ASC gegründet. Im Sommer 1920 nahm der ASC zum ersten Mal an dem Hochschul-Turn- und -Sportfest der TH Karlsruhe teil.

    Im Sommer 1926 wurde eine Faltboot-Abteilung gegründet, Skilauf im Winter gehörte zum festen Sportangebot. In dem langen und strengen Winter 1928/29 wurden zahlreiche Gebirgsfahrten und Skikurse organisiert. 1929 gelang es, durch Stiftungen und ehrenamtliche Mitarbeit ein Klubheim herzurichten. In den Jahren 1930 bis 33 entfaltete sich das Klubleben noch einmal zur vollen Blüte. Nach 1933 kam als Folge der nationalsozialistischen Machtübernahme auch das Dasein des ASC langsam zum Erliegen. Ein Antrag zur Eingliederung in den NS-Reichsbund für Leibesübungen wurde nicht gestellt, das Klubheim aufgegeben - der ASC hatte praktisch aufgehört zu bestehen.

    1949: Universitäts-Sport-Club Heidelberg gegründet

    Im Oktober 1949 trafen sich einige alte ASC-Mitglieder, die der Gedanke an ein Wiederaufleben des alten Klubs zusammengeführt hatte. Auf der Gründungsversammlung am 18. November 1949 wurde der Klub zu neuem Leben erweckt. Sein neuer Name "Universitäts-Sport-Club Heidelberg (ASC Straßburg)" sollte die Verbindung zur Universität Heidelberg in gleichem Maße bekunden wie die Verbundenheit des jungen USC mit dem alten ASC.

    Rückfragen bitte an:
    Dr. Michael Schwarz
    Pressesprecher der Universität Heidelberg und
    Vorsitzender des USC-Freundeskreises
    Tel. 06221 542310, Fax 542317
    michael.schwarz@rektorat.uni-heidelberg.de

    Festakt: Alte Universität, Grabengasse 1, 69117 Heidelberg
    Basketballspiele & Party: Institut für Sport und Sportwissenschaft der Universität, Im Neuenheimer Feld 700, 69120 Heidelberg


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    Merkmale dieser Pressemitteilung:
    Sportwissenschaft
    überregional
    Buntes aus der Wissenschaft, Organisatorisches
    Deutsch


     

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