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14.02.2006 15:17

Die Himmelsscheibe von Nebra

Dr. Jens Heise Presse- und Öffentlichkeitsarbeit
International University in Germany

    Vortrag von Dr. Harald Meller am 7.3.2006 an der International University in Bruchsal

    Am Dienstag, dem 7. März 2006, um 19.00 Uhr, lädt die International University in Bruchsal zu dem Vortrag "Die Himmelsscheibe von Nebra - ein sensationeller frühbronzezeitlicher Fund aus Sachsen-Anhalt" die interessierte Öffentlichkeit herzlich ein.

    Die "Himmelsscheibe" wurde im Juli 1999 auf dem 252 Meter hohen Mittelberg im Ziegelrodaer Forst bei Nebra/Sachsen-Anhalt aus dem Boden geborgen und gelangte erst Jahre danach auf Umwegen über den Schwarzmarkt in staatlichen Besitz. Sie besteht aus Bronze und hat einen Durchmesser von etwas über dreißig Zentimetern. Die Masse beträgt rund zwei Kilogramm. Ihre tiefgrüne Farbe ist das Ergebnis der viertausendjährigen Lagerung im Boden. Ursprünglich war sie wohl schwarz, worauf sich die Goldapplikationen wundervoll abgehoben haben müssen. Metallurgische Untersuchungen haben ergeben, daß das Kupfer des Bronzekörpers mit ziemlicher Sicherheit aus der Gegend von Salzburg stammt, das Gold mit einiger Wahrscheinlichkeit aus Siebenbürgen.

    Kein zweiter prähistorischer Fund weltweit zeigt wie diese Himmelsscheibe derart klare Belege für ein Interesse des vorgeschichtlichen Menschen an den kosmischen Vorgängen. Die ursprünglich 32 etwa einen Zentimeter großen Goldplättchen stellen mit an Sicherheit grenzender Wahrscheinlichkeit Sterne dar. Die Gruppe der sieben eng zusammenstehenden Plättchen repräsentiert astronomischen Analysen zufolge das Siebengestirn (die Plejaden). Statistische Untersuchungen erhärten die Ansicht, daß die verbleibenden 25 Goldplättchen keinen individuellen Sternbildern zuzuweisen sind, sondern allgemein den gestirnten Nachthimmel wiedergeben.

    Die Himmelsscheibe von Nebra ist sicherlich der derzeit wohl bestuntersuchte archäologische Fund in Deutschland. Über die neuesten Forschungsergebnisse berichtet Dr. Harald Meller, Direktor des Landesamtes für Denkmalpflege und Archäologie Sachen-Anhalt und Direktor des Landesmuseums für Vorgeschichte Halle/S, in seinem Vortrag. Als einer der Hauptakteure kann der Leiter des Landesmuseums für Vorgeschichte in Halle aus erster Hand von der spektakulären Sicherstellung des Schatzfundes erzählen. Die einzigartige Bronzescheibe aus der Zeit um 1600 v. Chr. gilt als Schlüsselfund für die europäische Vorgeschichte, die Astronomiegeschichte und frühe Religionsgeschichte. Sie ist der älteste Beleg für die erstaunlichen astronomischen Kenntnisse der Menschen in der frühen Bronzezeit.


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    Merkmale dieser Pressemitteilung:
    Geschichte / Archäologie
    überregional
    Buntes aus der Wissenschaft
    Deutsch


     

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