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30.12.2005 10:48

Bessere Prognose durch neues Medikament zur Behandlung von Knochenmarkkrebs?

Dr. Annette Tuffs Unternehmenskommunikation
Universitätsklinikum Heidelberg

    Klinische Studie testet Wirksamkeit der Substanz Bortezomib beim Multiplen Myelom / Förderung durch Bundesministerium für Bildung und Forschung

    Knapp zwei Millionen Euro Fördermittel haben Wissenschaftler der Medizinischen Universitätsklinik Heidelberg für eine große Patienten-Studie der "German-Speaking Myeloma Multicenter Group (GMMG)-Studiengruppe" erhalten, die ein innovatives Medikament gegen eine besonders bösartige Form des Knochenmarkkrebses, das Multiple Myelom, testet.

    Bei dem Medikament handelt es sich um Bortezomib, eine Substanz, die den Abbau von Proteinen in der Zelle blockiert und dadurch das Wachstum der Krebszellen verhindert. In der Studie wird Bortezomib in seiner Wirksamkeit mit dem Medikament Thalidomid verglichen. Thalidomid hemmt u. a. die Blutversorgung der Tumorzellen und beeinflusst zusätzlich das Immunsystem der Patienten. Die Studie GMMG-HD4 soll testen, in welchem Ausmaß Bortezomib eine erneute Krankheitsaktivität des Multiplen Myeloms nach einer Hochdosis-Chemotherapie gefolgt von einer Blutstammzelltransplantation verhindern und damit die Lebenserwartung erhöhen kann.

    Das Multiple Myelom ist eine bislang unheilbare, bösartige Erkrankung von Plasmazellen im Knochenmark und im Blut. Jährlich erkranken in Deutschland ca. 3.500 Menschen erstmals an dieser Form des Knochenmarkkrebses. Die wuchernden Plasmazellen verdrängen andere Blutzellen im Knochenmark und zerstören den Knochen. Durch eine Transplantation von Blutstammzellen nach Hochdosis-Chemotherapie und die Behandlung mit Thalidomid kann eine mittlere Lebenserwartung von durchschnittlich ca. 5 bis 6 Jahren erreicht werden.

    Studienleitung in der Sektion "Multiples Myelom" des Universitätsklinikums Heidelberg

    An der Studie GMMG-HD4 sollen in den kommenden fünf Jahren rund 450 Patienten in insgesamt 42 deutschen Zentren teilnehmen. Derzeit wird die Studie in zwölf Universitätskliniken und 23 Krankenhäusern mit Transplantationseinheiten initiiert. Studienleiter ist Professor Dr. Hartmut Goldschmidt, der die im Jahr 2005 neu gegründete Sektion "Multiples Myelom" am Universitätsklinikum Heidelberg leitet.

    Finanziert wird die klinische Studie überwiegend vom Bundesministerium für Bildung und Forschung (BMBF) im Rahmen seines Programms "Gesundheitsforschung: Forschung für den Menschen", das bundesweit sieben klinische Studien zu neuen pharmakologischen Therapieverfahren fördert, die aus insgesamt 175 Anträgen ausgewählt wurden. Eine weitere Studie am Universitätsklinikum Heidelberg befasst sich mit der Behandlung der durch Herpesviren verursachten Hirnhautentzündung.

    Beispielhaft ist die GMMG-HD4-Studie durch ihre Kofinanzierung seitens der pharmazeutischen Industrie. Das Gesamtfördervolumen von 3 Millionen Euro ermöglicht es, neue Diagnoseverfahren in die klinische Studie zu integrieren.

    Bortezomib ist seit zwei Jahren in Deutschland zur Rezidivtherapie des Multiplen Myeloms zugelassen. "Die neue Studie soll zeigen, ob die Substanz auch in der Primär- und Erhaltungstherapie vor und nach einer Hochdosis-Chemotherapie gefolgt von einer Blutstammzelltransplantation langfristig entscheidende Vorteile bringen kann", erklärt Professor Goldschmidt.

    Ansprechpartner:

    Frau Dr. Uta Mazitschek, Leiterin des GMMG-Studiensekretariats
    Otto-Meyerhof-Zentrum, Im Neuenheimer Feld 350, 69120 Heidelberg
    Tel.: 06221-568198
    Fax: 06221-561957
    E-Mail: studiensekretariat.gmmg@med.uni-heidelberg.de

    Professor Hartmut Goldschmidt, Leiter der Sektion Multiples Myelom
    Medizinische Klinik V, Im Neuenheimer Feld 410, 69120 Heidelberg
    Telefon: 06221-568003
    FAX: 06221-566824
    E-Mail: hartmut.goldschmidt@med.uni-heidelberg.de


    Weitere Informationen:

    http://www.gesundheitsforschung-bmbf.de/de/1147.php
    http://www.poliklinik-hd.de/pdf/PatinfoMM.pdf


    Bilder

    Merkmale dieser Pressemitteilung:
    Ernährung / Gesundheit / Pflege, Medizin
    überregional
    Forschungsprojekte
    Deutsch


     

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