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05.01.2006 07:20

Tarifliche Ausbildungsvergütungen 2005: Sehr schwacher Anstieg gegenüber Vorjahr

Dr. Ilona Zeuch-Wiese Presse- und Öffentlichkeitsarbeit
Bundesinstitut für Berufsbildung (BIBB)

    623 € im Monat verdienten die Auszubildenden im Jahr 2005 durchschnittlich in Westdeutschland. Damit stieg der Durchschnitt der tariflichen Ausbildungsvergütungen um 1,0 % - eine Erhöhung, die kaum über der des Vorjahres lag, in dem die durchschnittliche Vergütung um 0,8 % angestiegen war (s. Schaubild 1). In Ostdeutschland erhöhten sich die tariflichen Ausbildungsvergütungen in 2005 um 0,6 % auf durchschnittlich 529 € im Monat - ein deutlich schwächerer Anstieg als im Jahr zuvor (1,7 %). Der Abstand zum westlichen Tarifniveau blieb weiterhin unverändert: Seit 2001 wurden in den neuen Ländern durchschnittlich 85 % der westlichen Vergütungshöhe erreicht.
    Für das gesamte Bundesgebiet lag der tarifliche Vergütungsdurchschnitt 2005 bei 607 € pro Monat und damit um 1,0 % über dem Vorjahreswert (601 €).

    Zu diesen Ergebnissen kommt das Bundesinstitut für Berufsbildung (BIBB) in seiner Auswertung der tariflichen Ausbildungsvergütungen von 2005. Ermittelt wurden die durchschnittlichen Vergütungen für 187 Berufe in West- und 152 Berufe in Ostdeutschland. In diesen Berufen werden 87 % der Auszubildenden in West und Ost ausgebildet. Die in ungefähr 5 % der Tarifverträge vereinbarten erhöhten Beträge für Auszubildende ab 18 Jahren wurden jeweils eingerechnet.

    Zwischen den Ausbildungsberufen gab es erhebliche Unterschiede in der Vergütungshöhe (s. Schaubild 2). Die mit Abstand höchsten Ausbildungsvergütungen wurden in West und Ost im Beruf Binnenschiffer/Binnenschifferin mit jeweils 925 € pro Monat erzielt. Sehr hohe Vergütungen sind seit langem auch in den Berufen des Bauhauptgewerbes (z.B. Maurer/Maurerin, Zimmerer/Zimmerin, Straßenbauer/Straßenbauerin) tariflich vereinbart: Sie betrugen 2005 im Westen durchschnittlich 833 € und im Osten 679 € pro Monat. Ebenfalls hoch waren die Vergütungen in West- und Ostdeutschland mit durchschnittlich jeweils 805 € im Beruf Versicherungskaufmann/Versicherungskauffrau. Eher niedrige Ausbildungsvergütungen wurden z.B. in den Berufen Friseur/Friseurin (West: 415 €, Ost: 260 €), Florist/Floristin (West: 424 €, Ost: 312 €), Bäcker/Bäckerin (West: 457 €, Ost: 351 €) und Tischler/Tischlerin (West: 492 €, Ost: 372 €) gezahlt. Bei den ermittelten berufsspezifischen Durchschnitten ist zu beachten, dass häufig auch im gleichen Beruf die tariflichen Ausbildungsvergütungen je nach Region und Wirtschaftszweig erheblich voneinander abweichen.

    Zudem ist zu berücksichtigen, dass die tariflichen Ausbildungsvergütungen nur in der betrieblichen Ausbildung gelten; in der außerbetrieblichen Ausbildung erhalten die Auszubildenden in der Regel erheblich niedrigere Vergütungen, die hier nicht einbezogen sind.
    Insgesamt verteilten sich die Ausbildungsvergütungen in den untersuchten Berufen im Jahr 2005 wie folgt: In Westdeutschland bewegten sich die Vergütungen für 54 % der Auszubildenden zwischen 500 € und 700 €. Weniger als 500 € erhielten 15 % der Auszubildenden, wobei Vergütungen unter 400 € eher Ausnahmen darstellten; mehr als 700 € gingen an 31 % der Auszubildenden. In Ostdeutschland waren für 42 % der Auszubildenden Vergütungen von 500 € bis 700 € zu verzeichnen. Unter 500 € lagen die Vergütungen für 48 % der Auszubildenden, für 19 % sogar unter 400 €. 10 % der Auszubildenden erreichten mehr als 700 €.
    Im Rahmen der Auswertung der tariflichen Ausbildungsvergütungen 2005 errechnete das BIBB auch die Vergütungsdurchschnitte für die weiblichen und männlichen Auszubildenden: Danach kamen im Westen die männlichen Auszubildenden auf durchschnittlich 636 €, die weiblichen Auszubildenden auf 602 €. Im Osten betrug der Durchschnitt für die männlichen Auszubildenden 540 € und für die weiblichen 511 €. Diese abweichenden Vergütungsdurchschnitte resultieren aus der unterschiedlichen Verteilung der männlichen und weiblichen Auszubildenden auf die Berufe, d.h. junge Frauen sind häufiger in Berufen mit einer niedrigeren Ausbildungsvergütung anzutreffen als junge Männer.

    Zwischen den Ausbildungsbereichen bestanden 2005 in West und Ost deutliche Unterschiede im Vergütungsniveau (s. Schaubild 3): Überdurchschnittlich hohe Ausbildungsvergütungen wurden in Industrie und Handel (West: 692 €, Ost: 588 €) und im Öffentlichen Dienst (West: 670 €, Ost: 626 €) erreicht. Unter dem jeweiligen Gesamtdurchschnitt lagen dagegen die Vergütungen im Handwerk, bei den Freien Berufen und in der Landwirtschaft. Zu berücksichtigen ist dabei allerdings, dass insbesondere in den Bereichen Industrie und Handel sowie Handwerk die Vergütungen der einzelnen Berufe sehr stark differieren.

    Bei den o.g. Beträgen handelt es sich jeweils um die durchschnittlichen Vergütungen während der gesamten Ausbildungszeit. Für die einzelnen Ausbildungsjahre ergaben sich 2005 folgende Beträge: In Westdeutschland betrugen die Vergütungen im 1. Lehrjahr durchschnittlich 553 €, im 2. Jahr 618 € und im 3. Jahr 688 €. In Ostdeutschland beliefen sie sich im 1. Ausbildungsjahr auf durchschnittlich 464 €, im 2. Jahr auf 535 € und im 3. Jahr auf 590 € pro Monat .

    Die vollständige Pressemitteilung inkl. der drei Schaubilder finden Sie über den ersten der nachfolgend aufgeführten Links.


    Weitere Informationen:

    http://www.bibb.de/de/23766.htm
    http://www.bibb.de/de/783.htm


    Bilder

    Merkmale dieser Pressemitteilung:
    Gesellschaft, Pädagogik / Bildung, Wirtschaft
    überregional
    Forschungsergebnisse, Studium und Lehre
    Deutsch


     

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