Intelligente "Supernasen" können Leben retten
Wenn der Brandmelder anschlägt, ist es für Rettung und Hilfe oft schon zu spät. Das zeigte auf furchtbare Weise der Brand im Düsseldorfer Flughafen.Ein Schwelbrand breitete sich unbemerkt aus und führte zur Katastrophe. Um Schwelbrände frühzeitig aufzuspüren und Unglücke wie das von Düsseldorf zu verhindern, setzen Entwickler mehr und mehr auf Multigassensorsysteme. Sie erkennen die Brandgefahr, lange bevor konventionelle Rauchmelder Alarm auslö-sen. An der Fachhochschule Niederrhein hat Prof. Dr. Andreas Schütze ein rech-nergesteuertes Meßsystem zur Charakterisierung von Gassensoren und Multisen-sorsystemen entwickelt, mit dem Sensoren getestet und optimiert werden können. Mit ihm lassen sich Gasgemische mit Konzentrationen im Bereich von einem Tausendstel Promille reproduzierbar herstellen. Die Neuentwicklung ist vom 18. bis 23. Oktober auf der INTERKAMA-Messe in Düsseldorf (Halle 10, For-schungsland NRW) zu sehen.
Gassensoren müssen intelligent sein. Denn sie sollen den falschen von dem wirklichen Notfall unterscheiden. Erst wenn zum Beispiel Kohlenmonoxyd und Wasserstoff in einem bestimmten Verhältnis zueinander stehen, wird es gefähr-lich - ein Brand entsteht. Ein einzelner Sensor reicht für die Identifizierung und Früherkennung meistens nicht aus, man koppelt mehrere zu einem System zu-sammen. "Wir simulieren die Brände automatisiert mit unserer Gasmischanlage, an der wir dann die Wirksamkeit der Sensorsysteme testen können", erläutert Prof. Schütze. Je besser die Sensoren auf die Gasgemische "zugeschnitten" sind, um so zuverlässiger reagieren sie. Im Zweifelsfall sollen sie zum Beispiel in der Küche unterscheiden können, ob gerade ein Glas Cognac umgefallen ist oder der Gas- anschluss am Herd undicht ist.
Eingesetzt werden können sie überall dort, wo gefährliche Situationen sich durch Gasemissionen bemerkbar machen - zum Beispiel in Kohlekraftwerken. Millionenschäden entstanden dort durch Schwelbrände des allgegenwärtigen Kohlenstaubes. Seit ca. einem Jahr gibt es hierfür spezialisierte Sensorsysteme, die wirksam vorbeugen, hergestellt von einem Viersener Unternehmen. Gemein-sam mit dieser Firma und seinem Kollegen Prof. Jürgen Schram aus dem Fach-bereich Chemie testet Prof. Schütze derzeit ähnliche Systeme in einer Müllver-brennungsanlage. Weil davon ein nachhaltiger Beitrag zur Brandfrüherkennung zu erwarten ist, gibt es dafür Geld vom Bundesforschungsminister. Aber auch im privaten Bereich, nämlich bei der Verwendung von Gasflaschen, sei der Einsatz von Gassensoren vorstellbar, so Schütze. Im Gegensatz zum Gas von den Stadtwerken ist es nämlich nicht zu riechen. Ein Unglück wie das von Monheim vor kurzer Zeit, wo bei einer Gasexplosion zwei kleine Mädchen starben, hätte mit Gassensoren vermieden werden können.
Merkmale dieser Pressemitteilung:
Elektrotechnik, Energie, Maschinenbau
überregional
Forschungsprojekte
Deutsch
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