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27.12.2005 15:05

Erinnerung an Heinrich IV.

Dr. Michael Schwarz Kommunikation und Marketing
Ruprecht-Karls-Universität Heidelberg

    Internationales Symposium zum 900. Todestag Kaiser Heinrichs IV. im Rathaus der Stadt Speyer - Wissenschaftlicher Organisator: Institut für Fränkisch-Pfälzische Geschichte und Landeskunde der Universität Heidelberg - 4. bis. 6. Mai 2006

    Mit einem internationalen wissenschaftlichen Symposium erinnert die "Europäische Stiftung Kaiserdom zu Speyer" in Zusammenarbeit mit dem im nächsten Jahr in besonderer Weise an die im Dom bestatteten Salierkaiser. Im Sommer 2006 nämlich jährt sich zum 900. Mal der Todestag Kaiser Heinrichs IV. Bei der vom 4. bis 6. Mai 2006 stattfindenden Tagung zum Thema "Salisches Kaisertum und neues Europa in der Zeit Heinrichs IV. und Heinrichs V." werden renommierte Wissenschaftler Antworten auf aktuelle Fragen der Geschichtsforschung geben. Der Kongress, der für interessiertes Publikum öffentlich ist, richtet aber auch den Blick auf den Kaiserdom ebenso wie auf die salische Dynastie und ihre europäischen Bindungen.

    Heinrich IV. (1056-1106), dieser salische Herrscher ließ Zeitgenossen wie Nachgeborene nicht gleichgültig. Er spaltete, er polarisierte, er zog Liebe und Kritik gleichermaßen auf sich. Etiketten wie Investiturstreit, Canossa oder Wende des Mittelalters verbinden sich mit seiner Herrschaft. Ihre Höhen wie Tiefen waren unvergleichlich und boten den Stoff für die Geschichten von Helden und Schurken. Selbst nach 900 Jahren bleibt das Wort vom Canossagang im deutschen Sprachgebrauch lebendig. Heinrichs Auseinandersetzung mit dem eigenen Sohn, Kaiser Heinrich V., rührt auf besondere Art: ein Vater-Sohn-Konflikt, eine Generationengeschichte, eine Erzählung von Alter und Jugend, ein Lehrstück von Tradition und Erneuerung. Der Todestag Heinrichs IV. am 7. August 1106 ist gleichzeitig der Herrschaftsbeginn des letzten salischen Herrschers. Die deutsche Geschichte des Mittelalters, nicht arm an Wenden und Dramen, verdichtete sich in diesem Moment, wurde Teil eines größeren europäischen Wandels, forderte heraus.

    Das Symposium findet statt vom Donnerstag, 4. Mai, bis Samstag, 6. Mai 2006, im Rathaus der Stadt Speyer. Die besten Sachkenner werden die Geschichte von Saliern und Reich in weitere, europäische Bezüge rücken. Damit wollen die wissenschaftlichen Organisatoren des Symposiums, die Heidelberger Professoren Bernd Schneidmüller und Stefan Weinfurter, ältere Engführungen der Salier auf die bloße Geschichte von Region oder Nation überwinden. Die "Europäische Stiftung Kaiserdom zu Speyer" als Ausrichterin dieser internationalen Zusammenkunft betont mit dieser Initiative ganz bewusst ihre transnationale Verpflichtung und Zielsetzung.

    Flankierend zum Symposium findet in Salierjahr 2006 ein Reigen von öffentlichen Vorträgen mit namhaften Wissenschaftlern statt. Auch das Historische Museum der Pfalz ist in das Heinrichsjahr eingebunden. Kooperationspartner der Kaiserdom-Stiftung sind Oberbürgermeister Werner Schineller und die Stadt Speyer, das Domkapitel sowie das "Institut für fränkisch-pfälzische Geschichte und Landeskunde der Universität Heidelberg". Der Salier-Reigen endet am Todestag Heinrichs IV. mit einem festlichen Gottesdienst im Kaiserdom. Das Symposium ist öffentlich. Anmeldungen werden ab sofort von der Geschäftsstelle der Stiftung Kaiserdom entgegengenommen.

    Hier das Programm des Symposiums "Salisches Kaisertum und neues Europa in der Zeit Heinrichs IV. und Heinrichs V."
    (4. bis 6. Mai 2006, Sitzungssaal des Rates der Stadt Speyer, Rathaus, Rückgebäude)

    Leitung: Prof. Dr. Bernd Schneidmüller und Prof. Dr. Stefan Weinfurter, Institut für Fränkisch-Pfälzische Geschichte und Landeskunde der Universität Heidelberg

    Donnerstag, 4. Mai 2006
    15.00-15.15 Uhr: Begrüßung (Dr. Paul Wieandt, Vorsitzender des Vorstandes der "Europäischen Stiftung Kaiserdom zu Speyer", Frankfurt/M.)

    15.15-15.30 Uhr: Einführung (Prof. Dr. Bernd Schneidmüller, Universität Heidelberg)
    Diskussionsleitung: Prof. Dr. Franz Felten, Mainz

    15.30-16.00 Uhr: Modelle und Möglichkeiten der Konfliktregelung in der späten Salierzeit (Prof. Dr. Gerd Althoff, Münster/W.)

