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13.10.1999 18:54

Impfung gegen Grippe: jetzt wäre die Zeit...

Dr. Edmund von Pechmann Hochschulkommunikation
Ernst-Moritz-Arndt-Universität Greifswald

    Tips vom Fachmann, wie und warum sich die Wirkungen von Influenzaviren vermeiden lassen.

    Ein einfacher Schnupfen mit katarrhalischen Symptomen ist keine Grippe, welche durch das Influenzavirus ausgelöst wird. Die Grippe ist eine Krankheit, ausgelöst durch das Influenzavirus, welche mit Fieber, Muskelschmerzen, Nasen-Rachenentzündungen verbunden ist und die im Extremfall einen tödlichen Ausgang nehmen kann. Das Influenzavirus ist der Auslöser der Übersterblichkeit von tausenden älterer Menschen von Dezember bis März.

    Besonders empfänglich für die Grippe sind Menschen über 60 Jahre - Menschen, die chronische Krankheiten haben, vor allem der Atemwege, und Menschen, die vielen Kontakt mit anderen Menschen haben (müssen), wie Verkäufer/innen, Schaffner/innen, aber auch Lehrer/innen und natürlich medizinisches Personal.

    Vorbeugung ist der beste Schutz gegen Krankheit, auch gegen Grippe! Wie?
    Kontakte mit Infizierten meiden, wobei ein glücklicher Niesser ein Aerosol bis zu 1,5 m erzeugen kann, und das Influenzavirus wird typischerweise über Tröpfcheninfektion übertragen.

    Allgemeine Roburierung, d. h. in den Wintermonaten Unterkühlungen durch Bewegung verhindern, sich ausreichend, aber nicht zu üppig und vitaminreich ernähren, Alkohol in geringen Mengen konsumieren und ausreichend Schlaf finden.

    Impfen. Dies ist eine der sichersten Methoden des Schutzes. Die Impfung sollte in der Zeit bis Mitte Oktober erfolgen, da dann Erkältungskrankheiten selten sind. Der Aufbau des Immunschutzes ist nach drei Wochen abgeschlossen, zeitig genug, um gegen die erste Influenzawelle Anfang Dezember geschützt zu sein. Die Impfung im Herbst gewährleistet, daß auch der gewünschte Impfstoff verfügbar ist.

    Medikamentös: seit diesem Herbst sind Neuraminidasehemmer auf dem Markt verfügbar, die die Vermehrung des Influenzavirus einschränken und, wenn sie frühzeitig genug eingenommen werden, die Symptome sehr gut lindern können.

    Der Impfstoff gegen Influenza enthält tote Viren, zwei Influenza-A-Stämme und einen B-Stamm. Er wird einmal gespritzt und erzeugt Immunität für neun Monate. Die Auswahl der Impfviren ist über die WHO koordiniert und fußt auf infektionsepidemiologischen Berechnungen. Diese Form der Selektion der Impfviren hat sich seit 1977 bewährt und seitdem ist Deutschland von keiner großen Grippewelle mehr betroffen gewesen.

    Schwangere sollten nach individueller Konstellation für die Impfung ausgewählt oder von der Impfung zurückgestellt werden. Kinder können ab dem 6. Lebensmonat geimpft werden. Menschen mit Allergie gegen Hühnereiweiß sollten nicht geimpft werden.

    Das Grippevirus kann sich nur in nicht-immunen Menschen vermehren. Je mehr Menschen also geschützt sind, umso schlechter kann sich das Virus in einer Bevölkerung verbreiten. Der Mensch, der sich gegen Imfluenza impfen läßt, tut etwas für seine Gesundheit und auch für die seiner Mitmenschen.

    Ansprechperson für weitere Kontakte:
    Prof. Dr. med. Lutz Gürtler, Friedlich Loeffler Institut für Medizinische Mikrobiologie der Universität Greifswald, Martin-Luther-Straße 6, 17487 Greifswald
    Tel. 03834-865560, Fax 03834-865561, e-mail: guertler@mail.uni-greifswald.de


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    Merkmale dieser Pressemitteilung:
    Ernährung / Gesundheit / Pflege, Medizin
    regional
    Forschungsergebnisse
    Deutsch


     

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