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20.01.2006 18:41

Uni Karlsruhe in allen Förderlinien eine Runde weiter

Dr. Elisabeth Zuber-Knost Presse und Kommunikation
Universität Karlsruhe (TH) - Forschungsuniversität.gegründet 1825

    Exzellenzinitiative: Drei Antragsskizzen als erfolgreich bewertet

    Die Universität Karlsruhe hat im Wettbewerb um Gelder aus der Exzellenzinitiative einen ersten großen Erfolg erzielt: Die Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) und der Wissenschaftsrat haben die Fridericiana zur Antragstellung in allen drei Programmen, den so genannten Förderlinien, aufgefordert. Dies gaben die beiden Einrichtungen heute in einer gemeinsamen Pressekonferenz bekannt. "Damit haben wir eine hervorragende Chance, mit unseren Anträgen erfolgreich zu sein", freut sich Rektor Professor Dr. Horst Hippler.

    Eine

    Einschätzung der Situation gibt Rektor Hippler
    am heutigen Abend per Telefon (0721/608-2089)
    oder am morgigen Samstag, 21. Januar,
    zwischen 12.30 und 13.30 Uhr an der Universität Karlsruhe
    (für den Samstag ist eine telefonische Anmeldung unter
    0160 - 989 40 112 unbedingt notwendig).

    Drei der Antragsskizzen, die die Universität Karlsruhe 2005 eingereicht hat, haben die Gutachter der DFG und des Wissenschaftsrates ausgewählt. In der ersten Förderlinie "Exzellenzcluster" ist das DFG-Centrum für Funktionelle Nanostrukturen (CFN) aufgefordert, einen Antrag auf Aufwertung des Centrums zum Exzellenzcluster zu stellen. In der Linie der Graduiertenschulen konnte die Antragsskizze des Projekts "Karlsruhe School of Optics and Photonics" unter Leitung von Professor Dr. Uli Lemmer die Gutachter überzeugen. Auch mit der Antragsskizze des strategischen Zukunftskonzepts schaffte die Fridericiana den Sprung in die nächste Runde und wird einen endgültigen Antrag stellen. Nur Universitäten, die dann mit ihren Anträgen sowohl in der ersten als auch in der zweiten Linie erfolgreich sind, können auch in der dritten Linie eine Förderung erhalten. Hippler: "Wir sind jetzt in einer hervorragenden Ausgangsposition, da wir die Gutachter mit unseren Skizzen auf ganzer Linie überzeugen konnten."

    Kurzbeschreibung der Projektskizzen

    1. In der Förderlinie Exzellenzcluster

    DFG-Centrum für Funktionelle Nanostrukturen (CFN)
    Das DFG-Centrum für Funktionelle Nanostrukturen (CFN) ist eines von inzwischen sechs Forschungszentren der Deutschen Forschungsgemeinschaft. Es wurde im Juli 2001 gegründet und ist an der Universität Karlsruhe und dem Forschungszentrum Karlsruhe angesiedelt. An der interdisziplinären Einrichtung werden nanoskalige Materialien und Strukturen (1 Nanometer = 1 Millionstel Millimeter) für die Informationstechnologie, Datenverarbeitung, Werkstoffproduktion oder Biomedizin entwickelt und analysiert. Am CFN, das von der DFG, dem Land Baden-Württemberg und der Universität Karlsruhe über einen Zeitraum von voraussichtlich zwölf Jahren mit jährlich 7,5 Millionen Euro gefördert wird, arbeiten über 250 Wissenschaftler und Techniker aus den Fakultäten Physik, Chemie und Biowissenschaften, Elektro- und Informationstechnik und der chemischen Verfahrenstechnik auf den Gebieten Nano-Photonik, Nano-Elektronik, Nano-Biologie, Molekulare Nanostrukturen und Nanostrukturierte Materialien.

