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01.02.2006 11:51

Jungchirurgen aus Beslan bilden sich in Deutschland weiter

Julia Kesselburg Pressestelle
Deutscher Akademischer Austauschdienst e.V.

    DAAD finanziert Studienaufenthalt in Deutschland

    Ende des Geiseldramas im Herbst 2004 an der Schule Nr. 1 in Beslan:
    240 Patienten, überwiegend Schulkinder, werden innerhalb einer Stunde in die Medizinische Akademie Vladikavkaz eingeliefert. 234 Kinder werden gerettet.
    Auf Einladung der Medizinischen Hochschule Hannover und mit Unterstützung des DAAD bilden sich die beteiligten Chirurgen bis Anfang Februar in Deutschland fachlich weiter.

    Prorektor Valerij Totikov, Chefchirurg und Spezialist für Schusswunden in Ossetien, koordinierte und überwachte im Auftrag der Regierung von Ossetien alle Operationen nach dem Geiseldrama. Er erinnert sich an ungefährlichere Zeiten: "Bis 1989 hatte ich nur drei Fälle von Schussverletzungen erlebt, seitdem haben sich diese Fälle vervielfältigt - in den letzten 15 Jahren gab es 13 größere Anschläge!" Totikov und sein Team wurden inzwischen zu international anerkannten Experten zum Thema Schussverletzungen.

    Welche physische und psychische Extrembelastung dieser ungewollte Erfahrungsschatz für alle Beteiligten mit sich bringt, lässt sich anhand der Umstände nur erahnen:
    Am Tag der Geiselbefreiung operierten 28 Chirurgen an 40 Operationstischen. Auch der fachliche Nachwuchs wurde in die Verantwortung genommen - alle Medizinstudenten der oberen Semester und alle Doktoranden der Akademie operierten Tag und Nacht.
    Da die verletzten Kinder fast ausnahmslos unter Schock standen, bestand die erste Herausforderung darin, eine eindeutige Diagnose zu stellen und rasch die Reihenfolge der notwendigen Operationen festzulegen.

    Die angehenden Chirurgen zeigten in dieser Extremsituation eine Meisterleistung, die die Vertreter der Medizinischen Hochschule Hannover bei ihrem Besuch in Vladikavkaz und Beslan tief beeindruckte. Spontan luden sie 15 Jungärzte zur Weiterbildung nach Hannover ein. Aus Sondermitteln des Auswärtigen Amtes unterstützt der DAAD die jungen Ärzte, die sich zwei Wochen lang in Deutschland fortbilden können. Nach Abschluss ihres Studiums in der Heimat werden viele unter ihnen künftig in Beslan an einem zurzeit im Bau befindlichen modernen chirurgischen Zentrum tätig werden.

    Weitere Informationen:

    Dr. Holger Finken, DAAD,
    Leiter des Referates 325 (Russische Förderation, Belarus)
    Tel.: (0228) 882-405
    Email: Finken@daad.de


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    Merkmale dieser Pressemitteilung:
    fachunabhängig
    überregional
    Studium und Lehre
    Deutsch


     

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