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15.02.2006 13:42

Lernen Mädchen Sprachen anders als Jungen?

Axel Burchardt Abteilung Hochschulkommunikation/Bereich Presse und Information
Friedrich-Schiller-Universität Jena

    Internationale Tagung "Gender Studies in der Fremdsprachendidaktik" vom 23.-25. Februar an der Universität Jena

    Jena (15.02.06) Mädchen sind sprachbegabter als Jungen und lernen zudem anders als sie. Dieses Klischee geistert bis heute in den Köpfen der Menschen. Die Besetzung von Sprachkursen an den Schulen scheint das seitens der Lernenden wie der Lehrkräfte zu bestätigen. Nach wie vor lernen und lehren mehr Vertreter des weiblichen als des männlichen Geschlechts Sprachen. Das spiegelt sich auch in den entsprechenden Studiengängen an den Hochschulen wider, sehen doch mehr Frauen als Männer ihre berufliche Zukunft als Fremdsprachenlehrer.

    Aspekte dieses weit gefassten Geschlechter-Themas will die internationale Tagung "Gender Studies in der Fremdsprachendidaktik / Gender Studies and Foreign Language Teaching" erörtern. Organisiert vom Institut für Anglistik/Amerikanistik der Friedrich-Schiller-Universität Jena und von Prof. Dr. Helene Decke-Cornill (Universität Hamburg) führt sie vom 23. bis 25. Februar Experten und Expertinnen vor allem aus Deutschland, aber auch aus Kanada, Österreich und der Schweiz in Jena zusammen. Die Konferenz richtet sich über Fremdsprachenlehrende hinaus auch an Wissenschaftler und Wissenschaftlerinnen anderer Disziplinen, etwa in der (Auslands-)Germanistik, Psychologie, Literatur- und Erziehungswissenschaft. Sie will zudem Experten und Expertinnen verschiedener Generationen zusammenführen, betont Katrin Lorenz, wissenschaftliche Mitarbeiterin am Jenaer Lehrstuhl für englische Fachdidaktik.

    "Gender Studies" seien erst in den 1970er Jahren mit der Frauenbewegung aufgekommen und daher eine relativ junge Forschungsrichtung, erläutert die Mitorganisatorin der Tagung. "Sie setzen sich mit den Rollen- und Machtverhältnissen der Geschlechter auseinander, machen deutlich, dass kulturelle und gesellschaftliche Gender-Zuordnungen bis heute stark prägenden Einfluss auf das Leben von Frauen und Männern haben."

    Diese Problematik werde an Schulen kaum thematisiert, macht Prof. Dr. Laurenz Volkmann deutlich. "Natürlich", so der Lehrstuhlinhaber für Englische Fachdidaktik, "sind Gender Studies auch für den Fremdsprachenunterricht relevant, aber diese Problematik spielt in der Fremdsprachendidaktik bislang nur eine untergeordnete Rolle." Doch die Lehrkräfte würden in der täglichen Praxis damit konfrontiert und seien gefordert, ihren Unterricht so zu gestalten, dass er Mädchen wie Jungen gleichermaßen anspreche. Auch die Lehrbücher müssten entsprechend gestaltet werden, fordert der Wissenschaftler. "Gender-Unterschiede erscheinen besonders beachtenswert, wenn Menschen unterschiedlicher kultureller Wurzeln und Traditionen in einer Klasse lernen", sagt Volkmann. Welche Erfordernisse das an die Didaktik stellt, soll während der Tagung ebenso diskutiert werden wie beispielsweise Fremdsprachen in getrennten Klassen für Mädchen und Jungen oder Gender als ein Aspekt der Landeskunde.

    Kontakt:
    Prof. Dr. Laurenz Volkmann
    Institut für Anglistik/Amerikanistik der Friedrich-Schiller-Universität Jena
    Ernst-Abbe-Platz 8, 07743 Jena
    Tel.: 03641 / 944500
    Fax: 03641 / 944502
    E-Mail: l.volk@uni-jena.de


    Weitere Informationen:

    http://www.uni-jena.de/fsu/anglistik/index.html


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    Merkmale dieser Pressemitteilung:
    Pädagogik / Bildung, Psychologie, Sprache / Literatur
    überregional
    Buntes aus der Wissenschaft, Wissenschaftliche Tagungen
    Deutsch


     

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