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13.01.2006 20:00

Neujahrsempfang an der Universität Hannover

Dr. Stefanie Beier Referat für Kommunikation und Marketing
Leibniz Universität Hannover

    Präsident Prof. Erich Barke spricht über Studienbeiträge und Exzellenz

    Zu seinem ersten Neujahrsempfang als Präsident der Universität Hannover begrüßte Prof. Erich Barke am Freitag, 13. Januar 2006 im Lichthof des Welfenschlosses mehr als 800 Gäste aus Politik, Wirtschaft und Wissenschaft. Unter ihnen auch 16 neu berufene Professorinnen und Professoren.

    In seiner Rede charakterisierte der Präsident das vergangene Jahr als "Jahr der Suche" und rechnet mit 2006 als "Jahr der Veränderungen". So wie es die Suche nach einer neuen Struktur und dann die Umstellung von 17 Fachbereichen auf neun Fakultäten gegeben habe, so werden auch die Maßnahmen im Zuge des Bologna-Prozesses in 2006 weiter vorangetrieben werden. Es "wird einen Schub zur Einrichtung neuer Studiengänge" geben, so Präsident Barke. Dabei haben bisherige Erfahrungen gezeigt, dass Akkreditierungsverfahren sehr aufwändig und langwierig sein können. "Das Präsidium wird sich künftig für ein schlankeres und möglichst beschleunigtes Verfahren einsetzen" so Barke.

    Gleichzeitig bleibt die Schwerpunktsetzung ein wichtiges Thema. "Bei den weiteren Studiengangsplanungen zeichnet sich eine Tendenz ab, Bachelorstudiengänge fachlich eher breit anzulegen, um im Bereich der Masterstudiengänge deutliche Schwerpunktsetzungen zu ermöglichen" führt Präsident Barke weiter aus.

    Doch nicht nur die Universität, sondern auch das Ministerium war im vergangen Jahr auf der Suche, in dem Fall nach einer ausreichenden Finanzierung der niedersächsischen Hochschulen. Ergebnisse davon waren der im Oktober 2005 unterschriebene Zukunftsvertrag und das im Dezember verabschiedete Haushaltsbegleitgesetz, in dem die Einführung von Studienbeiträgen geregelt ist. Präsident Barke begrüßt den Spielraum für die Hochschulen, der durch die Studienbeiträge entstehe, denn sie seien "im vollen Umfang für die Verbesserung der Lehrqualität einzusetzen" und er fordert zu konstruktiven Vorschlägen auf, wie diese Mittel verwendet werden sollen.

    Gleichzeitig wiederholt er seinen Grundsatz, den er schon bei der Übergabe des Präsidentenamtes im Oktober 2005 formuliert hat: "Niemand darf aus sozialen Gründen vom Studium ausgeschlossen werden. Die Universität plant deshalb die Einführung eines Stipendiensystems, mit dem Studierenden, die besondere Leistungen erbringen und solche, denen die Aufnahme eines Darlehens nicht zugemutet werden kann, unterstützt werden." Dabei hofft Präsident Barke auf die Unterstützung von Wirtschaft und Industrie und ruft alle Firmen und Institutionen der Region sowie überregional auf, sich an einem geplanten Stipendienpakt zu beteiligen. "Sie können Ihre Studierenden ganz persönlich unterstützen. Wenn Sie wollen, suchen Sie sich Ihre Studierenden mit unserer Hilfe selbst aus, Sie können die Auswahl aber auch uns überlassen. Über die Auswahlkriterien sprechen wir gemeinsam." Ausdrücklich betont Professor Barke: "Für dieses Thema habe ich immer Zeit."

    Auch das Stichwort "Exzellenz" war ein wesentlicher Bestandteil der Rede von Prof. Erich Barke. Er skizzierte dabei Projekte des Jahres 2005, wie zum Beispiel das Zentrum für Gravitationsphysik, das neue Räume beziehen konnte, um weiter an der Entwicklung von Gravitationswellendetektoren auf der Erde und im Weltraum zu forschen.

    Auch über Bündelung der Ressourcen in der Biomedizintechnik sprach Präsident Barke. "Im neu gegründeten Projektzentrum für biomedizinische Technik und Innovation "BiomeTI" arbeiten die Universität Hannover, die Tierärztliche Hochschule Hannover, die Medizinische Hochschule Hannover (MHH), das Laser Zentrum Hannover e. V. (LZH) sowie die hannoverimpuls GmbH zusammen, um Innovationen auf dem Gebiet der Biomedizintechnik zielgerichtet in Produkte, Verfahren und Dienstleistungen umzusetzen."

    "Ein besonderer Ausdruck von Exzellenz an einer Universität beziehungsweise einer Fakultät ist die Existenz von Sonderforschungsbereichen, die von der deutschen Forschungsgemeinschaft gefördert werden", so Professor Barke. Daher freute er sich über die erfolgreiche Einwerbung des neuen Sonderforschungsbereichs "Gentelligente Bauteile im Lebenszyklus - Nutzung vererbbarer, bauteilinhärenter Informationen in der Produktionstechnik" in dem sechs Institute des Produktionstechnischen Zentrums Hannover sowie zwei Institute der Fakultät für Elektrotechnik und Informatik gemeinsam forschen.

    Zu Exzellenz gehört auch die Beteiligung der Universität Hannover an der Exzellenzinitiative des Bundes und der Länder. Jeweils drei Anträge im Bereich der Exzellenzcluster und der Graduiertenschulen hat die Universität gestellt. Am 20.Januar 2006 wird bekannt sein, welche Hochschulen zur eigentlichen Antragsstellung aufgefordert werden. "Ein Teil des Exzellenzprofils der Universität Hannover wäre damit - sozusagen durch internationale Gutachter bestätigt - dokumentiert", so Präsident Barke über eine mögliche positive Entscheidung. "Weiteren Gruppen wäre die Nachahmung empfohlen. Mit voller Kraft könnten wir uns dann auf unseren Antrag in der dritten Säule, das Zukunftskonzept der Universität Hannover, konzentrieren. Hier sehe ich derzeit übrigens exzellente Köpfe mit großer Kreativität und erheblichem Wir-Gefühl am Werk und ich wünsche mir, dass wir erfolgreich sind."

    Präsident Barke zieht aber auch die Möglichkeit in Betracht, bei der Exzellenzinitiative nicht erfolgreich zu sein. Dies müsse bei Erfolgschancen von weniger als 50 Prozent einkalkuliert werden. "Wenn wir dann nicht zur Provinz-Universität heruntergestuft werden wollen, gilt es, alle zur Verfügung stehenden Kräfte für die zweite Antragsphase zu bündeln." Im Scheitern läge auch eine Chance. Diese sollte dann genutzt werden. "Ich bin ganz sicher, dass die Arbeit für einen bei der Exzellenzinitiative nicht zum Zuge gekommenen Antrag nicht vergeblich war, sondern in jedem Falle positive Wirkungen hat."

    Hinweis an die Redaktion:
    Für nähere Informationen steht Ihnen Dr. Stefanie Beier, Pressesprecherin der Universität Hannover unter Telefon 0176/24453189 gern zur Verfügung.


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    Merkmale dieser Pressemitteilung:
    fachunabhängig
    regional
    Buntes aus der Wissenschaft, Organisatorisches
    Deutsch


     

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