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07.02.2006 11:14

Ausgezeichneter Jenaer Islamwissenschaftler

Axel Burchardt Abteilung Hochschulkommunikation/Bereich Presse und Information
Friedrich-Schiller-Universität Jena

    Arbeiten über die Euphratmetropole ar-Raqqa von der Royal Numismatic Society prämiert

    Jena (07.02.06) Für seine Arbeiten zu Stadtgeschichte, Geldumlauf und Münzprägung von ar-Raqqa in der Zeit der Residenz des Kalifen Harun ar-Raschid (786-809) ist jetzt PD Dr. Stefan Heidemann ausgezeichnet worden. Der Islamwissenschaftler von der Universität Jena wurde mit dem renommierten Samir-Shamma-Preis 2005 für Islamische Numismatik der Royal Numismatic Society in London gewürdigt.

    Der Preis für die beste Forschungsleistung auf dem Gebiet der Islamischen Numismatik wurde 1991 von dem palästinensisch-saudischen Mäzen Samir Shamma gestiftet. Er wird alle zwei Jahre von der Royal Numismatic Society verliehen. "Es ist eine große Ehre für mich", freut sich Heidemann, "denn der Preis ist die bedeutendste Auszeichnung auf diesem Fachgebiet".

    Stefan Heidemann war als Historiker und Grabungsnumismatiker seit 1989 an der Grabung des Deutschen Archäologischen Institutes (DAI) in der Euphratmetropole ar-Raqqa beteiligt. Sein Forschungsinteresse liegt dabei im Zusammenspiel von städtischer Entwicklung und wirtschaftlichen Bedingungen in vormodernen Gesellschaften. Von 1982 bis 1993 erforschte das DAI unter der Leitung von Michael Meinecke das Palastareal. Während an Harun ar-Raschid in den Märchenerzählungen als Kalif von Bagdad erinnert wird, so brachte er doch den längsten und entscheidenden Teil seiner Herrschaft in ar-Raqqa zu. Das Palastareal umfasste etwa zehn Quadratkilometer. Von hier aus wurde ein Weltreich von Nordafrika bis nach Zentralasien beherrscht. Heidemanns preisgekrönte Arbeiten erschienen 2003 in der von ihm und Andrea Becker im Auftrag des DAI herausgegebenen Endpublikation der Grabung "Raqqa II - Die Islamische Stadt".

    Der Jenaer Islamwissenschaftler wertet darin die Fundmünzen aus ar-Raqqa als Quelle des Geldumlaufs paradigmatisch für die wirtschaftliche Entwicklung der Stadt aus. Auch aus den reich mit Verwaltungsinschriften versehenen islamischen Münzen, die in der Metropole geprägt wurden, ergaben sich neue Aufschlüsse zur politischen Geschichte der Hauptstadt des islamischen Reiches. Die verschiedenen Quellenarten, literarische Werke, Münzen, archäologische Befunde verband Heidemann dann zu einer wirtschaftlichen und politischen Gesamtschau der geschichtlichen Entwicklung der alten Metropole ar-Raqqa.

    Kontakt:
    HDoz. PD Dr. Stefan Heidemann
    Institut für Sprachen und Kulturen des Vorderen Orients der Universität Jena
    Sellierstr. 6, 07745 Jena
    Tel.: 03641 / 944864
    E-Mail: x7hest@uni-jena.de


    Weitere Informationen:

    http://www.uni-jena.de/stefan_heidemann.html


    Bilder

    Ar-Raqqa, Anflug von Nordwesten. Im Vordergrund die westlichsten Baukomplexe des Palastgeländes, im Hintergrund der Euphrat.
    Ar-Raqqa, Anflug von Nordwesten. Im Vordergrund die westlichsten Baukomplexe des Palastgeländes, im ...
    Französische Aufnahme vom 27.-29. März 1939
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    Merkmale dieser Pressemitteilung:
    Geschichte / Archäologie, Wirtschaft
    überregional
    Personalia
    Deutsch


     

    Ar-Raqqa, Anflug von Nordwesten. Im Vordergrund die westlichsten Baukomplexe des Palastgeländes, im Hintergrund der Euphrat.


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