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11.10.1999 14:50

Das Reden von Gewalt - RUB-Tagung zur Genozidforschung

Dr. Josef König Dezernat Hochschulkommunikation
Ruhr-Universität Bochum

    Mit einem Festakt anläßlich seines fünfjährigen Bestehens und der Anerkennung als wissenschaftliche Einrichtung an der Ruhr-Universität Bochum veranstaltet das Institut für Diaspora- und Genozidforschung eine internationale Tagung: Das Thema "Das Reden von Gewalt" (26. bis 28.11.1999 im Museum Bochum, Kortumstr. 147, 44777 Bochum).

    Bitte beachten Sie ab 1. Oktober 1999 unsere
    neue Telefonnummer: 0234/32-22830
    neue Fax-Nummer: 0234/32-14136

    Bochum, 11.10.1999
    Nr. 228

    Das Reden von Gewalt
    NRW-Ministerpräsident Clement eröffnet Festakt
    5 Jahre Diaspora- und Genozidforschung an der RUB

    Verbunden mit einem Festakt anläßlich seines fünfjährigen Bestehens und der Anerkennung als wissenschaftliche Einrichtung an der Ruhr-Universität Bochum veranstalten das Institut für Diaspora- und Genozidforschung eine internationale Tagung: Das Thema "Das Reden von Gewalt" (26. bis 28.11.1999 im Museum Bochum, Kortumstr. 147, 44777 Bochum) fordert bekannte Wissenschaftler aus dem In- und Ausland heraus, Perspektiven der Geschichtswissenschaft, Sozialwissenschaft, Literaturwissenschaft, Psychologie und Politik zu formulieren. Den Festakt am 27.11. wird Ministerpräsident Wolfgang Clement eröffnen, nach Grußworten vom OB der Stadt Bochum, Ernst-Otto Stüber, und Rektor Prof. Dr. Dietmar Petzina hält Prof. Dr. Zygmunt Bauman (Leeds, Großbritannien) den Festvortrag über Verfolgung und Gewalt im 20. Jahrhundert. Gemeinsam geteilte Erfahrungen?

    Was wissen wir über kollektive Vernichtungsstrukturen?

    Haben sich die Wissenschaften den Herausforderungen, die von den Ausbrüchen kollektiver Gewalt, von Krieg und Genozid ausgehen, wirklich gestellt? Was wissen wir tatsächlich über die Entscheidungsprozesse, die zur Vernichtung ganzer Bevölkerungsgruppen führen? Wie schreibt man die Geschichte eines Völkermords? Welche Konzepte und Perspektiven muß eine interdisziplinäre Gewaltforschung entwickeln, um einen Zugang zu anderen Tätergesellschaften zu finden, ohne die Singularität der einzelnen Opfer zu relativieren?

    "Ethnische Säuberungen" auch noch am Ende des 20 Jhdts

    Die Hoffnung, durch Erinnerung an die Opfer der Vergangenheit künftigen Ge-waltereignissen vorbeugen zu können, scheint sich nicht erfüllt zu haben. Auch das 20. Jahrhundert endet mit kollektiver Verfolgung und Gewalt und spricht von "ethnischer Säuberung" oder von "noch nicht erreichten modernen Zivilgesell-schaften". Können aus der Diskussion, die den Primat der Politik mit einem Primat der Menschlichkeit konfrontiert, Konzeptionen erwachsen, die unsere Wachsamkeit gegenüber Menschenrechtsverletzungen erhöhen und dazu beitragen, der Gewalt vorzubeugen, Gewalt gegen große Menschengruppen zu verhindern?

    Weitere Informationen

    Institut für Diaspora- und Genozidforschung, Eva Bartz, Tel.: 0234/70 79 78, Fax 70 80 79, idgbochum@aol.com, idg@ruhr-uni-bochum.de.

