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27.01.2006 15:58

Ruhr-Universität trauert um Johannes Rau

Dr. Josef König Dezernat Hochschulkommunikation
Ruhr-Universität Bochum

    Zusammen mit der ganzen deutschen Nation trauert die Ruhr-Universität Bochum um Dr. h.c. Johannes Rau. Der ehemalige Bundespräsident und Ministerpräsident von Nordrhein-Westfalen ist am Morgen des 27. Januar 2006 nach langer Krankheit gestorben. Johannes Rau hat sich in seinem politischen Wirken stets für die Belange der ersten Universität im Ruhrgebiet eingesetzt. "Wir verlieren mit Johannes Rau einen sehr guten Freund und Förderer, der die Entwicklung der Ruhr-Universität Bochum über mehr als drei Jahrzehnte tatkräftig und maßgeblich unterstützt hat. Wir werden ihm stets ein ehrendes Andenken erhalten", so RUB-Rektor Prof. Dr.-Ing. Gerhard Wagner.

    Bochum, 27.01.2006
    Nr. 31

    Ruhr-Universität trauert um Johannes Rau
    Früher Förderer der ersten Revieruniversität
    Ehrendoktor und Träger der Kortum-Medaille

    Zusammen mit der ganzen deutschen Nation trauert die Ruhr-Universität Bochum um Dr. h.c. Johannes Rau. Der ehemalige Bundespräsident und Ministerpräsident von Nordrhein-Westfalen ist am Morgen des 27. Januar 2006 nach langer Krankheit gestorben. Johannes Rau hat sich in seinem politischen Wirken stets für die Belange der ersten Universität im Ruhrgebiet eingesetzt. "Wir verlieren mit Johannes Rau einen sehr guten Freund und Förderer, der die Entwicklung der Ruhr-Universität Bochum über mehr als drei Jahrzehnte tatkräftig und maßgeblich unterstützt hat. Wir werden ihm stets ein ehrendes Andenken erhalten", so RUB-Rektor Prof. Dr.-Ing. Gerhard Wagner.

    Förderer des Bochumer Modells

    Bereits als Landtagsabgeordneter (ab 1958), später als NRW-Wissenschaftsminister (1970-1978) und zuletzt als Ministerpräsident (1978-1998) hat Johannes Rau die Geschicke der Ruhr-Universität mit viel Wohlwollen begleitet und geholfen wann und wo er konnte. Besonders in schwierigen Zeiten konnte sich die Uni seiner Unterstützung sicher sein. Das galt vor allem für das Bochumer Modell der Medizinerausbildung, dessen Einführung Johannes Rau als Wissenschaftsminister maßgeblich unterstützt hat. Für diesen Einsatz wurde er 1994 mit der Kortum-Medaille der Medizinischen Fakultät ausgezeichnet.

    Ethik des Politischen

    Weniger sein politisches als vielmehr sein christliches Engagement führte 1997 zur Verleihung der Ehrendoktorwürde durch die Evangelisch-Theologische Fakultät der Ruhr-Uni. "Mit diesem Akt ehrt die Fakultät jemanden, der - in politisch herausragender Stellung - biblisch fundiert und theologisch reflektiert an der Diskussion über eine christlich verantwortete Ethik des Politischen teilnimmt, der christlichen Glauben und christliches Ethos in politische Praxis umzusetzen sucht, der in öffentlicher Rede dem Vergessen und Verdrängen der neueren deutschen und der christlichen Schuldgeschichte wehrt, der die christlich-jüdische Begegnung und die Solidarität mit dem Staat Israel tatkräftig fördert", hieß es damals in der Begründung. Ungewöhnlich an der Verleihung war, dass auch die Katholisch-Theologische Fakultät der Ruhr-Uni die Würdigung Raus ausdrücklich unterstützt hat.

    Letzte Besuche

    Johannes Raus ganz besondere Verbundenheit zur Evangelisch-Theologischen Fakultät der Ruhr-Uni wird auch dadurch deutlich, dass er bei späteren Ehrendoktorverleihungen häufig ein Grußwort gesprochen hat, zuletzt bei der Verleihung der Ehrendoktorwürde an Margot von Renesse im Juni 2004. Dies war zugleich eine seiner letzten Amtshandlungen als Bundespräsident. Es war allerdings nicht sein letzter Besuch an der Ruhr-Universität. Dieser datiert vom Juni 2005, als Johannes Rau, von der Krankheit schon schwer gezeichnet, die Akademische Jahresfeier anlässlich des 40. Geburtstags der Ruhr-Universität und der Verleihung der Ehrenbürgerwürde an Prof. Dr. h.c. Berthold Beitz besucht hat.

    Symposium zum 75. Geburtstag

    Doch auch ohne politische Ämter gehört Johannes Rau zu den wichtigen Bezugsgrößen der Ruhr-Uni. Aus Anlass seines 75. Geburtstag hat das Institut für Soziale Bewegungen zu einem zweitätigen, hochkarätig besetzten Symposium eingeladen (9./10. Februar 2006): "Versöhnen statt Spalten. Sozialdemokratie, Landespolitik und Zeitgeschichte im Spiegel der Biographie von Johannes Rau". Die Hoffnungen der Veranstalter, dabei Johannes Rau persönlich zu begrüßen, werden sich nun nicht mehr erfüllen können.


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    Merkmale dieser Pressemitteilung:
    fachunabhängig
    überregional
    Personalia
    Deutsch


     

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