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13.01.2006 09:16

"Bild und Erkenntnis"

Thomas von Salzen Dezernat 3.0 – Presse und Kommunikation
Rheinisch-Westfälische Technische Hochschule Aachen

    Neuerscheinung über die Rolle von Abbildungen in der modernen Wissensgesell-schaft am Beispiel der RWTH Aachen

    "Die Wissenschaft agiert heute mehr denn je zuvor in Bildern... Dabei handelt es sich längst nicht mehr nur um bloße Illustration. Die Abbildung selbst ist inzwischen zur eigenständigen Information mit hoher Aussagekraft avanciert." In seinem Grußwort skizziert Rektor Univ.-Prof. Dr. Burkhard Rauhut den Hintergrund, vor dem das Buch "Bild und Erkenntnis" entstand, das jetzt im Deutschen Kunstverlag erschienen ist. Aus rund 80 Fachrichtungen der RWTH trugen Univ.-Prof. Dr. Andreas Beyer, bis 2003 Direktor des Instituts für Kunstgeschichte der RWTH Aachen, und der wissenschaftliche Mitarbeiter Dr. Markus Lohoff den aktuellen Stand zu Anspruch und Ausdruck von Bil-dern zusammen. Das Ergebnis vermittelt mit über 1000 Abbildungen einen beeindru-ckenden Überblick über den Umgang der Wissenschaft mit bildgebenden und bildver-arbeitenden Techniken, über ihre Inhalte und Ästhetik.

    Das 560 Seiten starke Kompendium über "Formen und Funktion des Bildes in Wissen-schaft und Technik" - so der Untertitel - entstand im Rahmen von fachübergreifenden Projekten an der RWTH Aachen. Dabei gingen die Autoren unter Federführung der Kunstgeschichte vor allem den Fragen nach, welches Bildverständnis, -interesse und -bedürfnis die unterschiedlichen Disziplinen formulieren. "Die expansive Forschungspolitik der RWTH Aachen hat sich in besonderer Weise für dieses Projekt empfohlen", schreibt Andreas Beyer, "da hier auf dichtem Raum in sämtlichen Bereichen des technischen und naturwissenschaftlichen Bildes, oft in Kooperation und fruchtbarer Abhän-gigkeit, geforscht und gearbeitet wird."

    Einleitend betrachten RWTH-Wissenschaftler unterschiedlicher Fachrichtungen in zehn Essays die Entwicklung des wissenschaftlichen Bildes von seinen Anfängen bis heute. Dabei werden Strukturbilder als die Sprache des Ingenieurs genauso betrachtet wie Migränebilder in Kunst und Medizin. Der Bogen spannt sich bis hin zu Virtuellen Realitäten als dreidimensionales Werkzeug des Wissenschaftlers. Was bedeutet dies für un-ser Sehen, oder besser: Was heißt dies für das wissenschaftliche Auge? Mit dem Schlagwort Visualistik wird ein neuer Begriff für dieses alte Thema definiert.

    Im Katalogteil des Bandes sind die Beispiele zum Bildgebrauch aus den Forschungsfeldern der RWTH aufgelistet. In den sieben Kapiteln

    · Werkzeuge, Maschinen, Verfahren,
    · Energie und Umwelt,
    · Mobilität und Verkehr,
    · Stoffe, Materialien, Werkstoffe,
    · Architektur und Bauingenieurwesen,
    · Information und Kommunikation sowie
    · Life Sciences

    zeigen die Autoren, welche Bedeutung und welchen ästhetischen Reiz das Bild in der modernen Wissensgesellschaft gewonnen hat. Was früher, etwa im Röntgenverfahren, nur die Struktur abbildete, zeigt in der Positronen-Elektronen-Tomographie die Funktion und erlaubt in der Cave der Virtuellen Realität sogar die Interaktion des Betrachters im Bilde selbst. Insofern vermittelt das Buch nicht nur eine Aussage über die Wertigkeit des Bildes in der Wissenschaft, sondern gleichzeitig auch einen informativen Einblick in aktuelle Forschungsaktivitäten der RWTH Aachen.

    Begleitet wurde das Projekt "Bild und Erkenntnis" auch durch die Zusammenarbeit mit Künstlern und dem Aachener Kunstverein. Die ästhetische Dimension von Wissenschaft und Technik wurde dabei als ausschlaggebend für den Erkenntniszuwachs und ihre Vermittlung erkannt. Die "Schönheit" der Bilder hat demnach einen entscheidenden Anteil an den Argumentations- und Überzeugungsprozessen im Dialog der Wissenschaftler unter sich ebenso wie im Diskurs mit der Öffentlichkeit. Das Buch legt davon beredtes Zeugnis ab.

    Andreas Beyer und Markus Lohoff: Bild und Erkenntnis. Formen und Funktion des Bildes in Wissenschaft und Technik. Deutscher Kunstverlag und RWTH Aachen, 2005. 560 Seiten gebunden mit CD-ROM und 1.000 Farbaufnahmen, ISBN 3-422-06463-X, Ladenpreis 49,00 Euro.

    Toni Wimmer


    Bilder

    Merkmale dieser Pressemitteilung:
    fachunabhängig
    überregional
    Forschungs- / Wissenstransfer, Wissenschaftliche Publikationen
    Deutsch


     

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