idw – Informationsdienst Wissenschaft

Nachrichten, Termine, Experten

Grafik: idw-Logo
Science Video Project
idw-Abo

idw-News App:

AppStore

Google Play Store



Instanz:
Teilen: 
31.01.2006 14:04

Bedrohung durch Sekunden-Herztod ist einschätzbar

Robert Emmerich Presse- und Öffentlichkeitsarbeit
Julius-Maximilians-Universität Würzburg

    Viele herzkranke Patienten sind vom so genannten Sekunden-Herztod bedroht. Wie hoch das Risiko für sie ist, lässt sich bei einer Herzkatheter-Untersuchung nun besser einschätzen - dank einer neuen Methode, die Marcus Koller (37) von der Uni Würzburg entwickelt hat. Dafür bekam der Mediziner den mit 10.000 Euro dotierten Wolfgang-Trautwein-Preis der Deutschen Gesellschaft für Kardiologie verliehen.

    Bösartige Herzrhythmusstörungen wie das Kammerflimmern gehören zu den Haupttodesursachen in der westlichen Welt. Sie treten häufig bei Patienten auf, deren Herzmuskel schon geschädigt ist, etwa durch einen Infarkt. Im schlimmsten Fall führen die Störungen zum Sekunden-Herztod: Der Blutdruck fällt abrupt ab, die Betroffenen verlieren innerhalb weniger Sekunden das Bewusstsein und sterben, sofern ihr Kammerflimmern nicht rasch durch eine Elektroschock-Behandlung beendet wird.

    Marcus Koller erforscht Ursachen und Entstehung dieser gefährlichen Rhythmusstörungen seit mehreren Jahren in Würzburg und den USA. Er hat dabei herausgefunden, dass ein spezielles elektrisches Erregungsmuster am Herzen das Risiko für das Auftreten eines Kammerflimmerns erhöht.

    "Bei Herzkranken entsteht dieses Muster schon bei einer deutlich niedrigeren Herzfrequenz als bei Gesunden", erklärt der Forscher. Somit lässt sich eine Risiko-Schwelle bestimmen. Stark gefährdeten Patienten würde man als Konsequenz zum Beispiel empfehlen, sich einen Defibrillator einpflanzen zu lassen. Dieses Gerät überwacht ständig den Herzrhythmus und versetzt dem Herzen automatisch einen Elektroschock, sobald es zu einem Kammerflimmern kommt.

    Diese Ergebnisse wurden im hochrangigen US-Wissenschaftsjournal "Circulation" veröffentlicht:

    Marcus L. Koller, Sebastian K.G. Maier, Anna R. Gelzer, Wolfgang R. Bauer, Malte Meesmann, Robert F. Gilmour: "Altered Dynamics of Action Potential Restitution and Alternans in Humans With Structural Heart Disease", Circulation 2005; 112, Seiten 1542 - 1548.

    Weitere Informationen: Dr. Marcus Koller, T (0931) 201-36954, Fax (0931) 201-36291, E-Mail: koller_m@klinik.uni-wuerzburg.de


    Bilder

    Marcus Koller
    Marcus Koller

    None


    Merkmale dieser Pressemitteilung:
    Ernährung / Gesundheit / Pflege, Medizin
    überregional
    Forschungsergebnisse, Personalia
    Deutsch


     

    Marcus Koller


    Zum Download

    x

    Hilfe

    Die Suche / Erweiterte Suche im idw-Archiv
    Verknüpfungen

    Sie können Suchbegriffe mit und, oder und / oder nicht verknüpfen, z. B. Philo nicht logie.

    Klammern

    Verknüpfungen können Sie mit Klammern voneinander trennen, z. B. (Philo nicht logie) oder (Psycho und logie).

    Wortgruppen

    Zusammenhängende Worte werden als Wortgruppe gesucht, wenn Sie sie in Anführungsstriche setzen, z. B. „Bundesrepublik Deutschland“.

    Auswahlkriterien

    Die Erweiterte Suche können Sie auch nutzen, ohne Suchbegriffe einzugeben. Sie orientiert sich dann an den Kriterien, die Sie ausgewählt haben (z. B. nach dem Land oder dem Sachgebiet).

    Haben Sie in einer Kategorie kein Kriterium ausgewählt, wird die gesamte Kategorie durchsucht (z.B. alle Sachgebiete oder alle Länder).