idw – Informationsdienst Wissenschaft

Nachrichten, Termine, Experten

Grafik: idw-Logo
Science Video Project
idw-Abo

idw-News App:

AppStore

Google Play Store



Instanz:
Teilen: 
30.09.1999 16:15

Deutsche Gesellschaft für Hämatologie und Onkologie tagt in Jena

Dr. Wolfgang Hirsch Abteilung Hochschulkommunikation/Bereich Presse und Information
Friedrich-Schiller-Universität Jena

    2.500 Krebsmediziner diskutieren Fortschritte in Diagnostik und Therapie

    Jena. (30.09.99) Der bedeutsamste wissenschaftliche Kongress in Sachen Krebs findet in diesem Jahr in Jena statt. Über 2.500 Ärzte werden nächste Woche (3.-6.10.) zur gemeinsamen Jahrestagung der Österreichischen und der Deutschen Gesellschaft für Hämatologie und Onkologie (DGHO) erwartet. Etwa 1.000 Krebsspezialisten aus aller Welt stellen ihre neuesten Forschungsergebnisse in Vorträgen, Workshops und Postern vor. Abgerundet wird der Kongress durch eine große Industrieausstellung.

    "Wir haben in jüngster Zeit bemerkenswerte Fortschritte im Kampf gegen die Menschheitsgeißel Krebs erzielt", zeigt Tagungspräsident Prof. Dr. Klaus Höffken, Direktor der Jenaer Uni-Klinik für Innere Medizin II, hoffnungsvolle Perspektiven auf. "Insbesondere bei molekularbiologischen und genetischen Verfahren in der Diagnostik und Therapie zeichnen sich Durchbrüche ab." So werden die Ärzte zum Beispiel die Treffsicherheit (Targeting) in der Chemotherapie mit Hilfe monoklonaler Antikörper weiter erhöhen können. Neue Wirkstoffe wie Herceptin und Mabthera gegen metastasierte Brustkrebse bzw. Lymphome finden dank spezifischer Rezeptoren gezielt ihren Weg in die Tumorzellen, was die Nebenwirkungen auf gesundes Gewebe erheblich verringert. Auch bei Dickdarmkrebs - mit 50.000 Neuerkrankungen jährlich in Deutschland eine der häufigsten Krebsformen - haben die Ärzte mit neuen Krebsmedikamenten und Antikörpern bessere Waffen in Händen, die das krankhafte Zellwachstum eindämmt.

    "Wir sind zuversichtlich, dass wir in den nächsten 10, 20 Jahren die Überlebensrate deutlich über die 50-Prozent-Marke steigern können", so Prof. Höffken. Bislang können die Ärzte nur jeden zweiten Krebspatienten dauerhaft heilen. Dabei werden die therapeutischen Mittel immer ausgeklü-gelter, indem die Wirkstoffe den Tumorzellen ,genetische Befehle' zum Selbstmord (Apoptose) erteilen oder zumindest die genetischen Zellteilungsmechanismen abschalten. Ebenso führt in der Diagnostik ein Weg auf die Gen-Ebene: DNA-Mikrochips sollen durch eine Analyse der Erbsubstanz-Informationen früher und genauer Krebserkrankungen feststellen können; die Methode verspricht, in absehbarer Zeit eine relativ einfache und risikoarme Ergänzung zu den bisherigen bildgebenden Verfahren und zur pathologischen Gewebeuntersuchung zu werden. Dieses Forschungsfeld unterstützt die Deutsche Krebshilfe mit Millionenbeträgen - auch in Jena.

    Der demografischen Veränderung ihrer Patientenstatistik tragen die Ärzte mit neuen Ansätzen in der geriatrischen Onkologie Rechnung. "Dass un-sere Krebspatienten statistisch gesehen immer älter werden, ist natürlich ein Erfolg des medizinischen Fortschritts", erklärt Klaus Höffken, "aber wir müssen uns in der Behandlung auf diese Patientengruppe besonders einstellen." Oftmals leiden ältere Patienten außerdem an Bluthochdruck, Herzschwäche oder Diabetes, die in der Tumortherapie zu berücksichtigen sind. Eine psychologische Betreuung und Untersuchung hilft diesen Menschen, neuen Lebensmut zu fassen und zu klären, welche Form der Behandlung von den Patienten akzeptiert wird.

    Bei allen medizinisch-fachlichen Fragen verlieren die Onkologen auf ihrem Kongress jedoch ethische und auch gesundheitsökonomische Probleme nicht aus dem Blickfeld, wie zwei weitere Tagungsschwerpunkte verdeutlichen.

    Telefon Kongress-Information: 03641/425052
    Vermittlung von Ansprechpartnern während des Kongresses über die Pressestelle der Uni Jena oder über OA Dr. Kay-Oliver Kliche

    Friedrich-Schiller-Universität
    Referat Öffentlichkeitsarbeit
    Dr. Wolfgang Hirsch
    Fürstengraben 1
    07743 Jena
    Tel.: 03641/931031
    Fax: 03641/931032
    e-mail: h7wohi@sokrates.verwaltung.uni-jena.de


    Weitere Informationen:

    http://www.kukm.de/dgho/deutsch/inhalt.html


    Bilder

    Merkmale dieser Pressemitteilung:
    Ernährung / Gesundheit / Pflege, Medizin
    überregional
    Buntes aus der Wissenschaft, Wissenschaftliche Tagungen
    Deutsch


     

    Hilfe

    Die Suche / Erweiterte Suche im idw-Archiv
    Verknüpfungen

    Sie können Suchbegriffe mit und, oder und / oder nicht verknüpfen, z. B. Philo nicht logie.

    Klammern

    Verknüpfungen können Sie mit Klammern voneinander trennen, z. B. (Philo nicht logie) oder (Psycho und logie).

    Wortgruppen

    Zusammenhängende Worte werden als Wortgruppe gesucht, wenn Sie sie in Anführungsstriche setzen, z. B. „Bundesrepublik Deutschland“.

    Auswahlkriterien

    Die Erweiterte Suche können Sie auch nutzen, ohne Suchbegriffe einzugeben. Sie orientiert sich dann an den Kriterien, die Sie ausgewählt haben (z. B. nach dem Land oder dem Sachgebiet).

    Haben Sie in einer Kategorie kein Kriterium ausgewählt, wird die gesamte Kategorie durchsucht (z.B. alle Sachgebiete oder alle Länder).