Auf Alzheimers Spuren ins nächste Jahrtausend
Neues internationales Graduiertenprogramm für Neurowissenschaften geht an den Start
Als Alois Alzheimer, der Entdecker der nach ihm benannten Krankheit, 1886/87 in Tübingen studierte, konnte er nicht ahnen, daß rund hundert Jahre später 12 Studenten in einem speziellen Studiengang für Hirnforschung auf seinen Spuren wandeln würden. Diese sind aus rund 60 Bewerbern aus aller Welt ausgewählt worden und werden als erste ab dem Wintersemester 1999/2000 am neuen Graduiertenprogramm in Neuro- und Verhaltenswissenschaften, der Graduate School of Neural & Behavioural Sciences, teilnehmen.
Die Graduate School of Neural & Behavioural Sciences wird getragen durch eine interfakultäre Kommission aus Biologie und Medizin in Zusammenarbeit mit den Tübinger Max-Planck-Instituten. Im Mittelpunkt des Studiums steht die Erforschung des Gehirns, von den Grundlagen bis hin zu klinisch anwendungsbezogener Forschung. Damit ist das Studium multi-disziplinär ausgerichtet und umfaßt die Fachgebiete Molekularbiologie, Pharmakologie, Immunologie, Human-und Tierphysiologie, Psychologie und Medizin zusammen. Im Ausland haben neuro- und verhaltenswissenschaftliche Studiengänge schon eine lange Tradition, in Deutschland ist die Graduate School of Neural & Behavioural Sciences in dieser Form bisher einzigartig.
Voraussetzung für die Teilnahme an der Graduate School of Neural & Behavioural Sciences ist ein Vordiplom in einem naturwissenschaftlichen Fach, in Medizin, Psychologie oder Informatik, oder das internationale Äquivalent: der Bachelor of Science. Als Auswahlkriterien werden Vorkenntnisse und bisherige Studienleistungen der Studenten herangezogen. Pro Jahr können nur bis zu 15 Studenten an diesem Studiengang teilnehmen, da die aktive Mitarbeit im Labor im Vordergrund steht und die Plätze dadurch begrenzt sind. Gefördert wird die Graduate School of Neural & Behavioural Sciences aus den Mitteln des "DAAD Master-Plus-Program".
Bislang haben häufig Sprachhürden die ausländischen Studierenden davon abgehalten, nach Deutschland zu kommen. Diesem Problem wurde bei der Graduate School of Neural & Behavioural Sciences entgegen gewirkt. Die Unterrichtssprache ist Englisch. Nicht-englischsprachige Studierende müssen den Sprachtest TOEFL (Test of English as Foreign Language) ablegen, zudem werden studienbegleitend Deutschkurse angeboten. Der Erfolg ist ersichtlich: die meisten Bewerbungen in diesem Jahr stammten aus dem Ausland. Allein 6 der diesjährigen 12 Studierenden kommen aus dem asiatischen Raum und Griechenland. Das Leistungspunktsystem sorgt zusammen mit der zweijährigen Studiendauer für einen Angleich der Studienbedingungen an internationalen Standard, und damit für eine höhere Mobilität beim Studienortwechsel. Am Ende erhalten die Studenten den Grad eines Master verliehen, dem deutschen Diplom vergleichbar, der sie für den weltweiten Arbeitsmarkt qualifiziert. Nach weiteren 3 Jahren kann die Doktorwürde (Dr. rer. nat.) erlangt werden.
Im Gegensatz zu den meisten vergleichbaren Studiengängen an ausländischen Hochschulen ist das Studium an der Graduate School of Neural & Behavioural Sciences, neben den in Deutschland üblichen Gebühren, kostenfrei. Stipendien für ausländischen Studierende werden eingerichtet. Der neue Studiengang ist eine weitere Maßnahme der Universität Tübingen im internationalen Wettbewerb, um den Bildungsstandort Deutschland attraktiver zu machen.
Ansprechpartner:
Dr. Horst Herbert
Tel.: (07071) 29-77177
Fax: (07071) 29-5814
e-mail: neuro.school@med.uni-tuebingen.de
Prof. Hans.-Joachim. Wagner
Tel.: (07071) 29-73019
Fax: (07071) 29-4014
e-mail: hjwagner@anatu.uni-tuebingen.de
Merkmale dieser Pressemitteilung:
Biologie, Chemie, Ernährung / Gesundheit / Pflege, Informationstechnik, Medizin, Psychologie
überregional
Studium und Lehre
Deutsch
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