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12.10.1999 09:25

Kreativität im Brückenbau

Dr. Elisabeth Zuber-Knost Presse und Kommunikation
Universität Karlsruhe (TH) - Forschungsuniversität.gegründet 1825

    Nr. 74 / 11. Oktober 1999

    Kreativität im Brückenbau
    Wanderausstellung zeigt imposante Bauwerke von Christian Menn

    bis 29. Oktober 1999

    im Forschungszentrum Umwelt / Allgemeines Verfügungsgebäude
    (Gebäude-Nr. 50.41), Adenauerring 20

    Das Institut für Massivbau und Baustofftechnologie der Universität Karlsruhe zeigt noch bis zum 29. Oktober eine Ausstellung mit Werken des Schweizer Brückenbauers Christian Menn. Auf einer Fläche von 200 Quadratmetern sind rund 500 Tafeln sowie eine Vielzahl von Modellen zu sehen, darunter so impo-sante Bauwerke wie die Ganterbrücke in den Alpen oder die Charles River Crossing in Boston, USA. Die Ausstellung befindet sich im Verbindungsbau zwi-schen dem Forschungszentrum Umwelt und dem Allgemeinen Verfügungsge-bäude (Adenauerring 20) und ist montags bis freitags von 8.00 bis 18.00 Uhr geöffnet.

    Höhepunkt der Ausstellung ist ein Vortrag von Christian Menn zum Thema

    "Kreativität im Brückenbau"
    am Montag, dem 18. Oktober, 17.00 Uhr.

    Anschließend besteht die Möglichkeit, mit Professor Menn zu diskutieren. Der Vortrag findet im Hörsaal 134/135 im Forschungszentrum Umwelt (Adenauer-ring 20) statt.

    Christian Menn gilt als einer der bedeutendsten aktiven Brückenbauer. Durch seine Tätigkeit hat er eine ganze Generation von Ingenieuren beeinflusst und inspiriert. Seine Brücken beeindrucken nicht nur wegen ihrer konstruktiv-techni-schen Perfektion, sondern vor allem auch wegen ihrer ästhetischen Gestaltung. "Christian Menns große Leistung liegt unter anderem darin, dass er die oft kon-troversen Anforderungen von Wirtschaftlichkeit, Technik und Ästhetik zu verei-nen weiß", betont Professor Dr. Josef Eibl vom Institut für Massivbau und Bau-stofftechnologie, der mit Professor Menn seit Jahren gut bekannt ist.

    Christian Menn wurde am 3. März 1927 im schweizerischen Meiringen geboren und absolvierte von 1946 bis 1950 ein Bauingenieurstudium an der ETH Zürich, an der er 1956 auch promovierte. 1957 eröffnete er sein eigenes Ingenieurbüro in Chur. Bereits damals lag der Schwerpunkt seiner Arbeiten im Brückenbau. Von 1971 bis 1992 war Menn ordentlicher Professsor für Baustatik und Kon-struktion an der ETH.


    Menn erhielt eine Reihe von Preisen und Auszeichnungen, unter anderem den Bündner Kulturpreis (1991), die Ehrendoktorwürde der Universität Stuttgart (1996) und die Friedrich Gauß-Medaille der TU Braunschweig (1998). Darüber hinaus war Menn als Jurymitglied und Preisrichter bei nationalen und internatio-nalen Wettbewerben tätig, zum Beispiel bei den Wettbewerben für die Expo 2000 in Hannover, die Poole Harbor Bridge in Großbritannien und die East Bay Bridge in San Francisco.

    Eines seiner bekanntesten Werke, die 1980 vollendete Ganterbrücke, liegt an der Simplonstraße in den Alpen. Das dominante, durch seine Skulpturhaftigkeit faszinierende Bauwerk gilt als großes Werk der Ingenieurbaukunst. Mit einem S-förmigen Grundriss und einem Längsgefälle von rund fünf Prozent überquert die zehn Meter breite und 678 Meter lange Spannbetonbrücke das tief einge-schnittene Gantertal in einer Höhe von 150 Metern. Die schwierige geotechni-sche und topographische Beschaffenheit des Untergrundes erforderten eine be-sondere Bauweise mit möglichst wenigen Fundamenten, was große Spannwei-ten nach sich zog. Die hohe Windbeanspruchung machten besonders breite Pfeilerquerschnitte nötig. Dennoch verbindet das markante Brückenbauwerk Formgebung und statische Wirkungsweise in einer unverwechselbaren Art.

    Erwähnenswert ist auch Menns Konzeption für eine Überquerung der Meeres-straße von Messina, Sizilien, die eine knapp 3.000 Meter große Spannweite er-fordert. Bislang wurden lediglich Spannweiten bis etwa 2.000 Meter realisiert. Menns Konzept sieht die Kombination einer Hängebrücke mit einer Schrägka-belbrücke vor. Gegenüber einem konventionellen Hängebrücken-System hat dieses entscheidende Vorteile, was die dynamische Stabilität und die Bauzeit betrifft.

    Die Wanderausstellung mit Werken Christian Menns entstand auf Initiative des Instituts für Baustatik und Konstruktion der ETH Zürich, sie wurde erstmals 1997 gezeigt. Ein Foto der Ganter-Brücke senden wir Ihnen gerne zu.

    Nähere Informationen: Gerhard Kobler
    Tel.: (0721) 608 3889
    gd73@rz.uni-karlsruhe.de

    - Andrea Melcher -

    Diese Presseinformation ist im Internet unter folgender Adresse abrufbar:
    http://www.uni-karlsruhe.de/~presse/Pressestelle/pi074.html


    Weitere Informationen:

    http://www.uni-karlsruhe.de/~presse/Pressestelle/pi074.html


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    Merkmale dieser Pressemitteilung:
    Bauwesen / Architektur
    regional
    Buntes aus der Wissenschaft
    Deutsch


     

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