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27.12.2005 07:00

Die Moulagen des Emil Häger

Constanze Steinke Pressearbeit
Ernst-Moritz-Arndt-Universität Greifswald

    Einladung zu einer medizinhistorischen Zeitreise

    Auf die Spuren der Vergangenheit des medizinischen Alltags begeben sich gleich zwei Referenten im Rahmen der an der Universität Greifswald stattfindenden Ringvorlesung "Sammlungen, Sammler und Museen" am Mittwoch, dem 11. Januar 2006, um 19.00 Uhr im Großen Hörsaal des Instituts für Physik. Die Privatdozentin Dr. Mariacarla Gadebusch Bondio vom Institut für Medizingeschichte wird an diesem Abend "Die medizinhistorische Sammlung der Universität Greifswald" vorstellen. Im Anschluss daran präsentiert Assistenzarzt Dr. Erik Riebe von der Klinik und Poliklinik für Frauenheilkunde und Geburtshilfe "Krankheiten und Krankheitsbilder - Moulagen der Universität Greifswald" (siehe Programm). Zu der Veranstaltung sind alle Greifswalder und Freunde der Universität recht herzlich eingeladen.

    Die Entstehung und Entwicklung der medizinhistorischen Sammlung der Universität Greifswald geht auf die Initiative von Prof. Heinz-Peter Schmiedebach, dem ehemaligen Direktor des Instituts, zurück. Die Sammlung ist größtenteils in den Kellerräumen des Instituts für Medizingeschichte untergebracht und zeigt nur einen kleinen Teil des tatsächlich vorhandenen Bestandes an Geräten und Instrumenten, die seit 1994 zusammengetragen wurden. In der Ausstellung befinden sich cirka 100 Exponate. Etwa 400 weitere Stücke werden im Universitätsklinikum Greifswald und im Biotechnikum beherbergt. Die Sammlungsstücke der Medizingeschichte stammen vorrangig aus dem 19. und 20. Jahrhundert. In einer öffentlichen Dauerausstellung werden die gegenständlichen Sachzeugen aus dem medizinischen Alltag der früheren DDR wie auch einige Raritäten aus der ersten Hälfte des 20. Jahrhunderts gezeigt. Dabei handelt es sich um Utensilien der Krankenpflege sowie um ärztliche Instrumente und Geräte wie beispielsweise ein Notfallbesteck oder ein antikes Röntgengerät. Historische Einrichtungsgegenstände wie der Schreibtisch einer ehemaligen Arztpraxis vermitteln einen Überblick über die Ausstattung früherer Behandlungsräume.

    Eine andere Art der Vergangenheit "zum Anfassen" stellen die Moulagen dar. Neben fotografischen Abbildern von Krankheiten sind sie zu einem unverzichtbaren Medium in der medizinischen Lehre und Dokumentation geworden. Moulagen (= franz. mouler, formen bzw. gießen) sind aus Gips oder Silikon gefertigt. Sie sind lebensecht aussehende, direkt am Patienten entstandene Nachbildungen erkrankter Körperteile. An fünf Einrichtungen der Medizinischen Fakultät existieren insgesamt 104 dieser plastischen Abformungen von typischen Krankheitsbildern, angefertigt von sechs der bekanntesten Moulagenkünstlern Europas. Das Spektrum dieser Wachsarbeiten reicht von Moulagen aus dem 19. Jahrhundert bis zu den siebziger Jahren des 20. Jahrhunderts. Sie wurden vor allem in der Hautkunde, Gynäkologie, Kinder- und Augenheilkunde, Mikrobiologie sowie in der Ausbildung von Krankenschwestern und Hebammen eingesetzt. Mit dem Maler und Zeichner Emil Häger kann die Universität Greifswald auf einen eigenen Wachsbildner verweisen, dessen plastisches und wissenschaftlich-zeichnerisches Werk erstmals dargeboten wird.

