Prof. Dr. Veit Rohde ist neuer Direktor der Abteilung Neurochirurgie im Zentrum Neurologische Medizin am Bereich Humanmedizin der Georg-August-Universität Göttingen
(ukg) Prof. Dr. Veit Rohde hat am 1. Oktober 2005 die Leitung der Abteilung Neurochirurgie im Zentrum Neurologische Medizin am Bereich Humanmedizin der Georg-August-Universität Göttingen übernommen.
Prof. Rohde ist Nachfolger von Prof. Dr. Michael Buchfelder, der die Abteilung seit dem Frühjahr 2002 geführt hatte. Mit der Besetzung der W3-Professur für Neurochirurgie durch Prof. Rohde ist der im Jahr 1999 begonnene Generationswechsel in den neurowissenschaftlich ausgerichteten Abteilungen am Bereich Humanmedizin abgeschlossen. Die Göttinger Neurowissen-schaften haben sich im Rahmen einer gezielten Profilbildung in den letzten Jahren zu einem national und international bedeutenden Forschungsschwer-punkt entwickelt.
Der 43-jährige Prof. Dr. Veit Rohde kommt aus Hamburg, studierte in Mainz Humanmedizin und erlangte im Jahr 1988 die Approbation als Arzt. Ein Jahr später wurde Rohde zum Dr. med. promoviert. Anschließend arbeitete der Mediziner für zwei Jahre als Assistenzarzt an der neurochirurgischen Klinik der Eberhard-Karls-Universität Tübingen sowie drei Jahre an der Neurochirurgischen Klinik der Städtischen Kliniken Duisburg. 1994 wechselte Rohde an die Neurochirurgische Universitätsklinik der Technischen Hochschule Aachen. Hier erlangte er ein Jahr später seine Facharzt-Anerkennung für Neurochirurgie und führte seine Arbeit als Oberarzt fort. Im Jahr 1999 habilitierte sich Rohde in Aachen über die "Anwendung von Magnetstimulation vor und bei neurochirurgischen Eingriffen" und übernahm die Position des Leitenden Oberarztes und Stellvertretenden Klinikdirektors. 2003 erhielt Prof. Rohde die Anerkennung für Spezielle Neurochirurgische Intensivmedizin und wurde 2005 zum Außerplanmäßigen Professor der Medizinischen Fakultät der Universität Aachen benannt. Prof. Dr. Veit Rohde ist Mitglied der Deutschen Gesellschaft für Neurochirurgie (DGNC), der Deutschen Gesellschaft für Neuroradiologie (DGNR) sowie der Deutschen Gesellschaft für Computer- und Roboter-unterstützte Chirurgie (CURAC).
Neurochirurgen wie Prof. Rohde können mittlerweile Tumoren und andere Erkrankungen in besonders wichtigen und kritischen Regionen von Gehirn und Rückenmark operieren. Diese Operationen werden mit Hilfe neuer dreidimensionaler Darstellungsmethoden präzise am Computer geplant. Die Gehirnfunktionen werden während der Operation bei den einzelnen chirurgischen Schritten mit elektrophysiologischen Methoden sichtbar gemacht. "Die elektrophysiologische Überwachung des Patienten möchten wir noch weiter verbessern. Mit ihrer Hilfe können wir Tumore operieren, an die wir uns noch vor zehn Jahren kaum herangewagt hätten", sagt Prof. Rohde.
Zusätzlich möchte der Neurochirurg Erkenntnisse aus der Grundlagenforschung für den Patienten nutzbar machen: "Wir wollen uns nicht darauf beschränken, Operationen ohne zusätzliche Schädigung der Hirn- und Rückenmarksfunktion durchzuführen. Unser Ziel ist es, eingeschränkte Funktionen durch die Operation zu verbessern." Rohde denkt hier beispielsweise an die neurochirurgische Behandlung von Patienten mit Morbus Parkinson und mit Querschnittslähmungen: "In Göttingen finde ich für diese Arbeiten die idealen Kooperationspartner." Für die Umsetzung dieser Ziele konnte die Abteilung Neurochirurgie bereits im November 2005 Fördergelder in Höhe von 433.000 Euro aus dem Niedersächsischen Vorab der VolkswagenStiftung gewinnen. Die Gelder will Rohde dafür einsetzen, um funktionserhaltende Operationstechniken zu verbessern sowie Konzepte für funktionsverbessernde neurochirurgische Techniken zu entwickeln.
Ein weiteres Forschungsgebiet des Neurochirurgen ist es, Folgeschäden nach Gehirnblutungen zu verringern. Die Gehirnblutungen ziehen nach einiger Zeit umliegende intakte Gehirnregionen in Mitleidenschaft, es kann zu einer erneuten Lähmung oder Sprachstörung kommen. "Die Forschung zur Verhinderung dieser Folgeschäden liefert bisher keine befriedigenden Ergebnisse. Wir haben einen enormen Forschungsbedarf, insbesondere, da die Häufigkeit der Gehirnblutungen deutlich ansteigt und einen Großteil aller Schlaganfälle ausmacht. Erste eigene klinische und experimentelle Resultate machen aber Hoffnung", sagt Rohde.
Mit einer erfolgreichen Neurochirurgie möchte Professor Rohde den Göttinger Schwerpunkt Neurowissenschaften auch in der Krankenversorgung weiter stärken. "Es sind die multidisziplinären Zentren wie Göttingen, die Patienten mit seltenen und schwierigen Erkrankungen des Nervensystems gute Behandlungsmöglichkeiten bieten", ergänzt Rohde.
Zu dem Zentrum Neurologische Medizin gehören neben der Abt. Neurochirurgie die Abt. Neurologie (Direktor Prof. Dr. Mathias Bähr) und die Abt. Klinische Neurophysiologie (Direktor Prof. Dr. Walter Paulus). Weitere neurologisch ausgerichtete Abteilungen am Bereich Humanmedizin sind die Abt. Neuroradiologie (Direktor: Prof. Dr. Michael Knauth), die Abt. Neuropathologie (Direktor: Prof. Dr. Wolfgang Brück) und die Abteilung Pädiatrie II mit Schwerpunkt Neuropädiatrie (Direktorin: Prof. Dr. Jutta Gärtner). Neurowissenschaftliche Forschung leisten in Göttingen weiterhin das Institut für Multiple Sklerose Forschung (IMSF, Abt. Experimentelle und Klinische Neuroimmunologie, Direktor: Prof. Dr. Ralf Gold), die Abt. Neurodegeneration und Neurorestaurationsforschung (Direktor: Prof. Dr. Jörg B. Schulz) innerhalb des DFG-Forschungszentrums für Molekularphysiologie des Gehirns (CMPB) sowie das im Jahr 2000 gegründete European Neuroscience Institute (ENI).
Weitere Informationen:
Bereich Humanmedizin - Universität Göttingen
Abt. Neurochirurgie
Prof. Dr. Veit Rohde
Robert-Koch-Str. 40
37075 Göttingen
Tel. 0551/39 - 6033
E-Mail: Veit.Rohde@med.uni-goettingen.de
Bereich Humanmedizin - Georg-August-Universität Göttingen
Presse- und Öffentlichkeitsarbeit - Stefan Weller
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Tel.: 0551/39 - 99 59 - Fax: 0551/39 - 99 57
E-Mail: presse.medizin@med.uni-goettingen.de
Prof. Dr. Veit Rohde
Foto: privat
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Merkmale dieser Pressemitteilung:
Ernährung / Gesundheit / Pflege, Medizin
überregional
Personalia
Deutsch
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