Universitäten in Bremen und Berlin schreiben Promotionsstipendien der Böll-Stiftung aus
Vorstädte im Aufruhr, Bandenkriege auf den Disco-Meilen, Gewalt, Verslumung, Arbeitslosigkeit, soziale Verwahrlosung - die Stadt hat viele hässliche Seiten. Theater, Kino, Shopping, Vergnügen - hohe Lebensqualität und pulsierende Wirtschaftsaktivitäten machen das Stadtleben attraktiv. Wohin entwickeln sich die europäischen Städte? Folgen sie Beispielen amerikanischer Metropolen, denen mit dem ökonomischen Niedergang das städtische Leben ausgehaucht worden ist? Oder gelingt es den europäischen Städten, der Tradition sozialer Integration auch in der Gegenwart gerecht zu werden? In Zeiten von ökonomischer Schnelllebigkeit in einer immer globaleren Welt, von wirtschaftlichem Abstieg breiter städtischer Schichten, eines multikulturellen Alltags und immer bedrohlicher werdenden Umweltkrisen stehen die Städte vor ganz neuen Herausforderungen. Unter dem Thema "Zukunft der europäischen Stadt - Formen und Folgen von New Urban Governance" hat das Studienwerk der Heinrich-Böll-Stiftung in Kooperation mit der Universität Bremen und der Humboldt-Universität in Berlin ein Stipendienprogramm für fünf Doktoranden ausgeschrieben.
Verliert die Stadt zugunsten der Region an Bedeutung? Oder schafft sie es durch zukunftsorientierte Lokalpolitik aus der Defensive zu kommen, für neue Bevölkerungsgruppen als Lebensraum wieder interessant zu werden oder zu bleiben? Im Promotionskolleg der Böll-Stiftung sollen die modernen Steuerungsinstrumente und -verfahren städtischer Politik in Europa erforscht werden. Dabei gelten Schwerpunkte der Arbeiten den Fragen, ob demokratische und soziale Stadtpolitik einen Illusion ist, und ob Chancengleichheit, soziale Gerechtigkeit und Gleichwertigkeit der Lebensverhältnisse schöne Worte weit weg städtischer Realität sind.
Die wissenschaftliche Leitung des Promotionskollegs liegt in den Händen der Professoren Ilse Helbrecht, Institut für Geographie der Universität Bremen, und Hartmut Häußermann, Georg-Simmel-Zentrum für Metropolenforschung der Humboldt-Universität Berlin. Beide Stadtforscher sorgen für eine Vernetzung des interdisziplinär angelegten Kollegs mit anderen Promotionsprogrammen. Interessierte Nachwuchswissenschaftlerinnen und Wissenschaftler können sich bis zum 1. März 2006 um die fünf Stipendien bei der Heinrich-Böll-Stiftung (Studienwerk, Rosenthaler Str. 40/41, 10178 Berlin, Tel. 030 28534 400) bewerben.
Weitere Auskünfte:
Universität Bremen
Institut für Geographie
Prof. Dr. Ilse Helbrecht
E-Mail: ilse.helbrecht@uni-bremen.de
oder
Humboldt-Universität Berlin
Georg-Simmel-Zentrum für Metropolenforschung
Prof. Dr. Hartmut Häußermann
E-Mail: hartmut.haeussermann@sowi.hu-berlin.de
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Merkmale dieser Pressemitteilung:
Geowissenschaften, Gesellschaft
überregional
Organisatorisches, Studium und Lehre
Deutsch
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