idw – Informationsdienst Wissenschaft

Nachrichten, Termine, Experten

Grafik: idw-Logo
Science Video Project
idw-Abo

idw-News App:

AppStore

Google Play Store



Instanz:
Teilen: 
14.02.2006 09:18

Keine Angst vor Unken-Rufen: DBU hilft Molchen und Landwirten

Franz-Georg Elpers Pressestelle
Deutsche Bundesstiftung Umwelt (DBU)

    Eggersdorf. Wer weiß schon, wie eine Rotbauchunke aussieht? Oder ein Kammmolch? - Wohl nur wenige: Diese Amphibien sind vom Aussterben bedroht. Ihr Lebensraum, kleingewässerreiche Ackerflächen in Nordostdeutschland, sind von intensiver Landnutzung geprägt. Deshalb ist es wichtig, ein erfolgreiches Schutzkonzept zu entwickeln, das die gegensätzlichen Interessen von Naturschützern und Landwirten unter einen Hut bringt. Das Leibniz-Zentrum für Agrarlandschaftsforschung (ZALF e.V., Müncheberg, Brandenburg) entwickelt ein Programm, das den notwendigen Schutz der Tiere in landwirtschaftliche Produktionsprozesse einbinden soll. Die Deutsche Bundesstiftung Umwelt (DBU) unterstützt diese Arbeiten mit rund 580.000 Euro. Das Projekt wird in einem etwa 1300 Hektar großen Ackerbaugebiet in Eggersdorf (Brandenburg) erprobt und soll dann als Muster für ähnliche Gebiete bundesweit genutzt werden.

    Im Rahmen des DBU-Förderprojektes werden konkrete Schutzmaßnahmen umgesetzt: So soll den Tieren ein sicherer Wechsel zwischen ihren Lebensräumen ermöglicht werden. Rotbauchunke und Kammmolch halten sich im Sommer in der Nähe von Kleingewässern auf, leben im Winter aber eher an Waldrändern. Extra angelegte Feldhecken sollen ihnen unter anderem helfen, sicher die dazwischen liegenden Äcker zu überqueren. Zudem werden die ZALF-Mitarbeiter Kleingewässer entschlammen, damit diese sogenannten Ackersölle auch noch im Sommer ausreichend Wasser für eine erfolgreiche Vermehrung der Amphibien führen. "Überlebensnotwendig ist es auch, dass wir in den Kleingewässern eine bestimmte Wasserqualität sichern", weiß Dr. Gert Berger vom ZALF. Deshalb sei es den Forschern wichtig, dass ein übermäßiger Nährstoffeintrag in die Sölle verhindert wird. Düngestopps entlang der Gewässer dienen diesem Ziel.

    Um allerdings Kosten und Aufwand der Schutzmaßnahmen zu minimieren, begleitet das ZALF die konkrete Umsetzung mit wissenschaftlichen Untersuchungen. So beobachten die Wissenschaftler genau, wann und wo die Amphibien ihren Lebensraum wechseln und wo sie sich erfolgreich vermehren können - schließlich müssen die Hecken auch an den richtigen Stellen gepflanzt und die geeignetsten Sölle entschlammt werden.

    "Zum Abschluss der Untersuchungen wollen wir dann ein System zur Entscheidungshilfe entwickeln, das die betroffenen Landwirte einfach, schnell und effektiv berät und auch Kosten und Nutzen von möglichen Schutzmaßnahmen errechnet", erläutert Berger. Das Programm soll dann auch für andere Gebiete zuverlässige Daten liefern können.


    Weitere Informationen:

    http://www.dbu.de/press/artikel1127.html


    Bilder

    Die Rotbauchunke ist vom Aussterben bedroht. Der Schutz ihres Lebensraumes und landwirtschaftliche Produktionsprozesse sollen jetzt in Einklang gebracht werden.
    Die Rotbauchunke ist vom Aussterben bedroht. Der Schutz ihres Lebensraumes und landwirtschaftliche P ...

    None


    Merkmale dieser Pressemitteilung:
    Biologie, Gesellschaft, Informationstechnik, Meer / Klima, Tier / Land / Forst, Umwelt / Ökologie, Wirtschaft
    überregional
    Forschungsergebnisse, Forschungsprojekte
    Deutsch


     

    Die Rotbauchunke ist vom Aussterben bedroht. Der Schutz ihres Lebensraumes und landwirtschaftliche Produktionsprozesse sollen jetzt in Einklang gebracht werden.


    Zum Download

    x

    Hilfe

    Die Suche / Erweiterte Suche im idw-Archiv
    Verknüpfungen

    Sie können Suchbegriffe mit und, oder und / oder nicht verknüpfen, z. B. Philo nicht logie.

    Klammern

    Verknüpfungen können Sie mit Klammern voneinander trennen, z. B. (Philo nicht logie) oder (Psycho und logie).

    Wortgruppen

    Zusammenhängende Worte werden als Wortgruppe gesucht, wenn Sie sie in Anführungsstriche setzen, z. B. „Bundesrepublik Deutschland“.

    Auswahlkriterien

    Die Erweiterte Suche können Sie auch nutzen, ohne Suchbegriffe einzugeben. Sie orientiert sich dann an den Kriterien, die Sie ausgewählt haben (z. B. nach dem Land oder dem Sachgebiet).

    Haben Sie in einer Kategorie kein Kriterium ausgewählt, wird die gesamte Kategorie durchsucht (z.B. alle Sachgebiete oder alle Länder).