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20.01.2006 19:23

Erste Entscheidung im Exzellenzwettbewerb: LMU auf dem Weg zur internationalen Spitzenuniversität

Luise Dirscherl Stabsstelle Kommunikation und Presse
Ludwig-Maximilians-Universität München

    Die Ludwig-Maximilians-Universität (LMU) München hat im Exzellenzwettbewerb des Bundes und der Länder zur Förderung von Wissenschaft und Forschung an deutschen Hochschulen die nächste Stufe erreicht: Am heutigen Freitag hat die gemeinsame Kommission der Deutschen Forschungsgemeinschaft (DFG) und des Wissenschaftsrats die LMU aufgefordert, in allen drei vorgesehenen Förderlinien der Exzellenzinitiative Anträge einzureichen. Die LMU geht mit Anträgen für zwei Graduiertenschulen und vier Exzellenzclustern ins Rennen und erfüllt damit die Voraussetzung, um sich auch in der dritten Förderlinie mit ihrer Zukunftsstrategie um den Status einer "Spitzenuniversität" zu bewerben. "Wir haben mit unseren Antragsskizzen zur Spitzenforschung bewiesen, dass wir uns im harten Wettbewerb auf vielen Feldern behaupten können", sagt LMU-Rektor Professor Bernd Huber. "Wir sind fest entschlossen, in der jetzt anstehenden Antragsphase unsere Exzellenz erfolgreich durchzusetzen."

    Erste Förderlinie: Die zwei Graduiertenschulen

    Die "Graduate School of ScienceLMU (GSSLMU)" wird von den naturwissenschaftlichen Fakultäten der LMU gemeinsam beantragt. Darüber hinaus ist sie in ein enges Netzwerk aus Kooperationen mit Forschungszentren an der LMU sowie mit außeruniversitären Instituten eingebunden. Ziel ist unter anderem, die interdisziplinäre Forschung mit Beiträgen aus der Biologie, Chemie, Biochemie, Pharmazie und Physik zu fördern sowie sich international zu etablieren, um für ausländische Studierende noch attraktiver zu werden.

    Forschergruppen aus den Gebieten der zellulären und systemischen Neurowissenschaft, der theoretischen Neurobiologie, der kognitiven Neuropsychologie sowie der Neurophilosophie verbindet die "Graduate School of Systemic Neurosciences GSN Munich". Ihr Ziel ist, Ansätze aus der Biologie und den computergestützten Neurowissenschaften, aber auch die Anwendung von High-Tech-Verfahren zusammen zu führen. Die Graduiertenschule, die von zwei LMU-Fakultäten getragen wird, soll in Kooperation mit der Technischen Universität München (TUM) sowie einem außeruniversitären Forschungsinstitut eingerichtet werden.

    Zweite Förderlinie: Die vier Exzellenzcluster

    Das "Munich Center for Integrative Protein Science (CIPSM)" wird von der LMU München beantragt. Weiter sind die TUM und renommierte außeruniversitäre Forschungsinstitute maßgeblich beteiligt. Die Untersuchung und Entschlüsselung der Proteine als Träger fundamentaler biologischer Mechanismen sind eine Grundlage für Fortschritte in der Biomedizin und Biotechnologie. Das Exzellenzcluster will unter anderem die Integration von Analysen auf der Ebene der Molekülkomplexe, der Zellnetzwerke sowie der Funktionen von Organismen ermöglichen und so München als ein führendes Zentrum der Lebenswissenschaften in Europa etablieren.

    "Nanosystems Initiative Munich (NIM)" soll als Plattform Forschergruppen aus der (Bio-)Physik, der (Bio-)Chemie, der Elektrotechnik sowie der Medizin und damit auch deren Fachwissen zu biologischen und von Menschen entwickelten Nanosystemen zusammenführen. Diese stark interdisziplinäre Forschung verspricht ein tieferes Verständnis der Grundlagen dieser Systeme und ihrer möglichen Anwendungen. Neben der LMU als Sprecheruniversität sind die TUM, die Universität Augsburg, die Fachhochschule München sowie mehrere Wissenschaftsinstitute beteiligt.

