idw – Informationsdienst Wissenschaft

Nachrichten, Termine, Experten

Grafik: idw-Logo
Science Video Project
idw-Abo

idw-News App:

AppStore

Google Play Store



Instanz:
Teilen: 
09.01.2006 17:16

Reinhard Jahn einer der Preisträger des Ernst Jung-Preises für Medizin 2006

Dr. Christoph Nothdurft Kommunikation & Medien
Max-Planck-Institut für biophysikalische Chemie

    Anlässlich des 30. Todestages des Stiftungsgründers hat die Ernst-Jung-Stiftung schon jetzt die Preisträger des Jahres 2006 bekannt gegeben. Einer der Preisträger ist Prof. Reinhard Jahn, Direktor am Max-Planck-Institut für biophysikalische Chemie in Göttingen. Er erhält, zusammen mit Prof. Markus Neurath aus Mainz, den mit 250.000 Euro dotierten Ernst Jung-Preis für Medizin 2006. Die Preise werden in einem Festakt am 12. Mai 2006 in Hamburg überreicht.

    Reinhard Jahn habe entscheidend zum Verständnis der synaptischen Übertragung im Nervensystem beigetragen, heißt es dazu in der Würdigung der Stiftung. Anders als in technischen Kommunikationssystemen erfolgt die Übertragung elektrischer Signale im Gehirn nicht direkt, sondern über so genannte Synapsen zwischen den Zellen. Dabei setzt, bei elektrischer Erregung, die eine Nervenzelle chemische Botenstoffe frei, die bei der nachgeschalteten Nervenzelle Änderungen bewirken, durch die dort ein neues elektrisches Signal entsteht. Die Ausschüttung der Botenstoffe (Neurotransmitter) erfolgt aus intrazellulären, membranumschlossenen Vesikeln, die auf ein elektrisches Signal hin mit der Außenmembran der Zelle an der Synapse verschmelzen und so die Neurotransmitter freisetzen.
    Professor Jahn hat wichtige Arbeiten sowohl zur Aufnahme der Neurotransmitter in synaptische Vesikel als auch insbesondere über den Prozess der Vesikelverschmelzung (Exozytose) geleistet. Er hat essentielle, an dem Prozess beteiligte Proteine identifiziert, die Interaktionen dieser Proteine funktionell und strukturell untersucht und in vitro-Modelle aufgebaut. Seine Arbeiten stellen einen entscheidenden Durchbruch dar nicht nur für das Verständnis der synaptischen Übertragung, deren klinische Bedeutung offensichtlich ist, sondern auch für die Zellbiologie im allgemeinen.

    Die Jung-Stiftung für Wissenschaft und Forschung wurde 1967 von dem 1976 verstorbenen Kaufmann, Reeder und Mäzen Ernst Jung gegründet. Seit 1975 ist sie ausschließlich der Humanmedizin gewidmet. Der jährlich verliehene Ernst Jung-Preis für Medizin gehört zu den höchst dotierten Medizinpreisen in Europa. Mit ihm werden bahnbrechende medizinische Forschungen ausgezeichnet und weiter gefördert. Der Stifter starb am 8. Januar 1976, wenige Monate bevor der Ernst Jung-Preis für Medizin am 18. Mai 1976 zum ersten Mal verliehen wurde.


    Weitere Informationen:

    http://www.jung-stiftung.de - Website der Jung-Stiftung für Wissenschaft und Forschung
    http://www.mpibpc.mpg.de/groups/jahn/ - Abteilung Prof. Jahn
    http://www.mpibpc.mpg.de/PR/2005/05_23/ - diese Pressemeldung


    Bilder

    Prof. Reinhard Jahn
    Prof. Reinhard Jahn
    Foto: Gajewski / MPIbpc
    None


    Merkmale dieser Pressemitteilung:
    Biologie, Chemie, Ernährung / Gesundheit / Pflege, Informationstechnik, Medizin
    überregional
    Personalia
    Deutsch


     

    Prof. Reinhard Jahn


    Zum Download

    x

    Hilfe

    Die Suche / Erweiterte Suche im idw-Archiv
    Verknüpfungen

    Sie können Suchbegriffe mit und, oder und / oder nicht verknüpfen, z. B. Philo nicht logie.

    Klammern

    Verknüpfungen können Sie mit Klammern voneinander trennen, z. B. (Philo nicht logie) oder (Psycho und logie).

    Wortgruppen

    Zusammenhängende Worte werden als Wortgruppe gesucht, wenn Sie sie in Anführungsstriche setzen, z. B. „Bundesrepublik Deutschland“.

    Auswahlkriterien

    Die Erweiterte Suche können Sie auch nutzen, ohne Suchbegriffe einzugeben. Sie orientiert sich dann an den Kriterien, die Sie ausgewählt haben (z. B. nach dem Land oder dem Sachgebiet).

    Haben Sie in einer Kategorie kein Kriterium ausgewählt, wird die gesamte Kategorie durchsucht (z.B. alle Sachgebiete oder alle Länder).