"Die Welt im Gehirn" ist das Motto des bundesweit zweiten "Tags der Gesundheitsforschung", der am Sonntag, den 19. Februar 2006, ab 10 Uhr im Rahmen einer öffentlichen Veranstaltung mit Bundesforschungsministerin Dr. Annette Schavan an der Universität Magdeburg eröffnet wird. Auch die Deutsche Gesellschaft für Psychiatrie, Psychotherapie und Nervenheilkunde (DGPPN) unterstützt den Tag der Gesundheitsforschung. So wird der Präsident der DGPPN, Professor Dr. med. Fritz Hohagen, Lübeck, an einer Live-Videokonferenz zwischen den Universitätsklinika in Göttingen, Lübeck und Tübingen teilnehmen, in denen ausgewählte Forschungsprojekte zum Thema Gehirn diskutiert werden.
Ferner stellen Mitglieder der DGPPN der Öffentlichkeit bei Veranstaltungen zwischen Aachen, Berlin und Greifswald sowie zwischen Kiel und Freiburg eine Reihe von aktuellen Forschungsthemen vor: Neue Perspektiven bei Zwangserkrankung ist beispielsweise das Thema eines Teams von Wissenschaftlern um die Psychiater und Psychotherapeuten Professor Hohagen und Dr. med. Andreas Kordon am Universitätsklinikum Lübeck: Die Ursachen der Zwangsstörung sind bislang noch kaum geklärt. Sicher sind die Forscher jedoch, dass sowohl neurobiologische als auch psychologische Faktoren eine Rolle spielen. Mit Hilfe der modernen bildgebenden Verfahren konnten sie bei Zwangserkrankungen Auffälligkeiten in bestimmten Gehirnregionen feststellen. Das betrifft vor allem Teile des Frontalhirns, in dem künftige Handlungen geplant werden, die Basalgangstrukturen, in denen die Planung gefiltert wird, und das limbische System, das die Gefühle reguliert. Im Rahmen eines Forschungsprojekts wollen die Lübecker Wissenschaftler nun herausfinden, inwiefern neurobiologische Veränderungen die Wirkung einer Verhaltenstherapie beeinflussen und welche Veränderungen im Gehirn durch die Psychotherapie provozierbar sind.
Ebenfalls in Lübeck erforscht Professor Dr. med. Ferdinand Binkofski, welche Rolle dem so genannten Spiegelneuronensystem beim Wiedererlangen motorischer Fertigkeiten nach einem Schlaganfall zukommt. Nachdem man im vergangenen Jahrzehnt die Besonderheit der Spiegelneurone entdeckte, nämlich deren Fähigkeit gleichzeitig die Verarbeitung einer Wahrnehmung und die Ausführung einer Bewegung steuern zu können, will man nun dieses Wissen auch therapeutisch bei der Behandlung von motorischen Störungen nach einem Schlaganfall nutzen. Während der Therapie beobachten Patienten kurze Videoclips mit Bewegungen aus dem alltäglichen Leben. Anschließend üben sie die Ausführung dieser Bewegungen. Die ersten Ergebnisse zeigen, dass durch diese Form der Therapie eine deutliche Verbesserung der Bewegungsfähigkeit erreicht wird.
Weitere Informationen im Internet: http://www.tag-der-gesundheitsforschung.de
Merkmale dieser Pressemitteilung:
Ernährung / Gesundheit / Pflege, Gesellschaft, Medizin, Pädagogik / Bildung, Psychologie
überregional
Buntes aus der Wissenschaft, Forschungsergebnisse
Deutsch
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