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14.03.1997 00:00

GMD auf der CeBIT '97

Ute Schuetz Presse und Marketing
Fraunhofer-Netzwerk Wissensmanagement

    "Aus der Forschung für die Praxis" - unter diesem Motto präsentiert sich die GMD

    Forschungszentrum Informationstechnik GmbH auf der CeBIT '97.

    Absolutes Highlight der 20 ausgestellten Projekte ist die GMD-CyberStage. Diese in Deutschland einzigartige Virtual-Reality-Installation ist ein Würfel mit drei Metern Kantenlänge. Im Innern erwartet die Besucher eine vier-Seiten-Stereoprojektion, die die Illusion erzeugt, sie befänden sich in beliebig großen, realen Räumen. Extra für die CeBIT entwickelten GMD-Wissenschaftler die CyberStage-Software caveland, eine fantastische Erlebnislandschaft, in der virtuelle Aktoren die Besucher durch Höhlen und Abenteuerparks begleiten.

    Ein anderes Schwerpunktthema ist der vielbeachtete Behandlungsraum der Zukunft. In ihm verbessert die Informationstechnik die Beziehung von Arzt und Patient entscheidend. Möglich wird dies durch neuartige Visualisierungsmethoden von Vorgängen im menschlichen Körper. Auf großen Projektionsflächen an den Wänden verfolgt der Patient die Untersuchung mit, beispielsweise die Simulation einer Ultraschalluntersuchung. Ebenso helfen dreidimensionale, dynamische Modelle vom Herzen dem Arzt bei der Prognose.

    Ihr Engagement für kleine und mittlere Unternehmen unterstreicht die GMD mit der europäischen Initiative MIDAS-NET. Sie informiert über wirtschaftlich sinnvolle Multimedia-Anwendungen und hilft so, neue Geschäftsfelder bei Anwendern in Industrie, Handel und Dienstleistungen zu erschließen. Damit leistet die GMD einen Beitrag zur Schaffung neuer Arbeitsplätze.

    Weitere Themen sind Datensicherheit im Internet und bei Chipkarten (SmartCard, MailTrust), neuartige Datenchips für Personalisierungs-Informationen und die Simulation künstlicher neuronaler Netze.

    Zu unserem Motto "Aus der Forschung für die Praxis" sind Sie herzlich eingeladen zu unserer

    Pressekonferenz am 13. März von 13.15 bis 14.00 Uhr in Halle 22, Stand B09.

    Aufmerksam machen möchten wir Sie ebenfalls auf unseren Informationstag zum Thema "Informationstechnik in der Medizin und in der Biologie" am 16. März auf dem Forum Treffpunkt 22, direkt neben unserem Stand.

    Ansprechpartnerin: Dipl.-Volksw. Ute Schütz, PUK, Telefon: 02241 14 -2604

    Zur CeBIT'97-Pressemitteilung gibt es zwei Presseinformationen:

    CeBIT '97: Intelligente Filzpantoffeln begleiten Besucher in der CyberStage durch virtuelle Welten

    Donnernd öffnet sich das gewaltige Tor. Der Boden vibriert. Ohne einen Schritt zu tun, entschwebt der Cyber-Pilot in eine farbenprächtige Phantasielandschaft. Er entdeckt eine Hängebrücke und hangelt sich per Joystick an der schwindelerregenden Konstruktion entlang. Jetzt ist er im Innern einer Höhle und möchte ganz schnell wieder heraus: Zwei riesige Filzpantoffel schweben auf ihn zu. Doch die drei mal drei Meter große Virtual-Reality-Installation CyberStage bietet keine reale Fluchtmöglichkeit. Trotzdem sitzt der Cyber-Pilot nicht in der Falle. Eine kleine Neigung des Joysticks läßt ihn durch meterdicke Gesteinsformationen navigieren. Er ist wieder frei.

    Ein Wunder? Keineswegs, denn in der CyberStage der GMD-- Forschungszentrum Informationstechnik GmbH in Sankt Augustin ist alles möglich. Ein ausgekügeltes Projektionssystem sorgt für die perfekte Illusion einer virtuellen Welt-- und das ohne Helm und Datenhandschuh. Die GMD-Wissenschaftler machen mit dieser in Deutschland bislang einzigartigen VR-Installation eine völlig neue Qualität künstlicher Welten erfahrbar.