    Programm

    Freitag, 26.11.1999

    9.00 Uhr, Begrüßung und Einführung, Dr. Hans Günter Golinski, Direktor des Museum Bochum, Dr. Mihran Dabag, Direktor des Instituts für Diaspora- und Genozidforschung, Bochum

    Lineaturen, Sektionsleitung: Dr. Mihran Dabag, Bochum

    09.15 Uhr, Prof. Dr. Lucian Hölscher, Bochum: Gewalt als historische Herausforderung und als Herausforderung für die Geschichtswissenschaft

    10.45 Uhr, Prof. Dr. Claus-E. Bärsch, Duisburg: Normative Aspekte im modernen Vernichtungswillen. Der Wille zur Gewalt als Folge der religiösen Dimensionen der nationalsozialistischen Anschauung von Welt und Volk

    Identifizierungen, Sektionsleitung: Prof. Dr. Axel Schölmerich, Bochum

    13.30 Uhr, Prof. Dr. Robert Hettlage, Regensburg Gewalt und Ehre - Soziologische Erklärungsperspektiven

    15.00 Uhr, PD Dr. Jürgen Straub, Erlangen: Gewalt und Zeichen des Anderen - Psychologische Erklärungsperspektiven

    Sinnmuster, Sektionsleitung: Prof. Dr. Käte Meyer-Drawe, Bochum

    16.45 Uhr, Kristin Platt, Institut für Diaspora- und Genozidforschung, Bochum: Der Zeitzeuge und der Überlebende

    18.15 Uhr, PD Dr. Burkhard Liebsch, Essen: »Endlösung« ohne Ende

    Festakt des Instituts für Diaspora- und Genozidforschung anläßlich des fünfjährigen Bestehens und der Anerkennung als wissenschaftliche Einrichtung an der Ruhr-Universität Bochum

    Musikalischer Beitrag Ara Malikian, Violine, Serouj Karadjian, Flügel

    Grußworte: Ernst-Otto Stüber, Oberbürgermeister der Stadt Bochum,
    Prof. Dr. Dietmar Petzina, Rektor der Ruhr-Universität Bochum

    Ansprache, Wolfgang Clement, Ministerpräsident des Landes NRW

    Festvortrag, Prof. Dr. Zygmunt Bauman, Leeds: Verfolgung und Gewalt im 20. Jahrhundert. Gemeinsam geteilte Erfahrungen?

    Musikalischer Beitrag, anschl. Empfang und Buffet

    Strukturen, Sektionsleitung: Prof. Dr. Wilhelm Bleek, Bochum

    14.15 Uhr, Prof. Dr. Eric Markusen, Marshall/Minnesota: Genozidpolitik: Strukturen und Legitimationen

    15.45 Uhr, Staatsminister Dr. Michael Naumann (angefragt): Kollektive Gewalt und Öffentlichkeit

    Ikonen, Sektionsleitung, NN

    17.15 Uhr, Prof. Dr. Peter Gendolla, Siegen: Gewalt-Simulationen. Vom Nutzen und Nachteil der Modelle für das Leben

    18.45 Uhr, Prof. Dr. Gert Mattenklott, Berlin: Über Sprache und Gewalt. Vom »Wörterbuch des Unmenschen« zur »politisch korrekten« Sprache

    Spuren, Sektionsleitung: NN

    09.15 Uhr, Prof. Dr. Kurt Röttgers, Hagen: Spuren der Macht und Lineatur der Gewalt

    10.30 Uhr, Prof. Dr. Anselm Haverkamp, New York/ Frankfurt a.d. Oder: »Die Zukunft der Gewalt« (Macbeth I.v.58)

    Diskurse, Sektionsleitung: Prof. Dr. Bernhard Waldenfels, Bochum

    12.15 Uhr, Prof. Dr. Jan Assmann, Heidelberg: Zur politischen Theologie der Gewalt
    Schlußwort

    14.00 Uhr, Ende der Tagung


    Weitere Informationen:

    idg@ruhr-uni-bochum.de


    Bilder

    Merkmale dieser Pressemitteilung:
    Geschichte / Archäologie, Gesellschaft, Medien- und Kommunikationswissenschaften, Politik, Psychologie, Recht
    überregional
    Buntes aus der Wissenschaft, Organisatorisches, Wissenschaftliche Tagungen
    Deutsch


     

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