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17.02.2006 13:46

Wie Übergewicht entsteht: Internationale Tagung zum "Selfish Brain" - Pressekonferenz am 24. Februar

Rüdiger Labahn Informations- und Pressestelle
Universität zu Lübeck

    Neueste Befunde zur Adipositas-Entstehung werden auf der internationalen SELFISH BRAIN Konferenz - New Aspects on the Origin of Obesity vorgestellt. Die Konferenz findet am 23. und 24. Februar 2006 in Lübeck in den Media Docks statt. Zu einer Pressekonferenz zu Themen und Ergebnissen der Tagung am Freitag, dem 24. Februar, um 12.15 Uhr in den Media Docks sind alle Journalistinnen und Journalisten herzlich eingeladen (Willy-Brandt-Allee 31 a, Charles and Ray
    Eames Room).

    An der SELFISH BRAIN Konferenz nehmen Wissenschaftler und Kliniker aus den Gebieten Innere Medizin, Psychiatrie, Neurowissenschaften und Endokrinologie teil. 16 international renommierte Experten zu den Themen Gehirn, Energiestoffwechsel, Übergewichtsforschung, Gedächtnisforschung, Stressforschung sowie psychiatrische und internistische Kliniker referieren über Zusammenhänge von Gehirnstoffwechsel und Übergewicht.

    Die Lübecker Klinische Forschergruppe KFO126 befasst sich mit Ursachen im Gehirn, die zu Erkrankungen wie Adipositas und Diabetes mellitus führen. Sie wird von der Deutschen Forschungsgemeinschaft und von der Medizinischen Fakultät der Universität zu Lübeck gefördert und stellt einen der Forschungsschwerpunkte der Universität dar. Auf der Tagung stellt sie ihre neuesten Ergebnisse erstmalig vor.

    Direkte Messungen von energiereichen Substanzen im Gehirn und im Körper zeigen verblüffende Effekte, die das Konzept des eigensüchtigen Gehirns unterstützen. Weiterhin gibt es neue Ergebnisse zur Rolle des Neurotransmitters Glutamat auf den Glukosestoffwechsel, neue Befunde zum Verhalten von Stresshormonen während der Nahrungsaufnahme sowie Effekte von energiereichen Stoffen für die Gehirnversorgung auf die Entwicklung von Übergewicht. Eine Vielzahl weiterer interessanter Einzelbefunde werden in Posterform präsentiert.

    Die Lübecker Forschergruppe stellt in ihrer Theorie zum Energiestoffwechsel das Gehirn in den Mittelpunkt: "Das Gehirn versorgt sich selbst mit Energie zuerst" (Peters et al. Neurosci. Biobehav Rev. 2004). Damit kann es sich durchaus eigensüchtig verhalten, was zu der Namensgebung "SELFISH BRAIN THEORIE" geführt hat. Die Regulation des Körpergewichts steht damit erst an zweiter Stelle. Kommt es zu Störungen der Informationsverarbeitung innerhalb des Gehirns, kann dies eine erhebliche Wirkung auf das Körpergewicht haben. Die SELFISH BRAIN THEORIE wurde 2004 veröffentlicht und hat seitdem international in der Adipositasforschung, den Neurowissenschaften und der Diabetologie hohe Akzeptanz gefunden.


    Weitere Informationen:

    http://www.selfish-brain.org/


    Bilder

    Gesunder Stoffwechsel - Allokatives Verhalten: Der Begriff allokatives Verhalten bezeichnet die Allokation (Zuteilung) von Energieressourcen zwischen Gehirn und Körper-Peripherie. Die zerebralen Hemisphären generieren ein Energie-Anforderungs-Signal, welches allokatives Verhalten im Hypothalamus (orange) initiiert. Dieses Signal führt dazu, dass die Stresssysteme des Gehirns aktiviert werden, d.h. das sympathische Nervensystem und das Hypothalamus-Hypophysen-Nebennierenrinden-System (gelber Pfeil). Diese Stresssysteme begünstigen den Glukosetransport über die Blut-Hirn-Schranke (GLUT1), aber hemmen die Glukoseaufnahme in periphere Organe (GLUT4). Folglich lenken die Stresssysteme Glukose bevorzugt zum Gehirn um.
    Gesunder Stoffwechsel - Allokatives Verhalten: Der Begriff allokatives Verhalten bezeichnet die Allo ...

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    Adipositas - Verstärktes ingestives Verhalten: Bei unzureichender Allokation von Glukose zum Gehirn muss das Gehirn seine Strategie der Energieversorgung ändern, um seinen Energiebedarf zu decken. Die zerebralen Hemisphären kompensieren eine derartige Schwäche in der allokativen Energie-Anforderung, indem sie das ingestive Anforderungs-Signal verstärken und damit die Nahrungsaufnahme fördern - als Konsequenz entwickelt sich Adipositas.
    Adipositas - Verstärktes ingestives Verhalten: Bei unzureichender Allokation von Glukose zum Gehirn ...

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    Merkmale dieser Pressemitteilung:
    Ernährung / Gesundheit / Pflege, Medizin
    überregional
    Buntes aus der Wissenschaft, Wissenschaftliche Tagungen
    Deutsch


     

    Gesunder Stoffwechsel - Allokatives Verhalten: Der Begriff allokatives Verhalten bezeichnet die Allokation (Zuteilung) von Energieressourcen zwischen Gehirn und Körper-Peripherie. Die zerebralen Hemisphären generieren ein Energie-Anforderungs-Signal, welches allokatives Verhalten im Hypothalamus (orange) initiiert. Dieses Signal führt dazu, dass die Stresssysteme des Gehirns aktiviert werden, d.h. das sympathische Nervensystem und das Hypothalamus-Hypophysen-Nebennierenrinden-System (gelber Pfeil). Diese Stresssysteme begünstigen den Glukosetransport über die Blut-Hirn-Schranke (GLUT1), aber hemmen die Glukoseaufnahme in periphere Organe (GLUT4). Folglich lenken die Stresssysteme Glukose bevorzugt zum Gehirn um.


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    Adipositas - Verstärktes ingestives Verhalten: Bei unzureichender Allokation von Glukose zum Gehirn muss das Gehirn seine Strategie der Energieversorgung ändern, um seinen Energiebedarf zu decken. Die zerebralen Hemisphären kompensieren eine derartige Schwäche in der allokativen Energie-Anforderung, indem sie das ingestive Anforderungs-Signal verstärken und damit die Nahrungsaufnahme fördern - als Konsequenz entwickelt sich Adipositas.


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