    16.00-16.15 Uhr: Diskussion

    16.45-17.15 Uhr: König - Kaiser - Papst. Die gedankliche Durchdringung eines Konflikts (Prof. Dr. Ernst-Dieter Hehl, Mainz)

    17.15-17.30 Uhr: Diskussion

    17.30-18.00 Uhr: Wahrheit und Gewohnheit: Autoritätenwechsel und Überzeugungsstrategien in der späteren Salierzeit (Prof. Dr. Wilfried Hartmann, Tübingen)

    18.00-18.15 Uhr: Diskussion

    19.00-19.45 Uhr: Öffentlicher Abendvortrag im Kaiserdom:
    Das Papsttum als Autorität für die europäische Ordnung des Hochmittelalters (Prof. Dr. Rudolf Schieffer, München)

    Freitag, 5. Mai 2006
    (Diskussionsleitung: Prof. Dr. Thomas Zotz, Freiburg/Br.)

    9.00-9.30 Uhr: Ein neuer Typus der "europäischen" Fürstin in spätsalischer Zeit? (Privatdozentin Dr. Elke Goez, Passau)

    9.30-9.45 Uhr: Diskussion

    9.45-10.15 Uhr: Neue Formen von Bindung und Ausgrenzung. Gemeinschaftskonzepte und kommunale Entwicklungen um 1100 (Prof. Dr. Alfred Haverkamp, Trier)

    10.15-10.30 Uhr: Diskussion

    11.00-11.30 Uhr: Die neue Ordnung im Norden. Hamburg-Bremen und das Integrationszentrum Lund (Dr. Helmuth Kluger, Köln)

    11.30-11.45 Uhr: Diskussion

    11.45-12.15 Uhr: Frühstaatliche Formierungen im Osten: Polen und Ungarn um 1100 (Prof. Dr. Jerzy Strzelczyk, Poznan)

    12.15-12.30 Uhr: Diskussion
    Diskussionsleitung: Prof. Dr. Hanna Vollrath, Köln

    14.30-15.00 Uhr: Frankreichs neue "Überlegenheit" um 1100 (Privatdozent Dr. Rolf Große, Paris)

    15.00-15.15 Uhr: Diskussion

    15.15-15.45 Uhr: Wegbereiter neuer Staatlichkeit: Das Beispiel Sizilien (Prof. Dr. Hubert Houben, Lecce)

    15.45-16.00 Uhr: Diskussion

    16.30-17.00 Uhr: Die Kreuzzüge und die neue Wahrnehmung der arabischen Welt (Dr. Nikolas Jaspert, Erlangen)

    17.00-17.15 Uhr: Diskussion

    17.15-17.45 Uhr: Der Dom Heinrichs IV. in Speyer und sein Rang in europäischer Perspektive (Prof. Dr. Dethard v. Winterfeld, Mainz)

    17.45-18.00 Uhr: Diskussion

    18.30 Uhr: Eröffnung der Ausstellung im Historischen Museum

    Samstag, 6. Mai 2006
    Diskussionsleitung: Prof. Dr. Johannes Laudage, Düsseldorf

    9.00-9.30 Uhr: Räumliche Konzepte europäischer Monarchien an der Wende vom 11. zum 12. Jahrhundert: Itinerare, Grablegen, Zentrallandschaften (Dr. Caspar Ehlers, Göttingen)

    9.30-9.45 Uhr: Diskussion

    9.45-10.15 Uhr: Neue Ressourcen der Macht: Silberbergbau und Montanelite in Europa (Prof. Dr. Gerhard Fouquet, Kiel)

    10.15-10.30 Uhr: Diskussion

    11.00-11.30 Uhr: Europäische Vernetzungen: Straßen, Logistik und Mobilität in der späten Salierzeit (Dr. Thomas Wetzstein, Frankfurt am Main)

    11.30-11.45 Uhr: Diskussion

    11.45-12.00 Uhr: Zusammenfassung (Prof. Dr. Stefan Weinfurter, Universität Heidelberg)

    12.00-12.30 Uhr: Schlussdiskussion

    Informationen und Anmeldungen:
    Europäische Stiftung Kaiserdom zu Speyer
    Geschäftsstelle
    Kleine Pfaffengasse 16
    67346 Speyer
    Tel. 0 62 32 102-397 (vormittags)
    Telefax: 0 62 32 / 102-352
    stiftung-kaiserdom@bistum-speyer.de
    http://www.stiftung-kaiserdom.de

    Allgemeine Rückfragen von Journalisten auch an:
    Dr. Michael Schwarz
    Pressesprecher der Universität Heidelberg
    michael.schwarz@rektorat.uni-heidelberg.de

    und
    Irene Thewalt
    presse@rektorat.uni-heidelberg.de


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    Merkmale dieser Pressemitteilung:
    Geschichte / Archäologie, Gesellschaft, Kunst / Design, Musik / Theater, Philosophie / Ethik, Politik, Recht, Religion
    überregional
    Buntes aus der Wissenschaft, Forschungsergebnisse
    Deutsch


     

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