    Ziel des "Munich Center for Advanced Photon Science (MAP)" ist unter anderem, Strukturen und dynamische Vorgänge auf atomarer und molekularer Ebene mit bislang unerreichter räumlicher und zeitlicher Auflösung zu untersuchen und darzustellen. Daneben sollen auch mikroskopische Phänomene kontrolliert sowie medizinische Technologien entwickelt werden. Neben der LMU beteiligen sich die TUM sowie außeruniversitäre Forschungseinrichtungen.

    Der Exzellenzcluster "Innovation - Tracing Patterns of Competence, Competition and Governance INTRAC" will sich unter anderem mit dem Zusammenhang von ökonomischen, rechtlichen sowie gesellschaftlichen Faktoren mit Innovationsprozessen beschäftigen. Ein weiterer Schwerpunkt ist die Frage, welche Auswirkungen Innovationen auf den Wettbewerb zwischen Unternehmen, aber auch den Wettbewerb zwischen den Rechts-, Steuer- und Wohlfahrtssystemen haben. Die LMU München ist Antragsteller des Programms, die TUM sowie außeruniversitäre Forschungsinstitute sind ebenso beteiligt.

    Die LMU beteiligt sich außerdem an folgender Graduiertenschule:

    Die Mathematik als Grundlage unter anderem für die Lösung vielfältiger Probleme aus der Elektrotechnik, der Finanzwissenschaft, der Ökonomie sowie den Natur- und Lebenswissenschaften steht im Vordergrund des "Munich Mathematical Science Center: Graduate School of Mathematical Sciences". Dieses Programm, an dem sich die LMU und die TUM beteiligen werden, soll zum neuen Faktor im weltweiten Wettbewerb der etablierten Graduiertenschulen um die besten Bewerber werden.

    Dritte Förderlinie:
    LMUexcellent: Working Brains - Networking Minds - Living Knowledge

    Die LMU will die Förderung im Rahmen der Initiative nutzen, um ihren Status als herausragende deutsche Forschungsuniversität international auszubauen. Bei der Bewerbung in der dritten Förderlinie um innovative Zukunftskonzepte wird die LMU eine umfassende Gesamtstrategie zum Ausbau von wissenschaftlicher Exzellenz vorlegen, die alle Bereiche von Forschung, Lehre und Nachwuchsförderung sowie Management durchzieht. Das Konzept sieht unter anderem neue Recruitingstrategien vor, um exzellente Köpfe zu gewinnen, wie zum Beispiel eine proaktive Berufungspolitik (Headhunting). Ein Center for Advanced Studies soll ganz im Sinne der universitas den Dialog zwischen den Disziplinen stärken, problemorientierte Forschung ermöglichen und die LMU zum Treffpunkt für Wissenschaftler aus aller Welt werden lassen. Ein neues Investitionskonzept soll die Mittel freimachen, um die Bedingungen der Forschung zu optimieren, zum Beispiel durch die Einrichtung von Gast- und Forschungsprofessuren. Eine weitere strategische Komponente wird die Qualitätssicherung durch Evaluation sein, die extern und intern Vertrauen schafft. Das alles schließt die Kooperation mit starken Partnern ein: Die bestehende intensive Zusammenarbeit beispielsweise mit Max-Planck-Instituten soll noch ausgeweitet werden, insbesondere mit Blick auf den HighTechCampusLMU in Großhadern-Martinsried. Darüber hinaus sucht die LMU neue strategische Partner in drei ähnlich profilierten und renommierten Universitäten weltweit. Um diese Gesamtstrategie umzusetzen, bedarf es geeigneter Organisations- und Managementstrukturen. So sollen etwa ein ResearchCenterLMU für Forschung und ein GraduateCenterLMU für die Graduiertenausbildung als Servicezentren fungieren. "Langfristig stelle ich mir den Umbau zu einer Stiftungsuniversität vor, die weitgehend unabhängig von staatlicher Finanzierung ist", betont Rektor Huber.

    Weitere Informationen zur Exzelleninitiative unter www.dfg.de
    und www.wissenschaftsrat.de


    Weitere Informationen:

    http://www.dfg.de
    http://www.wissenschaftsrat.de


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    Merkmale dieser Pressemitteilung:
    fachunabhängig
    überregional
    Forschungs- / Wissenstransfer, Wissenschaftspolitik
    Deutsch


     

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