Frauenleiden Harninkontinenz: Ein Kunststoff-Band kann den Beckenboden wieder stabilisieren
14. Januar 2006, 9.00 bis 19.00 Uhr,
Großer Hörsaal (Geb. 9, Dachgeschoß)
der Frauenklinik des UKS in Homburg/Saar
Am Samstag, den 14. Januar 2006, findet im UKS das zweite große interdisziplinäre Symposium zum Thema Harninkontinenz unter der Leitung von Professor Dr. Dr. h.c. mult. Werner Schmidt, Direktor der Universitäts-Frauenklinik, und Professor Dr. Michael Stöckle, Direktor der Urologischen Universitätsklinik, statt. Gastreferenten vom Deutschen Beckenbodenzentrum (St. Hedwig Krankenhaus Berlin), vom Beckenbodenzentrum Oberbayern (Amperkliniken Dachau), vom Centre Hospitalier Universitaire Caen (Frankreich) und praktizierende Ärzte, etwa von der Beratungsstelle der Gesellschaft für Inkontinenzhilfe (Alzey), bringen ihre Erfahrungen mit in die Diskussion ein.
Bundesweit leiden rund sechs Millionen Menschen unter Harninkontinenz, 75% davon sind Frauen. Eine Binde- und Stützgewebeschwäche im Bereich des Beckenbodens und der Harnröhre nach Operationen oder durch Hormonstörungen rufen nicht nur bei Frauen über 60 Jahren die gefürchtete körperliche Beeinträchtigung hervor, auch weit Jüngere sind betroffen, wenn nach Schwangerschaft und Geburt der Beckenboden destabilisiert ist.
Heute sind sowohl die diagnostischen als auch die therapeutischen Verfahren soweit optimiert, dass die Harninkontinenz heilbar ist. Dennoch ist das Krankheitsbild nicht aus der Tabuzone verbannt. So trauen sich viele Menschen nicht mehr zum Schwimmen, ins Theater und ziehen sich immer mehr aus dem sozialen Leben zurück. Die Hemmschwelle für Betroffene, sich mit der Krankheit auseinander zu setzen, scheint unvergleichlich hoch. Nur 15% der harninkontinenten Menschen in Deutschland werden sachkundig betreut.
Neue Zugangswege und Materialien der minimal-invasiven Implantationschirurgie eröffnen neue Möglichkeiten der Therapie. Im Rahmen des Symposiums diskutieren die Mediziner insbesondere Ergebnisse der modernen Operationsmethoden zur Behandlung der Harninkontinenz: die "Tension-free Vaginal Tape-Verfahren" (TVT/TVTO), die auch seit Jahren an den Homburger Uni-Kiniken für Urologie und Frauenheilkunde praktiziert werden. Dabei wird die Harnröhre mit einem Kunststoffband optimal platziert. Das Band bleibt spannungsfrei unter der Harnröhre liegen und gibt ihr mehr Halt. Rund 85% der mit dem TVT-Verfahren behandelten Frauen sind wieder voll kontinent und bei 10% ist eine deutliche Besserung eingetreten.
Kontakt für Rückfragen:
Prof. Dr. Dr. h.c. mult Werner Schmidt, Direktor der Klinik für Frauenheilkunde, Geburtshilfe und Reproduktionsmedizin des UKS, Tel. (06841) 16-28000, E-Mail: werner.schmidt@uniklinikum-saarland.de
Prof. Dr. Michael Stöckle, Direktor der Klinik für Urologie und Kinderurologie des UKS, Tel. (06841) 16-24702, E-Mail: urologie.chefsekretariat@uniklinikum-saarland.de
Merkmale dieser Pressemitteilung:
Ernährung / Gesundheit / Pflege, Medizin
überregional
Buntes aus der Wissenschaft, Wissenschaftliche Tagungen
Deutsch
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