    2. In der Förderlinie Graduiertenschulen

    Projekt "Karlsruhe School of Optics & Photonics"
    Mit einer jährlichen Wachstumsrate von etwa 20 Prozent setzen Produkte aus den Bereichen Optik und Photonik wie Laser, neuartige Leuchtstoffe oder optische Bauelemente und Mikroskopiesysteme laut VDI inzwischen über 100 Milliarden Euro um. Deutsche Unternehmen gehören auf diesem Gebiet zur Weltspitze. In der universitären Ausbildung spielen diese innovativen Forschungsfelder hierzulande aber als eigenständige Studienfächer bisher kaum eine Rolle. Die "Karlsruhe School of Optics & Photonics" (KSOP), die die Universität Karlsruhe in Kooperation mit dem Forschungszentrum Karlsruhe, dem Forschungszentrum Informatik (Karlsruhe) und dem Zentrum für Sonnenenergie- und Wasserstoff-Forschung in Stuttgart einrichten will, soll diese Lücke schließen. Nach dem Konzept sollen zwölf Professoren aus den Fakultäten Physik, Chemie, Biologie sowie Elektrotechnik und Maschinenbau später insgesamt 48 Master-Studenten und 72 Doktoranden aus dem In- und Ausland betreuen. Während der auf zwei bzw. drei Jahre angelegten Ausbildung werden sich die handverlesenen angehenden Wissenschaftler aber nicht nur mit photonischen Materialien, neuartigen spektroskopischen Verfahren oder der biomedizinischen Photonik befassen: Das International Department der Universität und seine HECTOR School of Engineering and Management sind mit ihrem Angebot in die KSOP integriert. Spezielle Kurse über Projektmanagement und Mitarbeiterführung, verbunden mit einem Praktikum in einem einschlägigen Unternehmen sollen die Doktoranden auf eine erfolgreiche akademische oder industrielle Karriere vorbereiten.

    3. In der Förderlinie Zukunftskonzepte
    Die Universität Karlsruhe will für ihre Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler ein forschungsfreundliches Klima schaffen: "Wir möchten, dass unsere exzellenten Köpfe ungehindert Wissen und Innovationen entwickeln und verbreiten können", erklärt Professor Dr. Horst Hippler, Rektor der Universität. Ein wichtiges Ziel sei deshalb, den Wissenschaftlern die Möglichkeit zu geben "ihre ungeteilte Aufmerksamkeit der Forschungsarbeit zu widmen" und sie von anderen Aufgaben, wie etwa Lehrtätigkeiten und Bürokratie, zu entlasten. Ebenfalls zu dem Konzept zählt die Positionierung der Universität in verschiedenen Forschungsbereichen. Um diese Ziele zu erreichen, soll die Universität neue Strukturen erhalten und in fünf "Säulen" gegliedert werden. Im ersten Bereich sollen Nachwuchswissenschaftler innerhalb von "Graduate Schools" und anderen Einrichtungen betreut werden. Innerhalb der zweiten Säule möchte die Universität die Netzwerkbildung von jungen Wissenschaftlern unterstützen. Die dritte Säule soll helfen, die Forschungsbereiche noch stärker als bisher fachübergreifend in "Research Units" zusammenzuschließen. Eine vierte Säule wird dem Technologie-Transfer gewidmet sein, der fünfte Bereich schließlich wird als "House of Competence" der Weiterbildung dienen und verschiedene Dienste, wie etwa Kinderbetreuung, anbieten.

    Hintergrund zur Exzellenzinitiative:
    Bund und Länder haben am 23. Juni 2005 nach monatelangen Diskussionen die Exzellenzinitiative auf den Weg gebracht: 1,9 Milliarden Euro stellen sie von 2006 bis 2011 der Deutschen Forschungsgemeinschaft zur Förderung exzellenter Projekte zur Verfügung. Antragsberechtigt sind Universitäten, die sich für drei Programme, die so genannten Förderlinien, bewerben können. Dazu gehören Exzellenzcluster zur Förderung der Spitzenforschung, Graduiertenschulen zur Förderung des wissenschaftlichen Nachwuchses sowie Zukunftskonzepte zum projektbezogenen Ausbau der universitären Spitzenforschung.

    Gefördert werden sollen etwa 30 Exzellenzcluster mit jeweils rund 6,5 Millionen Euro pro Jahr, 40 Graduiertenschulen mit je rund einer Million Euro pro Jahr und Zukunftskonzepte zu universitärer Spitzenforschung mit je 21 Millionen Euro pro Jahr. Zusätzlich zur Fördersumme erhalten die Universitäten einen Zuschlag in Höhe von 20 Prozent (Overhead) auf die Fördersumme zur Deckung der mit der Förderung verbundenen indirekten Ausgaben. Für jede der drei Förderlinien sind zwei Ausschreibungsrunden vorgesehen, wobei die Bewilligungen für die erste Runde in diesem Jahr, die für die zweite Runde im Jahr 2007 erfolgen. Der Förderzeitraum beträgt jeweils fünf Jahre.

    Weitere Informationen:
    Angelika Schukraft
    Presse und Kommunikation
    Universität Karlsruhe (TH)
    Telefon: 0721/608-2089
    schukraft@verwaltung.uni-karlsruhe.de


    Bilder

    Merkmale dieser Pressemitteilung:
    fachunabhängig
    überregional
    Wissenschaftspolitik
    Deutsch


     

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