    "Berge werden kinderleicht überwunden, Flugreisen ohne Flugzeug sind kein Problem. Der Computer errechnet die gewünschte virtuelle Umgebung", erklärt Dr. Martin Göbel, Projektleiter am Institut für Medienkommunikation der GMD. Der Betrachter trägt nur eine elektronische 3-D-Brille, die über ein Kabel mit einem Hochleistungsrechner verbunden ist, und hält eine Art Joystick in der Hand, um im virtuellen Raum zu navigieren.

    Eine CyberStage-ähnliche Installationen präsentierte die Universität Illinois 1993 erstmals der öffentlichkeit. Diese sogenannte CAVE, von englisch cave = die Höhle, haben die GMD-Wissenschaftler nun wesentlich verbessert. Neu sind eine gesteigerte Bildqualität, ein neuartiges Soundsystem und ein vibrierender Akustikboden.

    Das funktioniert so: Unter der drei mal drei Meter großen Grundfläche der CyberStage verstecken sich vier Akustikelemente, die den Boden mit je 150 Watt zum Beben bringen. Zwei Seitenwände und eine Rückwand, die ebenfalls drei mal drei Meter messen, machen aus der CyberStage einen Würfel. In diesen wirft ein Beamer von der Decke aus eine Stereo-Rückprojektion. Hinzu kommt noch eine ausgeklügelte achtkanalige Anlage mit Surround-Sound. Das komplexe Zusammenspiel der multimedialen Technik in der CyberStage gelang den Forschern schließlich dank AVOCADO, einer neuen Betriebssoftware der GMD für verteilte virtuelle Umgebungen.

    Führend sind die GMD-Wissenschaftler in der Entwicklung völlig neuer Software, im Erschaffen virtueller Welten. Die CyberStage-Software läuft auf einem Hochleistungsrechner der US-Firma Silicon Graphics. Der Graphik-Rechner, der in den Virtuellen Studios der GMD die Kulisse errechnet, generiert das betrachterabhängige Bild im Würfel der CyberStage. Er ist gekoppelt mit elektromagnetischen Sensoren, die die Position der bis zu fünf Cyber-Piloten im Raum orten. Für eine scharfes, dreidimesionales Bild sorgen Stereo-Brillen.

    Die GMD-CyberStage dient den Forschern allerdings nicht nur zur Reise durch fantastische Erlebnislandschaften. Genutzt wird die Installation, um Automodelle, das Strömungsverhalten neuer Karosserien, Crash-Tests oder komplexe Proteinstrukturen dreidimensional darzustellen. Entwürfe für einen ergonomisch optimierten Operationssaal der Zukunft visualisierte man bereits in enger Zusammenarbeit mit Medizinern. Dabei hat die CyberStage einen wichtigen Vorteil gegenüber herkömmlichen Virtual-Reality-Systemen: Drei bis fünf Personen können sich gleichzeitig im virtuellen Raum bewegen, haben das gleiche Bild vor Augen und können objektbezogen diskutieren.

    "Das gemeinsame Erfahren virtueller Welt macht die CyberStage für die Entwicklungsabteilungen großer Technologiefirmen besonders interessant", sagt GMD-Forscher Göbel. Er rechnet damit, daß die neue Dimension von Virtualität bald Standard in der Forschung ist.

    Doch auch das künstlerische Potential der CyberStage als Unterhaltungsmedium ist noch lange nicht ausgereizt: Zur CeBIT '97 entwarfen die Kölner Firma plan_b Medienwerkstatt GmbH und die Kunsthochschule Köln virtuelle Aktoren, die die CyberPiloten auf ihrer Reise durch virtuelle Landschaften begleiten. Sie reagieren auf Bewegungen, können gar sprechen. Prototypen dieser intelligenten und interaktiven Aktoren sind zwei computeranimierte Filzpantoffeln. Filzpantoffeln?-- Der ungewöhnliche Einfall kam nicht von ungefähr: Zur Schonung der Projektionsfläche am Boden tragen die CyberPiloten übergroße Filzpantoffeln. "In der CyberStage ist alles High-Tech. Nur die Pantoffeln, die sind absolut Low-Tech", scherzten die Designer. Die Idee zu den neuen Aktoren war geboren. . .

