Im Hochland von Südafrika finden sich Sandsteine, die teils charakteristisch schräg geschichtet, teils aber völlig strukturlos sind. Letzteres weist meistens darauf hin, dass sich die Steine unter dem Einfluss von Naturkatastrophen gebildet haben, wie Frank Holzförster von der Uni Würzburg sagt. Darum hat der Geologe das Gebiet erforscht - und kann jetzt dessen Entstehungsgeschichte erzählen.
Die Zeit des unteren Jura, vor 203 bis 175 Millionen Jahren, war geprägt durch globale Veränderungen. Die Plattentektonik verursachte den Zerfall des riesigen Kontinents Gondwana in die heute bekannten Fragmente Afrika, Südamerika, Indien, Antarktis und Australien. Klimaveränderungen machten aus einer unendlichen Savannenlandschaft, die sich über das gesamte südliche Afrika, die Antarktis und Australien ausdehnte, eine Wüste von den Ausmaßen der Sahara. Hinzu kam ein intensiver Vulkanismus, der das Gebiet mit einer bis über 1.000 Meter dicken Lavaschicht bedeckte.
"Wir Geowissenschaftler lesen dieses 'Buch des Wandels', weil wir darin Ansätze für den heutigen Umgang mit der sich kurz- und langfristig verändernden Umwelt zu finden hoffen", erklärt Holzförster. Für seine Forschung erhielt er ein Stipendium aus der Jubiläumsstiftung der Uni Würzburg. Das Geld ermöglichte ihm eine Reise nach Südafrika, wo er im Hochland an der Grenze zu Lesotho Felduntersuchungen durchführte.
Dort hatte es der Wissenschaftler auf die so unregelmäßig ausgebildeten Sandstein-Schichten der so genannten Clarens-Formation abgesehen. Die Schichten wurden vor etwa 184 Millionen Jahren in einer topfebenen Landschaft unter wüstenhaftem Klima abgelagert.
Die Untersuchungen des Geologen zeigten: Die Sandsteine entstanden offenbar, als vulkanische Eruptionen, die durch den Kontakt von heißem Magma mit Grundwasser ausgelöst wurden, schlagartig den Sand von etwa 40 Meter hohen Dünen verlagerten. Dabei wurden Kraterwälle aufgeworfen, die sich bis zu 100 Meter über die vorherige Landoberfläche erhoben. Holzförster: "Es war eine Landschaft entstanden, die sehr der Eifel mit ihren Maar-Vulkanen ähnelte, allerdings ohne jegliche Vegetation."
Der Würzburger Forscher fand heraus, dass gerade diese Orte der Zerstörung zu Oasen wurden: In den Maaren sammelte sich Grundwasser, das offene Seen bildete und den frühesten Dinosauriern der Erdgeschichte, die sich ausgerechnet diese Wüsten als Lebensraum ausgesucht hatten, ihre Lebensgrundlage bot. Die Seen existierten einige 1.000 Jahre lang. Dann waren sie von Material aufgefüllt, das kontinuierlich von den Kraterwällen abrutschte oder durch Stürme eingeweht wurde. Die spärlichen Regenfälle reichten nicht aus, um die Gewässer zu erhalten.
Die Ergebnisse seiner Studie hat Holzförster dem Fachpublikum im Juli 2005 vorgestellt. Er hielt dazu einen Vortrag auf der Tagung "Sediment" in Bern. Weitere Informationen: Dr. Frank Holzförster, T (0931) 31-2580, E-Mail:
f.holzfoerster@geologie.uni-wuerzburg.de
Sand als Zeuge des Vulkanismus: Oben sieht man einen Kraterwall aus hellem Sandstein, der nach recht ...
Fotos: Frank Holzförster
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Merkmale dieser Pressemitteilung:
Geowissenschaften, Geschichte / Archäologie
überregional
Forschungsergebnisse
Deutsch
Sand als Zeuge des Vulkanismus: Oben sieht man einen Kraterwall aus hellem Sandstein, der nach recht ...
Fotos: Frank Holzförster
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