Seit 18 Monaten gehört die hebammengeleitete Geburt zum Betreuungsangebot für werdende Mütter in der Asklepios Klinik Harburg. Das Projekt wurde wissenschaftlich von der Hochschule für Angewandte Wissenschaften (HAW) begleitet. Ziel der Hebammengeleiteten Geburt ist, den natürlichen Geburtsvorgang in Begleitung und unter Anleitung der Hebammen zu fördern und dennoch die Sicherheit einer großen Klinik für den Fall unvorhersehbarer Komplikationen vorzuhalten.
Schwangerschaft und Geburt gehören zu den elementaren Ereignissen im Leben. Dabei zeichnen sich in Deutschland sowohl die Schwangerschaftsvorsorge als auch die Geburtshilfe durch ein hohes Maß an Technisierung und Medikalisierung aus, sagt Dr. Volker Maaßen, Leitender Arzt der Abteilung für Gynäkologie und Geburtshilfe der Asklepios Klinik Harburg: "Das hat nicht nur Auswirkungen auf das Schwangerschaftserleben der Frau, sondern auch häufig auf den Geburtsverlauf." Interventionsmaßnahmen wie Amniotomie (Fruchtblasensprengung), Episiotomie (Dammschnitt), Vakuumentbindung (Saugglocke), Venenzugang mit Infusionen, peridurale Analgesie (rückenmarksnahe Narkose) und Kaiserschnitte liegen in der Summe dieser Eingriffe bei über 70 Prozent, so dass sie in der heutigen Geburtshilfe zwar als normal, aber nicht als physiologisch, natürlich oder gesund angesehen werden können, so Maaßen: "Im Gegensatz zu anderen Bereichen der Medizin liegen kaum evidenzbasierte Daten vor, die beweisen, dass diese Eingriffe wesentlich zur Verbesserung der geburtshilflichen Qualität beigetragen haben."
Wichtig ist eine gute Beratung und Aufklärung. "Die Entscheidung über die Art der Geburt sollte den Gebärenden überlassen werden, natürlich immer in Abwägung der Risiken für sie und das Kind", so Maaßen. Vor jeder Intervention müsse daher mit der Betroffenen besprochen werden, ob der Eingriff Not von der Frau und dem Kind abwendet oder ob der durch den Eingriff bewirkte mögliche Schaden den Nutzen sogar übertrifft. Nach der provokativen These, dass die wichtigste Maßnahme zur Senkung der kindlichen und mütterlichen schwangerschaftsbedingten Erkrankung die Begleitung der gesunden Gebärenden durch ein erfahrenes Hebammenteam darstellt, bietet die Asklepios Klinik Harburg seit 18 Monaten auch eine "Hebammengeleitete Geburtshilfe" an. In der geschützten Atmosphäre im kleinen Kreis begleitet die erfahrene Hebamme die Gebärende bei dem in den meisten Fällen selbstgesteuerten Prozess der Geburt ohne medizinische Intervention. "Damit wollen wir dem wichtigen Wunsch der Schwangeren nach Geborgenheit in Sicherheit nachkommen", so Maaßen.
Die ersten 18 Monate der Hebammengeleiteten Geburtshilfe wurden unter der Leitung von Prof. Karl-Heinz Wehkamp (Hochschule für Angewandte Wissenschaften) wissenschaftlich begleitet. Eine klare Schnittstellendefinition sollte klären, wann der so genannte physiologische, normale Schwangerschafts- und Geburtsverlauf in eine pathologische Phase übertritt, in der dann gezielt alle instrumentellen und personellen Ressourcen einer Schwerpunktklinik ohne Zeitverzögerung eingesetzt werden können.
http://www.ak-harburg.de Asklepios Klinik Harburg
Merkmale dieser Pressemitteilung:
Ernährung / Gesundheit / Pflege, Gesellschaft, Medizin
überregional
Forschungsergebnisse, Forschungsprojekte
Deutsch
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