    Mittwoch, 11. Januar 2006, 19.00 Uhr
    "Die medizinhistorische Sammlung der Universität Greifswald"
    PD Dr. Dr. Mariacarla Gadebusch Bondio, Direktorin des Institut für Medizingeschichte, Universität
    Greifswald
    "Krankheiten und Krankheitsbilder - die Moulagen der Ernst-Moritz-Arndt Universität Greifswald"
    Dr. Erik Riebe, Klinik und Poliklinik für Frauenheilkunde und Geburtshilfe, Universität Greifswald
    Großer Hörsaal im Institut für Physik, Domstraße 10 a,17487 Greifswald

    Weitere Veranstaltungen im PROGRAMM ZUR RINGVORLESUNG
    "Sammler, Sammlungen und Museen"

    Mittwoch, 18. Januar 2006, 19.00 Uhr
    "Mäzene, Schenker, Stifter der Universität Greifswald - kulturgeschichtliche Spaziergänge
    im Pommerschen Landesmuseum Greifswald"
    Dr. Birgit Dahlenburg, Leiterin Kustodie der Universität Greifswald
    Rakower Straße 9, 17489 Greifswald

    Mittwoch, 1. Februar 2006, 19.00 Uhr
    "Zur Geschichte der Greifswalder Anatomie und ihrer Sammlungen"
    Anschließend Besichtigung der Anatomischen Sammlung
    Prof. Dr. Jochen Fanghänel, ehemaliger Direktor des Instituts für Anatomie
    Hörsaal des Instituts für Anatomie, Friedrich-Loeffler-Straße 23 c, 17487 Greifswald

    Mittwoch, 8. Februar 2006, 18.00 Uhr
    "Die Grawitz-Sammlung des Instituts für Pathologie"
    Anschließend Besichtigung der Sammlung
    Prof. Dr. Gerd Lorenz, Direktor des Instituts für Pathologie
    Hörsaal des Instituts für Anatomie, Friedrich-Loeffler-Straße 23 e, 17487 Greifswald

    Ansprechpartner an der Universität Greifswald
    Fundraising & Alumni/Universitätsjubiläum 2006
    Leiterin: Sabine Große-Aust
    J.-S.-Bach-Straße 27, 17487 Greifswald
    T +49 (0)3834/86 11 74
    F +49 (0)3834/86 11 43
    M +49 (0) 160-90 31 70 20
    E fundraising@uni-greifswald.de
    http://www.wissen-lockt.de
    http://www.schau-haus.de
    http://www.rubenow-denkmal.de
    http://www.uni-greifswald.de

    Institut für Geschichte der Medizin
    PD Dr. Dr. Mariacarla Gadebusch Bondio
    Walther-Rathenau-Straße 48, 17487 Greifswald
    T +49(0)3834/86 57 80
    F +49(0)3834/86 57 82
    E geschmed@uni-greifswald.de
    http://www.medizin.uni-greifswald.de/geschichte/leitung.html

    Klinik und Poliklinik für Frauenheilkunde und Geburtshilfe
    Dr. med. Erik Riebe, Ass.-Arzt
    Wollweberstraße 1, 17475 Greifswald
    T +49(0)3834/86 65 96
    E erik.riebe@uni-greifswald.de
    http://www.medizin.uni-greifswald.de/gyn/index.html


    Bilder

    Die vermutlich aus den 50er Jahren stammende "Eiserne Lunge" wurde unter anderem zur Beatmung von Patienten mit Kinderlähmung verwendet.
    Die vermutlich aus den 50er Jahren stammende "Eiserne Lunge" wurde unter anderem zur Beatmung von Pa ...

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    Merkmale dieser Pressemitteilung:
    Ernährung / Gesundheit / Pflege, Geschichte / Archäologie, Gesellschaft, Medizin
    regional
    Buntes aus der Wissenschaft
    Deutsch


     

    Die vermutlich aus den 50er Jahren stammende "Eiserne Lunge" wurde unter anderem zur Beatmung von Patienten mit Kinderlähmung verwendet.


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