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17.02.2006 15:28

Brustzentrum und BARMER stellen neuen Vertrag zur Integrierten Brustversorgung vor - Brustschonende minimal-invasive Untersuchung schließt Lücke zwischen Diagnosestellung und Therapie.

Ricarda Wessinghage Presse- und Öffentlichkeitsarbeit
Klinikum der Johann Wolfgang Goethe-Universität, Frankfurt a. M.

    Frankfurt (16. Februar 2006). Jede zehnte Frau erkrankt an Brustkrebs. Aus dieser Tatsache entstehen für Ärzte und Patienten aber auch für die Gesellschaft Konsequenzen in der Verbesserung der medizinischen Versorgung. Konsequent arbeitet das Brustzentrum Frankfurt/Rhein-Main, das größte seiner Art in Deutschland, mit zehn kooperierenden Kliniken und 228 angeschlossenen niedergelassenen Frauenärzten, an dieser Aufgabe. Denn jedes Jahr müssen 1.600 Frauen mit neu auftretendem Brustkrebs vom Brustzentrum behandelt werden.

    Mit Einführung des Gesundheitsmodernisierungsgesetztes (GMG) hat der Gesetzgeber Möglichkeiten eröffnet, durch Integrierte Verträge die Versorgung zu optimieren und die Wege zwischen ambulanten und stationären Bereichen zu ebnen.

    Der neue Vertrag zur Integrierten Brustversorgung (§ 140 SGB V) zwischen den kooperierenden Kliniken des Brustzentrums Frankfurt/Rhein-Main, den teilnehmenden Frauenärzten und der BARMER Hessen bildet einen wichtigen Baustein bei der Brustkrebsbekämpfung und ist in Deutschland der erste seiner Art.

    Durchgängige Diagnose- und Therapiekette

    Während einer Pressekonferenz zur Vorstellung des Vertrags in der Universitätsfrauenklinik des Klinikums der Johann Wolfgang Goethe-Universität bekräftigten die Vertragspartner, die Zusammenarbeit und Vernetzung zwischen Krankenhaus und Vertragsärzten zu intensivieren und möglichst die brustschonende minimal-invasive Abklärungsdiagnostik einzusetzen. Nahtlos können betroffene Frauen nach dem Befund in das strukturierte Behandlungsprogramm (DMP) Brustkrebs wechseln. Damit ist eine durchgängige Diagnose- und Therapiekette gewährleistet.

    Mit dem Vertrag wollen die Partner die Behandlung der Patientin verbessern; hierzu dienen unter anderem Therapieleitlinien und Qualitätsindikatoren der Therapie, die innerhalb des Brustzentrums Frankfurt/Rhein-Main regelmäßig überprüft und auf Basis der neuesten wissenschaftlichen Erkenntnisse durchgeführt werden. Daraus resultieren kürzere Kommunikationswege und der Austausch von Synergien zwischen den kooperierenden Kliniken des Brustzentrums und den niedergelassenen Frauenärzten. Überflüssige oder mehrfach erbrachte Leistungen aufgrund von Überschneidungen sollen vermieden und Kosten reduziert werden.

    Mit diesem Vertrag werden auch die niedergelassenen Ärzte, deren Verdachtsbefund eine minimal-invasive Abklärung einleitet, in die Kooperation mit den Spezialisten der Kliniken des Brustzentrums eingebunden.

    "Der Vertrag bedeutet für Patientinnen und Ärzte eine erhebliche Verbesserung des Informationsaustauschs zwischen behandelndem niedergelassenen Frauenarzt und den Fachärzten in den Kliniken", erklärt Professor Manfred Kaufmann, Vorsitzender des Brustzentrums Frankfurt/Rhein-Main. So umspannt der Informations- bzw. Datenaustausch nicht nur Diagnose, Operation, Therapie, sondern auch Abklärung, Nachsorge und Rehabilitation. Alle Vertragsärzte verpflichten sich zur regelmäßigen Teilnahme an der interdisziplinären Fallkonferenz im teilnehmenden Krankenhaus. Hier besprechen die niedergelassenen Ärzte mit den diagnostizierenden und behandelnden Klinikern gemeinsam den Krankheitszustand der Patientin. Auch verpflichten sich die Vertragsärzte, die für die Zusammenarbeit notwendigen Daten mit dem Krankenhaus auszutauschen und aktiv zu nutzen.

    Mit brustschonender Therapie die Lebensqualität der Patientin steigern

    Als enormen Fortschritt für die Lebensqualität der Patientinnen beurteilen die Vertragspartner die Möglichkeit der minimal-invasiven Diagnosesicherung. "Mit Hilfe dieses ambulanten, brustschonenden Verfahrens muss der Arzt für eine Gewebeprobe nur einen nadelstichartigen ,Eingriff' vornehmen und verschont so die Patientin vor unangenehmen Gewebeverlusten in der Brust", erläuterte Dr. Klaus König, Vorsitzender des Berufsverbands der Frauenärzte e.V., auf der Pressekonferenz einen der Vorteil des Vertrags. Ähnlich äußerten sich Professor Dr. Volker Möbus, Chefarzt an den Städtischen Kliniken Frankfurt a. M.-Höchst und Dr. Klaus Engel, Chefarzt am St. Marienkrankenhaus Frankfurt zu den Optimierungseffekten.

    "Über 60 Prozent unserer Versicherten sind Frauen," so Gerhard Potuschek, Landesgeschäftsführer der BARMER in Hessen. "Darum bemüht sich die BARMER seit Jahren, das Thema Frauengesundheit nach vorne zu bringen. Die Brustkrebs-Offensive der BARMER spielt dabei eine wichtige Rolle. Mit diesem Vertrag ist es uns möglich, den betroffenen Frauen eine perfekte, qualitativ hochwertige und in allen Phasen abgestimmte Behandlungskette anzubieten".

    Frankfurt am Main, den 16. Februar 2006

    Für weitere Informationen

    Professor Dr. med. Manfred Kaufmann
    Vorsitzender des Brustzentrums Frankfurt/Rhein Main
    Fon (0 69) 63 01 - 5115
    Fax (0 69) 63 01 - 6317
    E-Mail m.kaufmann@em.uni-frankfurt.de

    Gerhard Potuschek
    Landesgeschäftführer der Barmer Hessen
    Fon 018500-47 3000
    Fax 018500-47 3390
    E-Mail Gerhard.Potuschek@barmer.de


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    Merkmale dieser Pressemitteilung:
    Ernährung / Gesundheit / Pflege, Medizin
    überregional
    Forschungs- / Wissenstransfer
    Deutsch


     

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