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25.01.2006 10:54

Neugebauer fordert Neuorganisation der Medizin-Forschung in Deutschland

Dr. Olaf Kaltenborn Kommunikation und Marketing
Private Universität Witten/Herdecke gGmbH

    In seiner Antrittsvorlesung am Montag, den 30. Januar 2006, an der Universität Witten/Herdecke (UWH) macht der neue Lehrstuhlinhaber für Chirurgische Forschung deutlich, wie die Klinische Forschung in Deutschland ihre strukturelle Krise überwinden kann

    Die klinische Forschung in Deutschland befindet sich in einer strukturellen Krise. Mangelnde Institutionalisierung, mangelnde Organisationsstrukturen, Defizite in der Ausbildung und in der Forschungsmethodik sind nur einige Punkte, die der Wissenschaftsrat (WR) seit Jahren beklagt. Die UWH hat mit der Einrichtung eines Lehrstuhls für Chirurgische Forschung und eines gerade neu eröffneten Instituts für Forschung in der Operativen Medizin (IFOM) auf dem Campus Köln-Merheim hier bereits neue Akzente gesetzt.

    "Das IFOM hat in Aufbau und Struktur Modellcharakter für die klinische Forschung in Deutschland", so Institutsleiter Prof. Dr. Edmund Neugebauer, der am 30. Januar 2006, 18 Uhr, an der Universität Witten/Herdecke seine Antrittsvorlesung hält. "Denn es orientiert sich in der Klinischen Forschung an chirurgischen Problemen am Krankenbett. Durch die Verbindung von Grundlagen-und Klinischer Forschung unter einem Dach leistet das IFOM bereits heute einen unverzichtbaren Beitrag zur Verbesserung der Krankenversorgung."

    Laut Neugebauer besteht das Hauptproblem der medizinischen Forschung in Deutschland in dem mangelnden Transfer zwischen Grundlagen- und Klinischer Forschung - zum Nachteil der Patienten. Das interdisziplinär arbeitende IFOM zeige, wie man diesen Transfer im klinischen Kontext künftig in Deutschland organisieren und realisieren kann.

    Als forschende Einrichtung mit Dienstleistungscharakter unterstützt das IFOM praktisch tätige Mediziner, die aufgrund hoher beruflicher Belastung ihre Forschungsvorhaben sonst nur mit Mühe oder gar nicht realisieren könnten. Neugebauer: "Wir garantieren ein Niveau an Professionalität der Forschungsergebnisse, das national und international konkurrenzfähig ist."

    Der ständige Theorie-Praxis-Transfer wird realisiert durch integrierte Arbeitsgruppen von Klinikern und Naturwissenschaftlern. Zur Bearbeitung der Forschungsschwerpunkte wird seitens des Institutes ein umfangreiches Methoden-Know-how vorgehalten. Im Institut sind verschiedene Disziplinen wie Biochemie, Immunologie, Zell- und Molekularbiologie (für die Grundlagenfächer), Biometrie, Experimentelle Psychologie, Klinische Epidemiologie und Public Health (für die Klinische Forschung) sowie Tiermedizin und Experimentelle Chirurgie vorhanden. Durch die Einbindung der Kliniker in die integrierten Arbeitsgruppen können die Grundlagenforscher klinisches Wissen erwerben und die praktischen Dimensionen der klinischen Probleme besser einschätzen - zum Wohle des Patienten.

    Mit dem Konzept wird die traditionelle Einteilung in Grundlagenwissenschaften und anwendungsorientierte Forschung aufgehoben. Es orientiert sich an internationalen Konzepten des Innovationstransfers, deren Kennzeichen die Integration von Klinikern und Naturwissenschaftlern in fächerübergreifenden Forschungsschwerpunkten ist.

    In seiner Antrittsvorlesung wird Neugebauer die Vorteile des neuen, integrativen Forschungskonzepts in der Medizin anhand des Beispiels eines schwer verletzten Patienten erläutern. Titel seines Vortrages: "Von der Stammzelle zur Lebensqualität - ein integratives Forschungskonzept in der Operativen Medizin". Da heute in der Notfallmedizin mehr als 80% der Patienten ein Polytrauma überleben, rückt die Qualität des Überlebens zunehmend in den Vordergrund des wissenschaftlichen Interesses. Ein Schwerpunkt des Vortrages wird deshalb auch auf der Erfassung der gesundheitsbezogenen Lebensqualität nach einem Polytrauma liegen.

    Presse und Anmeldung: Dr. Olaf Kaltenborn, Tel.: 02302/926-848, E-Mail: olafk@uni-wh.de
    Kontakt: Prof. Dr. Edmund Neugebauer, Tel.: 0221/98957-0, E-Mail: sekretariat-neugebauer@uni-koeln.de

    P.S. Zur Antrittsvorlesung von Prof. Edmund Neugebauer am Montag, den 30. Januar 2006, Beginn: 18 Uhr, sind Medienvertreter herzlich eingeladen. Die Veranstaltung findet im Großen Hörsaal der Universität Witten/Herdecke, Alfred-Herrhausen-Str. 50, 58448 Witten, statt. Über Ihr Kommen freuen wir uns! Anmeldung bitte unter public@uni-wh.de.


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    Fordert eine Neuordung der medizinischen Forschung in Deutschland: Prof. Dr. Edmund Neugebauer, Leiter des IFOM und Lehrstuhlinhaber für Chirurgische Forschung an der Universität Witten/Herdecke
    Fordert eine Neuordung der medizinischen Forschung in Deutschland: Prof. Dr. Edmund Neugebauer, Leit ...
    Bild: UWH
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    Merkmale dieser Pressemitteilung:
    Ernährung / Gesundheit / Pflege, Medizin
    überregional
    Forschungs- / Wissenstransfer, Personalia
    Deutsch


     

    Fordert eine Neuordung der medizinischen Forschung in Deutschland: Prof. Dr. Edmund Neugebauer, Leiter des IFOM und Lehrstuhlinhaber für Chirurgische Forschung an der Universität Witten/Herdecke


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