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13.02.2006 11:49

Vom Philosophen zum Juristen

Axel Burchardt Abteilung Hochschulkommunikation/Bereich Presse und Information
Friedrich-Schiller-Universität Jena

    Prof. Dr. Walter Pauly spricht am 15. Februar über Paul Johann Anselm von Feuerbach im "Studium Generale" der Universität Jena

    Jena (13.02.06) Ein weiterer Jenaer Universalgelehrter steht im Mittelpunkt des "Studium Generale" der Friedrich-Schiller-Universität am 15. Februar. Prof. Dr. Walter Pauly spricht um 17.15 Uhr in der Aula der Universität (Fürstengraben 1) über den Jenaer Philosophen und Juristen Paul Johann Anselm von Feuerbach. Die Öffentlichkeit ist herzlich eingeladen, der Eintritt ist frei.

    Paul Johann Anselm von Feuerbach wurde im Dorf Hainichen bei Jena am 14. November 1775 geboren. Aufgewachsen in Frankfurt am Main studierte der junge Feuerbach in Jena zunächst Philosophie, um dann - auf Drängen seines Vaters - im Jahr 1796 sich nunmehr dem Studium der Jurisprudenz als einer - wie er selbst schrieb - "Zwangs-, Not- und Brotwissenschaft" zuzuwenden. 1799 wurde er zum Doktor der Jurisprudenz promoviert. Im Sommersemester des gleichen Jahres nahm er seine Lehrtätigkeit in Jena auf: Strafrecht, Allgemeine Rechtslehre, Naturrecht, Hermeneutik, Römische Rechtsgeschichte waren seine Gegenstände. Seit 1801 als außerordentlicher - ein Jahr darauf auch ordentlicher - Professor war er damit auch Beisitzer des geachteten "Schöppenstuhls" zu Jena.

    Als gerade Zwanzigjähriger forderte Feuerbach, wie Professor Pauly zeigen wird, die Selbstständigkeit des Rechts und der Jurisprudenz gegenüber dem Sittengesetz und der Moral ein. Er versuchte das Recht nicht mehr bloß deduktiv aus dem Sittengesetz abzuleiten, sondern vertrat eine Rechtsidee, die sich an der praktischen Vernunft und den Erfordernissen der Zeit orientierte.

    Berühmt wurde Feuerbach als Begründer der neueren Strafrechtsdogmatik und der Kriminalpsychologie sowie als Verfasser des Bayerischen Strafgesetzbuches von 1813. Am Ende seines Lebens steht ein Werk, dessen Titelgestalt wohl bekannter ist als der Name seines Verfassers: "Kaspar Hauser - oder ein Verbrechen am Seelenleben".

    In dieser letzten Veranstaltung des "Studium Generale" im Wintersemester 2005/06 wird außerdem Mitorganisator Prof. Dr. Gerhard Lingelbach die Ergebnisse der Befragung vorstellen und über das Programm für das Sommersemester 2006 informieren.


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    Merkmale dieser Pressemitteilung:
    Philosophie / Ethik, Politik, Recht, Religion
    regional
    Buntes aus der Wissenschaft
    Deutsch


     

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