    Ansprechpartner: Dr. Martin Göbel, Institut für Medienkommunikation, Telefon: 02241 14 -2366

    CeBIT '97: GMD und MIDAS-Net fördern kleine und mittlere Unternehmen

    König Midas war ein reicher Mann. Um nicht zu sagen: ein sehr reicher Mann. Alles, was er auch nur mit der Fingerspitze berührte, verwandelte sich in pures Gold. Im Laufe der Zeit erhielt der Name des sagenumwobenen Herrschers aus der Antike eine etwas andere Bedeutung. MIDAS-Net steht heute für "Multimedia Information Demonstration And Support network". Ziel des europäischen Projektes ist es, nicht durch Alchemie, sondern durch Information und Förderung kleiner und mittlerer Unternehmen auf dem Multimediasektor in den EU-Staaten sowie Island und Norwegen Arbeitsplätze zu schaffen und auf diese Art und Weise den Wohlstand zu mehren. Aber MIDAS-Net hat noch andere Facetten. "Wir wollen auch gesellschaftliche Gruppen ansprechen, die sich nicht auf Anhieb für Multimedia interessieren, um so Hemmschwellen abzubauen", erklärt GMD-Projektleiterin Marlies Ockenfeld: "Vor allem Bibliotheken, Museen und andere Institutionen aus dem kulturellen Bereich sollen Informationen darüber erhalten, wie sie beispielsweise ihr Angebot im World-Wide Web dem Publikum präsentieren können."

    Doch was genau ist MIDAS-Net? Die EU-Kommission schuf im Rahmen des Programms INFO2000 das neue Service-Angebot. In 17 durch MIDAS-Net verbundenen Ländern wurden 23 Beratungszentren für kleine und mittlere Unternehmen sowie interessierte Institutionen geschaffen. Seit Projektstart am 1. Januar 1997 hat die GMD-- Forschungszentrum Informationstechnik GmbH die Konsortialführung des deutschen MIDAS-Net für die alten Bundesländer übernommen. Die Projektleitung liegt bei der GMD in Darmstadt, wo auch der WWW-Server fuer das MIDAS-Net betrieben wird. Partner im Konsortium sind die Deutsche Gesellschaft für Dokumentation, das Institut der deutschen Wirtschaft Köln, Infonetz Bayern, die Medien- und Filmgesellschaft Baden Württemberg und die Industrie- und Handelskammer zu Aachen.

    Der zweite deutsche Knoten des MIDAS-Net für die neuen Bundesländer und Berlin wird von der Technologie-Vermittlungsagentur (TVA) Berlin koordiniert. Hieran ist die GMD als Mitglied des Konsortiums ebenfalls beteiligt. Weitere Mitglieder sind die Leipziger Innovations- und Technologiezentrum GmbH (LITZ), die Sächsische Entwicklungsgesellschaft für Telematik (SET), die Beratungsgesellschaft für Technologietransfer und Innovationsförderung (BTI) in Dresden sowie die Thüringer Agentur für Technologietransfer und Innovationsförderung in Suhl (Thüringen). Das Projekt hat eine Laufzeit von drei Jahren und wird zu 50 Prozent mit 100.000 ECU aus EU-Mitteln gefördert. Die übrigen 50 Prozent, sprich 100.000 ECU, bringen die angeschlossenen Unternehmen und öffentlichen Einrichtungen auf.

    Die Angebotspalette der MIDAS-Net-Zentren reicht von Seminaren zur Sensiblisierung für das Thema Multimedia über gezielte Marktinformationen bis hin zur europaweiten Suche nach geeigneten Kooperationspartnern für innovative Unternehmen. Gleichzeitig werden Informationen über das Wachstum des Marktes, die Akzeptanz in der Bevölkerung und die spezifischen Probleme von Unternehmen in der Branche gesammelt und an die EU-Kommission weitergeleitet, "damit man sich in Brüssel ein Bild von der Lage vor Ort machen kann", meint Marlies Ockenfeld.

    Am 16. April findet in Schkeuditz bei Leipzig die nationale Projekt-Auftaktveranstaltung statt. Trotz der bislang kurzen Laufzeit können die deutschen MIDAS-Net-Zentren auf erste Erfolge zurückblicken. So unterstützte die GMD ein junges Unternehmen bei seinem Vorhaben, regionale Marktplätze im World-Wide Web einzurichten. Auch ein Seminar für Senioren in Darmstadt zum Thema Internet, sei auf reges Interesse gestoßen, berichtet Marlies Ockenfeld. Einige der Senioren-- gleiches weiß man aus den USA - hätten sich nach den Vorträgen zu begeisterten Internet-Surfern entwickelt.

    Ansprechpartnerin: Marlies Ockenfeld, Institut für Integrierte Publikations- und Informationssysteme (IPSI), Telefon: 06151 869 -812


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    Merkmale dieser Pressemitteilung:
    Informationstechnik
    überregional
    Forschungsprojekte
    Deutsch


     

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