idw – Informationsdienst Wissenschaft

Nachrichten, Termine, Experten

Grafik: idw-Logo
Science Video Project
idw-Abo

idw-News App:

AppStore

Google Play Store



Instanz:
Teilen: 
14.10.1999 12:53

Zeichenverarbeitung als Motor von Wissenschaft und Wirtschaft im 21. Jahrhundert

Ramona Ehret Stabsstelle Kommunikation, Events und Alumni
Technische Universität Berlin

    Zeichenverarbeitung als Motor von Wissenschaft und Wirtschaft im 21. Jahrhundert

    Auf dem 7. Weltkongress für Semiotik, der am Montag, dem 11. Oktober 1999, in Dresden zuende ging, wurde Prof. Dr. Roland Posner, Leiter der Arbeitsstelle für Semiotik an der TU Berlin, mit großer Mehrheit als Präsident der International Association for Semiotic Studies (IASS) wiedergewählt.

    Der Kongress, an dem Wissenschaftler aus allen Kontinenten teilnahmen, hatte "Zeichenprozesse in komplexen Systemen" zum Thema und behandelte in über 400 Vorträgen das Funktionieren von Zeichen in niederen und höheren Lebewesen, bei Menschen und in Maschinen.

    Auf seiner "Presidential Address" vertrat Posner die These, dass das 21. Jahrhundert durch den Übergang von den energietransformierenden Maschinen (Energiemaschinen) zu den zeichenverarbeitenden Maschinen (Zeichenmaschinen) gekennzeichnet sein werde. Zeichenproduktion und -reproduktion in Sprache, Bild, Ton und deren Kombinationen würden in der Wirtschaft aller hochentwickelten Staaten bald mehr als die Hälfte des Bruttosozialprodukts erbringen. Die Erforschung der Zeichenverarbeitung werde damit zu einer der Hauptaufgaben der Wissenschaften.

    Der Semiotik prophezeite Posner eine große Zukunft, "weil die Gesellschaften des 21. Jahrhunderts ohne sie ihre eigene Entwicklung nicht verstehen könnten". Die in Ansätzen bereits erkennbaren Möglichkeiten einer Zusammenführung von Zeichenprozessen in Maschinen und Lebewesen (molecular computing, multiresolutional semiosis, bio-engineering) würden zu einer Umwälzung des Systems der Universitätsdisziplinen und zu einer neuen empirisch begründeten Interdisziplinarität führen. Die Zeichentheorie könne für alle Komplexitätsebenen gültige Prinzipien der Zeichenverarbeitung formulieren. Auf der Ebene der menschlichen Sprache gehe es dabei um das Wiedergeben und Umschreiben eines Inhalts in verschiedenen Detailiertheitsgraden, das für das Verstehen jeder Mitteilung erforderlich ist.

    Die International Association for Semiotic Studies umfasst als weltweite Dachorganisation der zeichentheoretischen Lehre und Forschung über 40 nationale Semiotikgesellschaften und darüber hinaus noch weitere stärker spezialisierte Organisationen (z.B. für Bildsemiotik, Semiotik des Raums, Theorie der musikalischen Bedeutungen, Poetik und Literatur, Gestenforschung, Zeichen und Kognition). Sie wird ihren nächsten Kongress im Oktober 2002 in Santiago de Compostela (Spanien) abhalten.

    Weitere Informationen erteilt Ihnen gern: Prof. Dr. Roland Posner, Arbeitsstelle für Semiotik am Institut für Linguistik der TU Berlin, Tel.: 030/314-23115, Fax: 030/31427638, E-Mail:
    posner@kgw.tu-berlin.de


    Weitere Informationen:

    IASS: http://vhf.msh-paris.fr/escom/AIS
    Arbeitsstelle für Semiotik: http://www.tu-berlin.de/~afs/startd.htm
    Congress website: http://www.tu-dresden.de/sulifg/semiotics


    Bilder

    Merkmale dieser Pressemitteilung:
    Gesellschaft, Informationstechnik, Medien- und Kommunikationswissenschaften, Sprache / Literatur, Wirtschaft
    überregional
    Buntes aus der Wissenschaft, Forschungsergebnisse, Wissenschaftliche Tagungen
    Deutsch


     

    Hilfe

    Die Suche / Erweiterte Suche im idw-Archiv
    Verknüpfungen

    Sie können Suchbegriffe mit und, oder und / oder nicht verknüpfen, z. B. Philo nicht logie.

    Klammern

    Verknüpfungen können Sie mit Klammern voneinander trennen, z. B. (Philo nicht logie) oder (Psycho und logie).

    Wortgruppen

    Zusammenhängende Worte werden als Wortgruppe gesucht, wenn Sie sie in Anführungsstriche setzen, z. B. „Bundesrepublik Deutschland“.

    Auswahlkriterien

    Die Erweiterte Suche können Sie auch nutzen, ohne Suchbegriffe einzugeben. Sie orientiert sich dann an den Kriterien, die Sie ausgewählt haben (z. B. nach dem Land oder dem Sachgebiet).

    Haben Sie in einer Kategorie kein Kriterium ausgewählt, wird die gesamte Kategorie durchsucht (z.B. alle Sachgebiete oder alle Länder).