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11.01.2006 11:50

Antike Mosaiken aus Ravenna an der TU Dresden - Presserundgang und Foto- bzw. Drehtermin: 18. Januar

Kim-Astrid Magister Pressestelle
Technische Universität Dresden

    Im Hörsaalzentrum der Technischen Universität wird am 18. Januar (10 Uhr) die Ausstellung "Die antiken Mosaiken von Ravenna" eröffnet.

    Gezeigt werden insgesamt 23 Mosaik-Originalrepliken, die in ihrer Gesamtheit grandiose Einblicke in die Schönheit verschiedener antiker Mausoleen, Basiliken, Kapellen und weiterer Kirchenbauten Ravennas und damit auch in die Geschichte des oströmisch-byzantinischen Reiches geben. Für Kunstfreunde mit Vorlieben fürs Detail ist besonders erwähnenswert, dass gerade im Rahmen dieser Ausstellung die meisten dieser Mosaiken besser als im Original vor Ort betrachtet werden können; während die ausgestellten Repliken extra für das Betrachten positioniert sind, findet man die Originale in den sakralen Bauten Ravennas oftmals in großer Höhe, an Decken oder über Säulen.

    Die Ausstellung, die von der Stadt Ravenna mit Unterstützung der TU Dresden und des italienischen Generalkonsulates in Leipzig realisiert wird, ist von Montag bis Freitag 10 bis 18 Uhr sowie am Samstag von 10 bis 13 Uhr geöffnet, der Eintritt ist frei. Sie läuft bis zum 4. März.

    Vertreter der Medien sind am 18. Januar (10 Uhr) zu einem Presserundgang eingeladen.
    Als Gesprächspartner stehen dabei zur Verfügung:
    Dott.Ssa. Maria Grazia Marini, Kuratorin der Ausstellung, Ravenna
    Professor Bruno Klein, Professor für Christliche Kunst der Spätantike und des Mittelalters der TU Dresden

    Die feierliche Eröffnung am 18. Januar (16.45 Uhr) im Hörsaalzentrum der TU Dresden, Bergstraße 64, wird Professor Renato Cristin, Direktor des Italienischen Kulturinstitutes in Berlin, vornehmen. Dabei wird Professor Bruno Klein, Professor für Christliche Kunst der Spätantike und des Mittelalters der TU Dresden, zum Thema "Die Sprache der Mosaiken von Ravenna" sprechen.

    Zur Ausstellung:
    Diese Sammlung originalgetreuer Repliken antiker Mosaiken entstand Anfang der fünfziger Jahre mit dem Ziel, Ravenna und seine unschätzbaren Mosaiken auf der ganzen Welt bekannt zu machen. Die Mosaiken sind detailgetreue Reproduktionen, deren Originale noch heute die Wände der historischen Bauwerke Ravennas schmücken.

    Die Kopien wurden unter der Leitung des "Gruppo Mosaicisti dell'Accademia delle Belle Arti" (Gruppe der Mosaikkünstler der Akademie der Schönen Künste) angefertigt.
    Bei der Anfertigung dieser Sammlung ging man nach einer komplexen, äußerst strengen Methode vor, um die absolute Übereinstimmung mit den Originalen zu gewährleisten.

    Auf einer den Originalmosaiken aufliegenden Transparentpause wurde exakt die Zeichnung eines jeden Stückes zusammen mit den Umrissen eines jeden einzelnen Mosaiksteinchens übertragen. Dann begann man Muster von sämtlichen Farbtönen in ihren verschiedenen Schattierungen herzustellen. In den Glasbläsereien von Murano und Venedig wurde die nötige Glaspaste bestellt, aus der die einzelnen Mosaiksteinchen geduldig per Hand zugeschnitten wurden.

    Das Mosaik selbst wurde dann nach der so genannten indirekten Methode angefertigt, nämlich auf einem Kalkuntergrund mit dem Abdruck der Transparentpause, von dem es nach Fertigstellung abgerissen und danach gesäubert wurde, um dann an seinem definitiven Ort angebracht zu werden.

    Bei den Mosaiken dieser Ausstellung handelt es sich um Repliken von Originalen aus dem Mausoleum der Galla Placidia, der Basilika San Vitale und der Basilika San Apollinare Nuovo, dem Baptisterium des Neon und aus der Erzbischöflichen Kapelle. Diese Ausstellung erlaubt, die Details ganz aus der Nähe zu bewundern, was bei den Originalen mit bloßem Auge unmöglich ist. Der Standverwaltung von Ravenna gehören sechzig dieser Kopien; eine Auswahl davon, in einigen Fällen auch die Gesamtkollektion, ist in den letzten fünfzig Jahren in Europa und auf der ganzen Welt gezeigt worden. Die erste Ausstellung dieser Art fand 1951 in Paris statt.

    Ravenna ist eine uralte Stadt an der Nordküste der Adria. Sie war vor 1500 Jahren die Hauptstadt des weströmischen Kaiserreiches, danach die des Ostgotenkönigs Theoderich und des byzantinischen Kaiserreiches in Europa.

    Jene glanzvolle Zeiten hinterließen in Ravenna eine große Zahl von mit Mosaiken ausgeschmückten Sakralbauten. Ravenna besitzt weltweit den größten Schatz an Mosaiken aus dem 5. und 6. Jahrhundert, der, was die künstlerische Qualität und die ikonologische Bedeutung anbelangt, alle anderen Städte der klassischen Antike in den Schatten stellt - im Orient wie im Okzident. Aus diesem Grund hat die UNESCO 1997 sieben Kirchengebäude Ravennas zu "Weltkulturgütern der Menschheit" erklärt.

    Die Mosaikkunst ist nicht in Ravenna entstanden. Erst dort aber gelangte sie zu ihrer vollkommenen Blüte. Zeitgleich mit den Mosaiken Ravennas ist auch die christliche Ikonologie entstanden; ein Miteinander von Realismus und Symbolismus, von römischen und byzantinischen Einflüssen.

    Weitere Informationen: TU Dresden, Pressestelle, Mathias Bäumel, Telefon 0351 463-32427


    Bilder

    Merkmale dieser Pressemitteilung:
    Geschichte / Archäologie, Kunst / Design, Musik / Theater
    regional
    Buntes aus der Wissenschaft, Organisatorisches
    Deutsch


     

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