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02.10.1999 13:49

Hilfe für die Universität Prishtina

Dr. Wolfgang Hirsch Abteilung Hochschulkommunikation/Bereich Presse und Information
Friedrich-Schiller-Universität Jena

    Jena. (2.10.99) Ein Hilfspaket für ihre Partneruniversität Prishtina im Kosovo schnürt die Friedrich-Schiller-Universität Jena. Das versprachen Rektor Prof. Dr. Georg Machnik und Prorektor Prof. Dr. Klaus Dicke ihrem kosovarischen Amtskollegen Prof. Dr. Zejnel Kelmendi, der an diesem Wochenende zu einem Kurzbesuch in der Saalestadt weilte.

    Die Jenaer richteten ein Spendenkonto bei der Landeszentralbank Gera ein (BLZ 830 000 00, Kto-Nr. 830 015 03, Verwendungszweck 80200/02), auf das Spenden aus der Bevölkerung erbeten werden. Die Hilfe werde entsprechend der Bedürfnisse der Universität Prishtina koordiniert, erklärte Klaus Dicke. "Wir wissen jetzt sehr genau, wie wir uns engagieren können."

    Konkret organisierte bereits die Jenaer Medizinische Fakultät Fortbildungsmaßnahmen für Dozentenkollegen aus Prishtina, und das Collegium Europaeum Jenense schickte Lehrmaterial. Einen Schwerpunkt der Hilfe wollen die Jenaer in den Bereichen Medizin und Germanistik setzen. Die Möglichkeit, Deutschlektoren ins Kosovo zu entsenden, wird derzeit geprüft. Darüber hinaus baten Kelmendi und sein Begleiter Dukagjin Pupovci als Koordinator der Wiederaufbaukommission um Unterstützung in organisatorischen und curricularen Fragen, um international anerkannte Studienabschlüsse in Prishtina zu etablieren.

    In den Monaten nach Kriegsende hätten die zurückgekehrten Professoren und Studenten tatkräftig bei Aufräumungs- und Wiederaufbauarbeiten Hand angelegt, berichtet Zejnel Kelmendi. Viele Universitätsgebäude und Labore seien zwar noch stark beschädigt, aber der Lehrbetrieb wurde unmittelbar wieder aufgenommen und das im März unterbrochene Frühjahrssemester inzwischen abgeschlossen.

    Internationale Hilfe erhalte seine Universität durch die Europäische Union, aber auch von befreundeten Hochschulen, vor allem aus Graz, Jena und Leeds. "Wir wollen nicht nur nach Europa kommen, sondern Europa soll auch zu uns kommen", erklärte er ein wesentliches Ziel seiner Hochschulpolitik für die nächsten Jahre. Zugleich werde man serbische Studenten und Professoren nicht diskriminieren. Kelmendi: "Die Türen unserer Universität stehen offen für alle."

    Mit Jena verbindet die Universität Prishtina, die vor fast 30 Jahren gegründet wurde und in Spitzenzeiten 28.000 Studenten ausbildete, seit 1972 ein offizieller Partnerschaftsvertrag. Nachdem 1990/91 die öffentlichen Einrichtungen im Kosovo serbisiert worden waren, richteten albanische Intellektuelle Untergrundstrukturen ein, um den Lehrbetrieb für albanische Studenten in Privathäusern und Kellern aufrecht zu erhalten.

    In dieser schwierigen Zeit hielten die Jenaer Kontakt über die deutsche Botschaft in Belgrad und schickten noch im Herbst letzten Jahres eine Bücherspende nach Prishtina. Nach dem Kosovokrieg half die Hochschulrektorenkonferenz, um die alten Bande neu zu knüpfen. Besonders gerührt zeigten sich die Jenaer Rektoren darüber, dass Kelmendi nachträglich zum 450. Jubiläum der Hohen Schule Jena gratulierte und die steinernen Plastik eines albanischen Künstlers als Geschenk überreichte.

    Ansprechpartner:
    Prof. Dr. Klaus Dicke
    Prorektor der Universität Jena
    Tel. 03641/931020
    Fax: 931022

    Dukagjin Pupovci
    Koordinator der Wiederaufbau-Kommission an der Universität Prishtina
    e-mail: fshmn@uni-pr.edu

    Friedrich-Schiller-Universität
    Referat Öffentlichkeitsarbeit
    Dr. Wolfgang Hirsch
    Fürstengraben 1
    07743 Jena
    Tel.: 03641/931031
    Fax: 03641/931032
    e-mail: h7wohi@sokrates.verwaltung.uni-jena.de


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    Merkmale dieser Pressemitteilung:
    fachunabhängig
    überregional
    Wissenschaftspolitik
    Deutsch


     

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