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10.02.2006 09:16

Bakterien und Viren kennen keine Grenzen

Dr. Christian Jung Stabsreferat Kommunikation
VolkswagenStiftung

    VolkswagenStiftung fördert Workshop zur globalen Gesundheitspolitik vom 22. bis 24. Februar am Deutschen Übersee-Institut in Hamburg - zugleich Abschluss eines Projekts zur "Global Health Governance"

    Eine so große Aufmerksamkeit wie im vergangenen Herbst wurde den Zugvögeln wohl das erste Mal zuteil. Mit Angst beobachteten die Menschen ihren Flug in wärmere Gefilde - könnten sie die Vogelgrippe mitbringen? Die schnelle Ausbreitung dieses Virus von Asien nach Europa machte wieder einmal deutlich, dass Krankheiten ein globales Problem darstellen; Grenzen spielen bei ihrer Bekämpfung keine Rolle mehr. Ob es um ansteckende Krankheiten geht wie AIDS, SARS, Malaria oder auch die Vogelgrippe - oder um die unzureichende Gesundheitsversorgung in den Entwicklungsländern: Die Situation liegt jenseits der Kontrolle von Nationalstaaten.

    Eine wachsende Zahl von Akteuren reagiert inzwischen auf diese Herausforderungen. Internationale Organisationen - wie beispielsweise Welthandelsorganisation (WTO) und Weltgesundheitsorganisation (WHO), aber auch nichtstaatliche Akteure wie Wirtschaftsverbände - spielen im Prozess der Global Health Governance (kurz GHG) eine wichtige Rolle. Wie diese im Einzelnen agieren, ist Thema eines internationalen Workshops vom 22. bis 24. Februar im Deutschen Übersee-Institut in Hamburg. Die Veranstaltung stellt zugleich den Abschluss dar eines von der VolkswagenStiftung seit dem Jahr 2003 mit 200.000 Euro geförderten Projekts unter der Leitung von Professor Dr. Wolfgang Hein. Im Mittelpunkt seines Vorhabens stehen der institutionelle Wandel und die Schnittstellen zwischen globaler und lokaler Politik in der armutsorientierten Bekämpfung von Krankheiten (siehe zweiter Teil dieser Pressemitteilung, Hintergrund).

    Interessierte Journalisten und Journalistinnen sind herzlich zur Veranstaltung eingeladen. Sie findet statt im Hotel Baseler Hof in Hamburg, Esplanade 11, und beginnt am Mittwoch, dem 22. Februar, um 14 Uhr. Besonders hinweisen möchten wir auf die Abschlussrunde am Freitag, dem 24. Februar, gegen 15.30 Uhr. Alle Vorträge sind auf Englisch. Bitte melden Sie sich an bei Professor Dr. Wolfgang Hein unter Telefon 040/42825 541 oder E-Mail: hein@duei.de.

    Beim Workshop "Defining and Shaping the Architecture for Global Health Governance" geht es nicht nur um die Frage des Umgangs mit klassischen Infektionskrankheiten wie AIDS und Malaria oder darum, wie man etwa die Vogelgrippe angesichts der maroden Gesundheitssysteme in vielen, bislang nicht betroffenen afrikanischen Ländern bekämpfen könnte. Experten werfen auch einen Blick in die Zukunft: So spricht Derek Yach, vormals hochrangiger Mitarbeiter der WHO und jüngst zum Direktor des Programms der Rockefeller Foundation für Global Health berufen, über chronische Krankheiten wie Krebs und Herz-Kreislauf-Leiden. Denn auch diese treffen die Entwicklungsländer mehr und mehr und belasten sie über die Armutskrankheiten hinaus zusätzlich. Ilona Kickbusch, ebenfalls langjährige WHO-Mitarbeiterin, dann Professorin an der Yale-Universität, wird Perspektiven globaler Gesundheitspolitik aufzeigen.

    Veranstaltungsort:

    Hotel Baseler Hof, Esplanade 11, 20354 Hamburg, Telefon: 040 3590 6702.

    Das vollständige Programm finden Sie im Internet als pdf-Datei unter:
    http://www.volkswagenstiftung.de/presse-news/presse06/10022006a.pdf
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    Hintergrund
    Das Projekt "Global Health Governance: Institutioneller Wandel und die Schnittstellen zwischen globaler und lokaler Politik in der armutsorientierten Bekämpfung von Krankheiten" wurde von der VolkswagenStiftung im Rahmen ihrer Initiative zur Globalisierungsforschung gefördert. Worum genau geht es? Wie bereits beschrieben, stellt die unzureichende Gesundheitsversorgung vieler Entwicklungsländer auch für die Industrieländer ein Problem dar. Als Antwort auf die Herausforderungen ist ein grundlegender Wandel der Institutionen von Global Health Governance zu beobachten. Nicht-staatliche Akteure spielen zunehmend eine größere Rolle, neue Partnerschaften zwischen öffentlichen und privaten Akteuren werden geschlossen, Aktivitäten verschiedener internationaler Organisationen koordiniert.

    Den verschiedenen Ebenen der Global Health Governance gingen die Hamburger Wissenschaftler in den vergangenen zwei Jahren nach und nahmen sich insbesondere der Schnittstellen zwischen globaler und nationaler Gesundheitspolitik in Entwicklungsländern bei der Bekämpfung von Aids, Tuberkulose und Malaria an. Auf globaler Ebene standen dabei die Welthandelsorganisation, die Weltgesundheitsorganisation und der "Global Fund to Fight Aids, Tuberculosis and Malaria (GFATM)" im Forschungsfokus. Begleitende Länderstudien nahmen exemplarisch Brasilien und Südafrika in den Blick. Diese Staaten stehen für spezifische entwicklungspolitische Traditionen, sie haben eine eigene pharmazeutische Industrie und besitzen Einfluss auf der globalen Ebene. Zugleich konnte dort gut mit heimischen Partnern aus der Entwicklungs- und Gesundheitssystemforschung zusammengearbeitet werden. Eine weitere Kooperation bestand mit der London School of Hygiene and Tropical Medicine.

    Der Workshop soll die Ergebnisse des Projekts in einen größeren Zusammenhang stellen und Global Health Governance sowohl unter wissenschaftlichen als auch entwicklungspolitischen Aspekten betrachten. Auf dieser Grundlage soll ein Sammelband mit einem Gesamtüberblick über das Thema entstehen.
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    Kontakt

    VolkswagenStiftung
    Presse- und Öffentlichkeitsarbeit
    Dr. Christian Jung
    Telefon: 0511 8381 380
    E-Mail: jung@volkswagenstiftung.de

    Weitere Auskünfte und Kontakt:

    Deutsches Übersee-Institut
    Prof. Dr. Wolfgang Hein
    Telefon:040 42825 541
    E-Mail: hein@duei.de
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    Der Text der Presseinformation steht im Internet zur Verfügung unter http://www.volkswagenstiftung.de/presse-news/presse06/10022006.pdf.


    Weitere Informationen:

    http://www.volkswagenstiftung.de/presse-news/presse06/10022006a.pdf - Programm


    Bilder

    Merkmale dieser Pressemitteilung:
    Ernährung / Gesundheit / Pflege, Gesellschaft, Medizin, Politik, Recht, Verkehr / Transport, Wirtschaft
    überregional
    Buntes aus der Wissenschaft, Forschungsergebnisse, Wissenschaftliche Tagungen
    Deutsch


     

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