Einladung zu einer medizinhistorischen Zeitreise
Auf die Spuren der Vergangenheit des medizinischen Alltags begeben sich gleich zwei Referenten im Rahmen der an der Universität Greifswald stattfindenden Ringvorlesung "Sammlungen, Sammler und Museen" am Mittwoch, dem 11. Januar 2006, um 19.00 Uhr im Großen Hörsaal des Instituts für Physik. Die Privatdozentin Dr. Mariacarla Gadebusch Bondio vom Institut für Medizingeschichte wird an diesem Abend "Die medizinhistorische Sammlung der Universität Greifswald" vorstellen. Im Anschluss daran präsentiert Assistenzarzt Dr. Erik Riebe von der Klinik und Poliklinik für Frauenheilkunde und Geburtshilfe "Krankheiten und Krankheitsbilder - Moulagen der Universität Greifswald" (siehe Programm). Zu der Veranstaltung sind alle Greifswalder und Freunde der Universität recht herzlich eingeladen.
Die Entstehung und Entwicklung der medizinhistorischen Sammlung der Universität Greifswald geht auf die Initiative von Prof. Heinz-Peter Schmiedebach, dem ehemaligen Direktor des Instituts, zurück. Die Sammlung ist größtenteils in den Kellerräumen des Instituts für Medizingeschichte untergebracht und zeigt nur einen kleinen Teil des tatsächlich vorhandenen Bestandes an Geräten und Instrumenten, die seit 1994 zusammengetragen wurden. In der Ausstellung befinden sich cirka 100 Exponate. Etwa 400 weitere Stücke werden im Universitätsklinikum Greifswald und im Biotechnikum beherbergt. Die Sammlungsstücke der Medizingeschichte stammen vorrangig aus dem 19. und 20. Jahrhundert. In einer öffentlichen Dauerausstellung werden die gegenständlichen Sachzeugen aus dem medizinischen Alltag der früheren DDR wie auch einige Raritäten aus der ersten Hälfte des 20. Jahrhunderts gezeigt. Dabei handelt es sich um Utensilien der Krankenpflege sowie um ärztliche Instrumente und Geräte wie beispielsweise ein Notfallbesteck oder ein antikes Röntgengerät. Historische Einrichtungsgegenstände wie der Schreibtisch einer ehemaligen Arztpraxis vermitteln einen Überblick über die Ausstattung früherer Behandlungsräume.
Eine andere Art der Vergangenheit "zum Anfassen" stellen die Moulagen dar. Neben fotografischen Abbildern von Krankheiten sind sie zu einem unverzichtbaren Medium in der medizinischen Lehre und Dokumentation geworden. Moulagen (= franz. mouler, formen bzw. gießen) sind aus Gips oder Silikon gefertigt. Sie sind lebensecht aussehende, direkt am Patienten entstandene Nachbildungen erkrankter Körperteile. An fünf Einrichtungen der Medizinischen Fakultät existieren insgesamt 104 dieser plastischen Abformungen von typischen Krankheitsbildern, angefertigt von sechs der bekanntesten Moulagenkünstlern Europas. Das Spektrum dieser Wachsarbeiten reicht von Moulagen aus dem 19. Jahrhundert bis zu den siebziger Jahren des 20. Jahrhunderts. Sie wurden vor allem in der Hautkunde, Gynäkologie, Kinder- und Augenheilkunde, Mikrobiologie sowie in der Ausbildung von Krankenschwestern und Hebammen eingesetzt. Mit dem Maler und Zeichner Emil Häger kann die Universität Greifswald auf einen eigenen Wachsbildner verweisen, dessen plastisches und wissenschaftlich-zeichnerisches Werk erstmals dargeboten wird.
Mittwoch, 11. Januar 2006, 19.00 Uhr
"Die medizinhistorische Sammlung der Universität Greifswald"
PD Dr. Dr. Mariacarla Gadebusch Bondio, Direktorin des Institut für Medizingeschichte, Universität
Greifswald
"Krankheiten und Krankheitsbilder - die Moulagen der Ernst-Moritz-Arndt Universität Greifswald"
Dr. Erik Riebe, Klinik und Poliklinik für Frauenheilkunde und Geburtshilfe, Universität Greifswald
Großer Hörsaal im Institut für Physik, Domstraße 10 a,17487 Greifswald
Weitere Veranstaltungen im PROGRAMM ZUR RINGVORLESUNG
"Sammler, Sammlungen und Museen"
Mittwoch, 18. Januar 2006, 19.00 Uhr
"Mäzene, Schenker, Stifter der Universität Greifswald - kulturgeschichtliche Spaziergänge
im Pommerschen Landesmuseum Greifswald"
Dr. Birgit Dahlenburg, Leiterin Kustodie der Universität Greifswald
Rakower Straße 9, 17489 Greifswald
Mittwoch, 1. Februar 2006, 19.00 Uhr
"Zur Geschichte der Greifswalder Anatomie und ihrer Sammlungen"
Anschließend Besichtigung der Anatomischen Sammlung
Prof. Dr. Jochen Fanghänel, ehemaliger Direktor des Instituts für Anatomie
Hörsaal des Instituts für Anatomie, Friedrich-Loeffler-Straße 23 c, 17487 Greifswald
Mittwoch, 8. Februar 2006, 18.00 Uhr
"Die Grawitz-Sammlung des Instituts für Pathologie"
Anschließend Besichtigung der Sammlung
Prof. Dr. Gerd Lorenz, Direktor des Instituts für Pathologie
Hörsaal des Instituts für Anatomie, Friedrich-Loeffler-Straße 23 e, 17487 Greifswald
Ansprechpartner an der Universität Greifswald
Fundraising & Alumni/Universitätsjubiläum 2006
Leiterin: Sabine Große-Aust
J.-S.-Bach-Straße 27, 17487 Greifswald
T +49 (0)3834/86 11 74
F +49 (0)3834/86 11 43
M +49 (0) 160-90 31 70 20
E fundraising@uni-greifswald.de
http://www.wissen-lockt.de
http://www.schau-haus.de
http://www.rubenow-denkmal.de
http://www.uni-greifswald.de
Institut für Geschichte der Medizin
PD Dr. Dr. Mariacarla Gadebusch Bondio
Walther-Rathenau-Straße 48, 17487 Greifswald
T +49(0)3834/86 57 80
F +49(0)3834/86 57 82
E geschmed@uni-greifswald.de
http://www.medizin.uni-greifswald.de/geschichte/leitung.html
Klinik und Poliklinik für Frauenheilkunde und Geburtshilfe
Dr. med. Erik Riebe, Ass.-Arzt
Wollweberstraße 1, 17475 Greifswald
T +49(0)3834/86 65 96
E erik.riebe@uni-greifswald.de
http://www.medizin.uni-greifswald.de/gyn/index.html
Die vermutlich aus den 50er Jahren stammende "Eiserne Lunge" wurde unter anderem zur Beatmung von Pa ...
None
Merkmale dieser Pressemitteilung:
Ernährung / Gesundheit / Pflege, Geschichte / Archäologie, Gesellschaft, Medizin
regional
Buntes aus der Wissenschaft
Deutsch
Die vermutlich aus den 50er Jahren stammende "Eiserne Lunge" wurde unter anderem zur Beatmung von Pa ...
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