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13.10.1999 09:42

Syntheseleistungen der Natur nutzen

Dr. Michael Welling Presse- und Öffentlichkeitsarbeit
Senat der Bundesforschungsanstalten im Geschäftsbereich des BMELV

    Tagung über nachwachsende Rohstoffe zeigt neue Verfahren auf

    Um die Veredelung erneuerbarer Rohstoffe geht es auf einer wissenschaftlichen Tagung am 14. und 15. Oktober 1999 in der Bundesforschungsanstalt für Landwirtschaft (FAL) in Braunschweig. Zucker, Stärke oder Öl sind nicht nur für den Nahrungssektor von Bedeutung, sondern auch Grundstoffe für die industrielle Weiterverarbeitung. Auf großes Interesse stoßen dabei Ansätze, pflanzliche Rohstoffe durch biotechnologische Verfahren in höherwertige Produkte umzuwandeln. Und genau dies ist das Thema der Tagung, zu der mehr als 100 Wissenschaftler aus Bundesforschungsanstalten, Universitäten und anderen Forschungseinrichtungen aus Deutschland und dem benachbarten Ausland erwartet werden.

    Biodiesel aus Rapsöl und Dämmmaterial aus Hanf- oder Flachsfasern: nur zwei bekannte Beispiele aus der großen Palette von Anwendungsmöglichkeiten, die nachwachsende Rohstoffe bieten. Doch die Forscher sind schon einen guten Schritt weiter. "Auf dem diesjährigen Symposium stehen gentechnische Methoden zur Veredelung pflanzlicher Produkte im Vordergrund", erklärt Professor Klaus-Dieter Vorlop, Leiter des FAL-Instituts für Technologie und Mit-Initiator der Tagung. "Die Beiträge geben einen Überblick über die aktuellen Forschungsaktivitäten und zeigen Perspektiven für zukünftige Entwicklungen auf."

    Da geht es unter anderem um Mikroorganismen und gentechnisch veränderte Pflanzen, die 'Biopolymere', also biologische Kunststoffe bilden sollen. Aus Vorlops Institut kommt ein neues Verfahren, mit dem die Syntheseleistung von Bakterien und Pilzen gesteigert werden kann: Statt frei in der Nährlösung von Produktionsfermentern zu schwimmen, werden die Mikroben in kleine, schützende Gelpartikel eingeschlossen. Dadurch lässt sich die Prozessführung vereinfachen und die Ausbeute steigern - wichtige Gesichtspunkte, denn viele biotechnologische Verfahren sind aufwendig und im Vergleich zur chemischen Synthese weniger rentabel.

    Ein weiterer neuer Ansatz ist das so genannte Enzym-Design: Durch gezielte Mutationen werden die Enzyme einer Bakterienart so verändert, dass mit ihnen bestimmte chemische Stoffumsetzungen wesentlich effektiver bewerkstelligt werden können als mit den 'Wildtyp'-Enzymen.

    'Bio-Konversion' nennen die Wissenschaftler Verfahren, bei denen mit Hilfe von Mikroorganismen pflanzliche Produkte umgewandelt - veredelt - werden. Die Tagung heißt denn auch "Biokonversion nachwachsender Rohstoffe". Veranstaltet wird sie vom Arbeitskreis 'Nachwachsende Rohstoffe' des Senats der Bundesforschungsanstalten zusammen mit der Fachagentur Nachwachsende Rohstoffe e. V. Arbeitskreisleiter Professor Siegfried Warwel von der Bundesanstalt für Getreide-, Kartoffel- und Fettforschung betont, dass der Land- und Forstwirtschaft durch neue, elegante Veredelungsverfahren zusätzliche Absatzchancen eröffnet werden könnten. Bisher seien viele Naturprodukte im 'Non food'-Bereich noch zu teuer, um auf dem Markt ernsthaft konkurrieren zu können. Dabei liegen ihre ökologischen Vorteile auf der Hand: Sie sind in der Regel weniger umweltbelastend, leicht abbaubar und - im Gegensatz zu fossilen Rohstoffen wie Erdöl - CO2-neutral.

    Um Belegexemplar wird gebeten


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    Merkmale dieser Pressemitteilung:
    Biologie, Chemie, Informationstechnik, Tier / Land / Forst
    überregional
    Buntes aus der Wissenschaft, Forschungsergebnisse, Wissenschaftliche Tagungen
    Deutsch


     

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