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01.02.2006 11:51

Zum Abschluss wird es anatomisch-pathologisch

Constanze Steinke Pressearbeit
Ernst-Moritz-Arndt-Universität Greifswald

    "Geschichten zum Sammeln" geht mit Grawitz-Sammlung in die letzte Runde

    Wer die Ringvorlesung "Sammler, Sammlungen und Museen" noch einmal erleben möchte, hat am Dienstag, dem 7. Februar 2006, um 18.00 Uhr letztmalig in diesem Semester die Gelegenheit dazu. Dann öffnen sich noch einmal die ehrwürdigen Türen der Universität Greifswald für die Grawitz-Sammlung des Instituts für Pathologie. Prof. Dr. Gerd Lorenz, Direktor des Instituts für Pathologie, die Doktorandin Vera Schüller sowie Präparatorin Juliane Heyn werden an diesem Vortragsabend die 2.200 Nasspräparate und 300 Knochenpräparate umfassende Pathologisch-Anatomische Sammlung vorstellen. Alle interessierten Besucher sind zum Vortrag und den sich daran anschließenden Rundgang durch die Ausstellung pathologischer Präparate herzlich eingeladen.

    Die Pathologisch-Anatomische Sammlung ist in acht Organsystemgruppen mit weiteren speziellen Erkrankungsgebieten eingeteilt. Paul A. Grawitz (1850-1932) erweiterte die Präparatesammlung, so dass sie im Jahre 1905 in einem dafür eingerichteten Museum allen Medizinern zur freien Benutzung offen stand. 1909 verfasste er einen 700-seitigen Museumsführer, der eine Anleitung zum Selbststudium der pathologischen Anatomie enthielt und gleichzeitig als Lehrbuch für die Studenten diente. Neben einem Pockenfall und dem entsprechenden Wachsmodell eines Beines zeigt die Ausstellung monströse Tumore, ungewöhnliche Fehlbildungen wie auch seltene entzündliche Krankheiten beispielsweise Syphilis und Darmtuberkulose. Darüber hinaus enthält die Sammlung riesige Steinbildungen aus dem Tierreich, etwa die Darmsteine eines Pferdes. Das Institut besitzt außerdem eine vollständige Sammlung aller in den vergangenen Jahren eingegangenen Gewebeproben, die für verschiedene Forschungszwecke genutzt werden können. Heute steht die Grawitz-Sammlung für die Ausbildung der Studierenden der Human- und Zahnmedizin zur Verfügung. Gelegentlich werden mit der ständig von Fachpräparatoren betreuten Sammlung wissenschaftliche Fragestellungen bearbeitet.

    Der bedeutende Mediziner Paul A. Grawitz, dem die Pathologisch-Anatomische Sammlung ihren Namen verdankt, leitete 35 Jahre (1886 bis 1921) als Ordinarius die Geschicke des Lehrstuhls für Pathologische Anatomie und Allgemeine Pathologie in Greifswald. Dieser gehört zu den zehn ältesten seiner Art in Deutschland. Grawitz, nach dem auch der Nierenkrebs benannt wurde (Grawitz-Tumor), setzte die Arbeit seines Vorgängers Prof. Friedrich Grohé (1830-1886) fort. Grohé leitete das Institut für Pathologie zwischen 1858 und 1886 und begann in dieser Zeit mit dem Aufbau der Sammlung. Die beiden Wissenschaftler waren Schüler des Begründers der modernen Pathologie, Rudolf Ludwig Karl Virchow (1821-1902), der unter anderem für seine Sammeltätigkeit im Bereich medizinischer Präparate international bekannt war.

    Im Internet ist unter http://www.schau-haus.de ein Einblick in alle Sammlungen möglich. Dort sind die sechs Museen und 17 wissenschaftlichen Lehr- und Forschungssammlungen der Universität Greifswald bereits zu einem "Universitätsschauhaus" virtuell zusammengefasst. Die umfangreichen Ausstellungen kulturhistorischer und wissenschaftlicher Schätze sollen ab 2008 unter einem Dach vereint werden. Dafür sind Mittel in Höhe von 5,0 Mio. Euro erforderlich, die größtenteils über Spenden und Sponsoring eingeworben werden sollen.

    Letzte Veranstaltung im PROGRAMM ZUR RINGVORLESUNG
    "Sammler, Sammlungen und Museen"

    Dienstag, 7. Februar 2006, 18.00 Uhr
    "Die Grawitz-Sammlung des Instituts für Pathologie"

    Anschließend Besichtigung der Sammlung

    Prof. Dr. Gerd Lorenz, Direktor des Instituts für Pathologie; cand. med. Vera Schüller; Juliane Heyn, Präparatorin
    Hörsaal des Instituts für Pathologie, Friedrich-Loeffler-Straße 23 e, 17487 Greifswald

    Ansprechpartner an der Universität Greifswald
    Fundraising & Alumni/Universitätsjubiläum 2006
    Leiterin: Sabine Große-Aust
    J.-S.-Bach-Straße 27, 17487 Greifswald
    T +49 3834 86-1174
    F +49 3834 86-1143
    M +49 160 90 31 70 20
    E fundraising@uni-greifswald.de
    http://www.schau-haus.de
    http://www.wissen-lockt.de
    http://www.rubenow-denkmal.de
    http://www.uni-greifswald.de

    Universitätsklinikum Greifswald
    Institut für Pathologie
    Direktor: Prof. Dr. med. Gerd Lorenz
    Friedrich-Loeffler-Straße 23 e, 17487 Greifswald
    T +49 3834 86-5700
    F +49 3834 86-5304
    E glorenz@uni-greifswald.de
    http://www.medizin.uni-greifswald.de/patho/leitung.html
    http://www.medizin.uni-greifswald.de/patho/rundgang/sammlung_archiv.html


    Bilder

    Moulage (Wachsmodell) von Variola (Pocken) vom Bein eines 2jährigen Knaben, angefertigt von Fritz Kolbow, Berlin 1902.
    Moulage (Wachsmodell) von Variola (Pocken) vom Bein eines 2jährigen Knaben, angefertigt von Fritz Ko ...

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    Osteomyelitis des Schienbeins (Knocheneiterung - so genannte Totenlade).
    Osteomyelitis des Schienbeins (Knocheneiterung - so genannte Totenlade).
    Fotos: Universität Greifswald
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    Merkmale dieser Pressemitteilung:
    Ernährung / Gesundheit / Pflege, Geschichte / Archäologie, Gesellschaft, Medizin
    regional
    Buntes aus der Wissenschaft
    Deutsch


     

    Moulage (Wachsmodell) von Variola (Pocken) vom Bein eines 2jährigen Knaben, angefertigt von Fritz Kolbow, Berlin 1902.


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    Osteomyelitis des Schienbeins (Knocheneiterung - so genannte Totenlade).


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