Der Chamisso-Preisträger des Jahres 2001 - Vladimir Vertlib - wird im Rahmen der nunmehr fünften Chamisso-Poetikdozentur fünf öffentliche Vorlesungen in Dresden halten. Dabei wird er u. a. über den Einfluss seiner Biographie auf sein Schreiben, die literarischen und geographischen "Heimaten" und über Fragen nach der Rezeption seiner Literatur reflektieren. Was gemeinhin mit dem Begriff der Migrantenliteratur erfasst wird, soll am Beispiel der schriftstellerischen Werkstatt Vladimir Vertlibs überprüft werden.
Vladimir Vertlib wurde 1966 in Leningrad, dem heutigen St. Petersburg geboren. 1971 emigrierte er mit seiner Familie nach Israel. Später übersiedelte er nach Österreich, dann zurück nach Israel, in die USA und schließlich, 1981, wieder nach Österreich. Er studierte Volkswirtschaftslehre in Wien und lebt derzeit in Salzburg. 1995 erschien sein erstes Buch, "Abschiebung", dem die Romane "Zwischenstationen", "Das besondere Gedächtnis der Rosa Masur" sowie "Letzter Wunsch" folgten. 2000 erhielt er den Förderpreis für österreichische Literatur, 2001 erhielt er den Förderpreis zum Chamisso-Preis der Bayerischen Akademie der Schönen Künste sowie den Anton Wildgans-Preis.
Die Dresdner Chamisso-Poetikdozentur bietet den Preisträgern des Adelbert-von-Chamisso-Preises der Robert-Bosch-Stiftung ein öffentliches Forum. Mit dem Preis werden die Werke von Autoren mit einer spezifischen Migrationserfahrung oder einem so genannten Migrationshintergrund gewürdigt. Die Verschiebung von der realen Migration zur erzählten und kulturell gedeuteten Migration in ihren historischen und poetologischen Dimensionen zu erfragen, ist Anliegen der Dresdner Chamisso-Poetikdozentur.
An folgenden fünf Abenden wird Vladimir Vertlib jeweils 20 Uhr im Blockhaus (Neustädter Markt) zu erleben sein: 9., 10., 11., 16. und 19. Januar 2006
Wir möchten Sie herzlich zu dieser Beschäftigung mit dem Werk Vladimir Vertlibs - und zu der Möglichkeit, mit dem Autor ins Gespräch zu kommen - einladen.
Veranstalter ist das MitteleuropaZentrum für Staats-, Wirtschafts- und Kulturwissenschaften der TU Dresden in Zusammenarbeit mit der Sächsischen Akademie der Künste und der Professur für Neuere deutsche Literatur und Kulturgeschichte der TU Dresden.
Der Eintritt ist frei.
Weitere Informationen: Oliver Geisler, Wiss. Mitarbeiter MitteleuropaZentrum, Telefon 0351 463-39257
Merkmale dieser Pressemitteilung:
Gesellschaft, Kunst / Design, Musik / Theater, Sprache / Literatur
regional
Buntes aus der Wissenschaft
Deutsch
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