Göttinger Max-Planck-Forscher decken universelle Gesetzmäßigkeiten im Reiseverhalten auf - Durchbruch für mathematische Vorhersage von Epidemien
Die wachsende Mobilität der Menschen ist die zentrale Ursache für die geographische Ausbreitung moderner Seuchen. Bakterien und Viren können über große Strecken transportiert und an andere Personen weitergegeben werden. Um die Ausbreitung von Epidemien vorherzusagen, muss man daher die statistischen Gesetzmäßigkeiten des menschlichen Reiseverhaltens kennen, was angesichts einer drohenden Grippepandemie von großer Bedeutung ist. Jedoch erweisen sich quantitative Untersuchungen als extrem schwierig, da sich Menschen über kleine und große Strecken mit Hilfe verschiedenster Verkehrsmittel (Auto, Bahn, Flugzeug, etc.) bewegen. Mit einem verblüffenden Trick ist es jetzt Wissenschaftlern am Max-Planck-Institut für Dynamik und Selbstorganisation in Göttingen, der Universität Göttingen und der University of California Santa Barbara gelungen, dieses Reiseverhalten zu bestimmen. Sie hatten die Idee, umfangreiche Daten einer amerikanischen Internetseite auszuwerten, auf der Benutzer zum Spaß den momentan Ort eines Geldscheins registrieren und seinen weiteren Weg verfolgen können. Diese Geldnoten werden ähnlich wie Krankheitserreger durch Menschen von Ort zu Ort transportiert. Hierbei stellte sich überraschenderweise heraus, dass die Reisebewegungen so genannten universellen Skalierungsgesetzen folgen. Die Wissenschaftler haben eine mathematische Theorie entwickelt, die erstaunlich genau Reisebewegungen auf Entfernungen von einigen wenigen bis einigen tausend Kilometern beschreibt und einen signifikanten Durchbruch für die mathematische Modellierung der Seuchenausbreitung bedeutet (Nature, 26. Januar 2006).
http://goto.mpg.de/mpg/pri/20060120/
Merkmale dieser Pressemitteilung:
Biologie, Chemie, Ernährung / Gesundheit / Pflege, Gesellschaft, Informationstechnik, Medizin
überregional
Forschungsergebnisse, Wissenschaftliche Publikationen
Deutsch
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