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07.02.2006 09:50

Unkraut - Quo vadis? 23. Deutsche Arbeitsbesprechung über Fragen der Unkrautbiologie und -bekämpfung

Florian Klebs Pressearbeit, interne Kommunikation und Social Media
Universität Hohenheim

    vom 7. bis 9. März 2006, Universität Hohenheim
    Euro-Forum, Kirchnerstr. 3, 70593 Stuttgart-Hohenheim, Deutschland

    Drei Tage im März steht an der Universität Hohenheim das Unkraut im Mittelpunkt des Interesses. Grund ist der Erfahrungsaustausch von rund 350 Forschern aus 20 Ländern. Die Teilnehmer kommen aus der universitären Forschung, aus der anwendungsorientierten Industrie und den amtlichen Pflanzenschutzdiensten. Topthemen der Konferenz sind die zunehmende Herbizidresistenz der Unkräuter, neue Lösungsansätze zur Unkrautbekämpfung auch mithilfe molekularer Methoden und die Verwendung von Informationstechniken, um Unkraut präzise zu kontrollieren.

    "Unglaublich anpassungsfähig sei das Unkraut und deshalb noch immer des Landwirts ärgster Feind", erklärt Prof. Dr. Roland Gerhards, Leiter des Fachgebiets für Herbologie an der Universität Hohenheim und Gastgeber der 23. Deutschen Arbeitsbesprechung über Fragen der Unkrautbiologie und -bekämpfung. Dies spiegelt sich auch an der wissenschaftlichen Vielfalt wider, mit der sich die Forscher dem Thema annehmen: In mehr als 130 wissenschaftlichen Beiträgen - veröffentlicht online und im Sonderheft XX des Journal of Plant Diseases and Protection - werden viele Facetten der Unkrautbiologie und -bekämpfung erörtert.

    Gegen Unkraut ist doch kein Kraut gewachsen. Herkömmliche chemische Pflanzenschutzmittel verlieren an Wirkung, da die enorme genetische Vielfalt im Unkraut dafür sorgt, dass resistente Unkräuter selektiert werden. Mit neuen Ansätzen in der Forschung will man nun Resistenzen frühzeitig erkennen, "Resistenzbrecher" entwickeln und Bewirtschaftungsverfahren propagieren, bei dem die Selektion besonders widerstandsfähiger Unkräuter vermieden wird.

    Die grüne Genetik hat in der Herbologie mit der Herstellung transgener, herbizidresistenter Kulturpflanzen ihr wichtigstes Anwendungsgebiet. Weltweit werden mehr als 60 Mio. ha landwirtschaftliche Nutzfläche mit transgenen, herbizidresistenten Sorten bestellt. In Europa spielt die Forschung auf dem Gebiet der molekularen Herbologie eine wichtige Rolle. Denn neue Wirkstoffe - auch aus dem Bereich der Naturstoffe - könnten damit gezielt entwickelt werden. "Und über die Biologie der Unkräuter sowie deren Abstammung können wir mit molekularen Methoden viel erfahren", berichtet Professor Gerhards.

    Globalisierung der Unkräuter ist ein weiteres Thema der Herbologentagung. Auf teils unbekannten Wegen erreichen exotische Unkräuter unsere landwirtschaftlichen Nutzflächen. Gelingt ihnen der Sprung durch den Saatguthandel, Touristenströme oder durch den Nahrungsmittelaustausch? Besonders fatal ist die Ausbreitung, wenn natürliche Feinde fehlen und Kulturpflanzen mit den neuen Konkurrenten nicht umzugehen wissen. In Deutschland expandieren derzeit viele invasive Unkrautarten, z.B. die chinesische Jute. "Sie ist sehr konkurrenzstark, produziert viele langlebige Samen und ist mit üblichen Zuckerrübenherbiziden nicht zu bekämpfen", erläutert Professor Gerhards.

    Weitere Informationen zur 23. Deutschen Arbeitsbesprechung über Fragen der Unkrautbiologie und
    -bekämpfung finden Sie auf der Internetseite des Fachgebietes Herbologie an der Universität Hohenheim

    Weitere Informationen zum Kongress: http://www.uni-hohenheim.de/herbologie/UKT/anmeldung.htm

    Kontaktadresse (nicht zur Veröffentlichung):
    Prof. Dr. Roland Gerhards, Universität Hohenheim, Institut für Phytomedizin, 70593 Stuttgart
    Tel.: 0711 - 459 3398, Fax: 0711 - 459 2408, E-Mail: weedscience@uni-hohenheim.de


    Bilder

    Merkmale dieser Pressemitteilung:
    Biologie, Gesellschaft, Informationstechnik, Meer / Klima, Tier / Land / Forst, Umwelt / Ökologie, Wirtschaft
    überregional
    Buntes aus der Wissenschaft, Forschungs- / Wissenstransfer
    Deutsch


     

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