Ökologen der Universität Jena haben erfolgreich Workshop in der Antarktis beendet
Jena (17.02.06) Etwas erschöpft, aber zufrieden ist Dr. Hans-Ulrich Peter von der Friedrich-Schiller-Universität jetzt aus der Antarktis nach Jena zurückgekehrt. Er hat dort mit seiner Arbeitsgruppe u. a. auf Einladung des deutschen Umweltbundesamtes und des Umweltministeriums an einem Workshop über Möglichkeiten für ein Umweltmanagement auf Fildes Peninsula und Ardley Island teilgenommen. Die aufwändige Durchführung des Treffens von 35 Wissenschaftlern, Stationsleitern und Politikern aus acht Ländern und von zwei Organisationen lag in Händen des Umweltbundesamtes und vor Ort der Jenaer Polarforscher. Veranstaltungsort war nicht zufällig die russische Antarktisstation "Bellingshausen" auf King George Island, South Shetland Islands. Hier sind Mitarbeiter des Instituts für Ökologie der Universität Jena bereits seit 1983 regelmäßig tätig. Im März wird dort auch wieder - erstmals seit 20 Jahren - eine Jenaer Studentin, Anne Fröhlich, eine Winterforschungssaison verbringen.
Im Mittelpunkt des Workshops standen die Forschungsergebnisse der Jenaer Arbeitsgruppe "Polar- und Ornitho-Ökologie", die Dr. Peter leitet, aus den letzten drei Antarktissaisons. Ergänzt wurde das Treffen durch Beiträge von ausländischen Teilnehmern, die in diesem Bereich Stationen oder Feldhütten betreiben bzw. Tourismus organisieren.
Stationen, Flug-, Fahrzeug- sowie Schiffslogistik, Wissenschaft und verschiedene Formen des Tourismus beeinflussen die verletzliche Natur, wie die Jenaer Ökologen nachgewiesen haben. Sie plädieren für Managementpläne für die Antarktis, um die reichen Vogel- und Robbenpopulationen und die Vegetation dieses Gebietes einerseits zu schützen und dies andererseits mit den menschlichen Wünschen zu verbinden. Um den Interessenskonflikt zwischen Umweltschutz, Wissenschaft, Logistik und Tourismus zu minimieren, schlagen die Polarforscher unter anderem eine Festlegung von Flugkorridoren und die Benutzung festgelegter Wege und Wanderrouten im Gelände vor. Außerdem plädieren sie für die Ausweisung eines "Besonders verwalteten Gebietes".
Die Workshopteilnehmer stimmten am Ende den Grundzügen eines Papiers zu, das beim nächsten Treffen der Antarktisvertragsstaaten in Edinburgh von allen interessierten Ländern gemeinsam eingereicht werden soll. Übereinstimmend waren die Experten der Meinung, dass das Untersuchungsgebiet ein Managementsystem benötigt, das die verschiedenartige Nutzung regelt. Am besten würde das durch die Ausweisung eines "Besonders verwalteten Gebietes der Antarktis" (ASMA) ermöglicht. Dieses könnte in der Zukunft über die bisher untersuchten Gebiete Fildes und Ardley hinaus erweitert werden. Angeregt wurde ebenfalls ein intensiverer Informationsaustausch, um zum Beispiel wissenschaftliche Planungen noch besser zu koordinieren. In dieser Hinsicht steht die Jenaer Gruppe beispielgebend da: Eine enge Kooperation verbindet sie mit allen Staaten, die in diesem Gebiet arbeiten, insbesondere mit Russland, Chile, Uruguay, Korea, Brasilien, Argentinien und China.
In der kommenden Woche wird in China ein Treffen stattfinden, bei dem die Antarktis-Forschungen für die nächsten Jahre geplant werden. Dr. Peter wird als Jenaer Vertreter daran teilnehmen.
Kontakt:
Dr. Hans-Ulrich Peter
Institut für Ökologie der Friedrich-Schiller-Universität Jena
Dornburger Str. 159
07743 Jena
Tel.: 03641 / 949415 oder 949400
Fax: 03641 / 949402
E-Mail: Hans-Ulrich.Peter@uni-jena.de
Ankunft der Teilnehmer am Antarktis-Workshop.
Foto: Peter/FSU
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Symbol für die Internationalität in der Antarktis: Fahnen an der russischen Station "Bellingshausen" ...
Foto: Peter/FSU
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Merkmale dieser Pressemitteilung:
Biologie, Meer / Klima, Umwelt / Ökologie
überregional
Forschungsergebnisse
Deutsch
Ankunft der Teilnehmer am Antarktis-Workshop.
Foto: Peter/FSU
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Symbol für die Internationalität in der Antarktis: Fahnen an der russischen Station "Bellingshausen" ...
Foto: Peter/FSU
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