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20.02.2006 15:40

Förderpreis der Chica und Heinz Schaller Stiftung an Privatdozentin Dr. Rohini Kuner

Dr. Michael Schwarz Kommunikation und Marketing
Ruprecht-Karls-Universität Heidelberg

    Der erstmalig verliehene und mit 100.000 Euro dotierte Chica und Heinz Schaller-Förderpreis geht an die Heidelberger Biomedizinerin Dr. Rohini Kuner - Förderung des wissenschaftlichen Nachwuchses ist das Anliegen der Chica und Heinz Schaller Stiftung

    "Die Chica und Heinz Schaller Stiftung (C.H.S.-Stiftung) will bewusst keine etablierten Wissenschaftler unterstützen, sondern vielmehr junge Forscher mit innovativen Projekten im Bereich der molekularen Biomedizin", betont Professor Heinz Schaller, emeritierter Lehrstuhlinhaber für Molekularbiologie und Mikrobiologie sowie Mitbegründer des Heidelberger Zentrums für Molekulare Biologie (ZMBH).

    Dabei ist eine wesentliche Voraussetzung für die Verleihung des C.H.S.-Förderpreises, dass der Bewerber selbständige, unabhängige Arbeitsgruppen an den Universitäten Hamburg oder Heidelberg führt. Die Eigenständigkeit wird dadurch dokumentiert, dass der Bewerber Publikationen aus der eigenen Arbeitsgruppe ohne Beteiligung des jeweiligen Instituts- oder Abteilungsdirektors vorlegt. "Mit dem C.H.S.-Förderpreis wird somit auch der Institutsleiter ausgezeichnet, nämlich dafür, dass er eigenständig forschen lässt", hebt Heinz Schaller hervor.

    Der Förderpreis soll schließlich auch dazu beitragen, dem Nachwuchswissenschaftler eine größere Unabhängigkeit vom allgemeinen Institutsetat zu ermöglichen. So kann der Preisträger über das Geld im Bereich der Forschung völlig frei verfügen. Zehn Prozent der Summe dürfen aber auch für private Zwecke eingesetzt werden.

    Die Privatdozentin Dr. Rohini Kuner erfüllt die Kriterien des C.H.S.-Förderpreises ideal. Schließlich hat die 35jährige Wissenschaftlerin ihre derzeitige Stelle als Gruppenleiterin im Pharmakologischen Institut der Universität Heidelberg im Rahmen des Emmy-Noether-Programmes der Deutschen Forschungsgemeinschaft selbst eingeworben. Auch ihr derzeitiges und zukünftiges Forschungsprogramm erschien dem Beirat der C.H.S.-Stiftung, bestehend aus den beiden Heidelberger Professoren Bernhard Dobberstein und Hans-Georg Kräusslich sowie dem Hamburger Professor Dietmar Richter, absolut überzeugend.

    Rohini Kuners wissenschaftliches Interesse gilt den Schmerzerkrankungen. Dabei untersucht sie die Funktion bestimmter Proteine in den Synapsen sowie die molekularen Mechanismen, die zur Entstehung von chronischen Schmerzerkrankungen beitragen können. Den C.H.S.-Förderpreis möchte sie ebenfalls im Bereich dieser Erkrankungen einsetzen, und zwar bei der Erforschung krankheitsbedingter Veränderungen in der Struktur so genannter nozizeptiver Nerven.

    Die Förderung des wissenschaftlichen Nachwuchses durch die C.H.S.-Stiftung geht aber weit über den Förderpreis hinaus. So vergibt die C.H.S.-Stiftung ein Forschungsgruppenleiter-Stipendium für drei Jahre. Bei der Vergabe des Stipendiums ist von besonderer Bedeutung, dass der Kandidat eine unabhängige, international renommierte Arbeitsgruppe leitet und die Voraussetzungen für die Berufung auf eine Professur erfüllt. Das Stipendium soll es ihm ermöglichen, sich wissenschaftlich weiter zu profilieren und die Lücke bis zur Berufung zu schließen. Seit dem Jahr 2005 wird der im Bereich der Experimentellen Virologie tätige Privatdozenten Dr. Oliver Fackler durch diese Art von Stipendium der C.H.S.-Stiftung gefördert.

    Für Wissenschaftler, die im Bereich der Biomedizin an den Universitäten Heidelberg oder Hamburg arbeiten und kurz vor dem Wechsel auf eine Professur stehen, ist das Kurzzeit-Stipendium der C.H.S.-Stiftung gedacht. Damit soll es den Forschern ermöglicht werden, nach Ende eines zeitlich befristeten Arbeitsvertrages ihre Forschungsarbeit in der Übergangsphase bis zur Professur unabhängig fortzusetzen. Bisher wurden die Privatdozentin Dr. Catherina Becker und der Privatdozent Dr. Ingolf Bach, beide vom Hamburger Zentrum für Molekulare Neurobiologie, auf diese Weise unterstützt.

    Eine eher langfristige Förderung stellt dagegen die Einrichtung einer Stiftungsprofessur für Molekulare Virologie an der Fakultät für Medizin der Universität Heidelberg dar, die seit dem Jahr 2003 mit Professor Ralf Bartenschlager besetzt ist. Weitere Aktivitäten der C.H.S.-Stiftung lagen bisher in der Unterstützung des Internationalen Master-Programmes "Molecular and Cellular Biology" durch die Vergabe von Stipendien für ausländische Studierende in den Jahren 2001 bis 2003 sowie der Finanzierung einer Koordinatorenstelle in den Jahren 2003 bis 2005. Hinzu kommt die Förderung von Tagungen und Seminarreihen.

    Mit ihren vielfältigen Aktivitäten möchte die im Jahr 2001 durch die Professorin und Direktorin des Hamburger Instituts für Entwicklungsneurobiologie, Chica Schaller, und ihren Ehemann Heinz Schaller ins Leben gerufene C.H.S.-Stiftung Impulse für die Forschung auf dem Gebiet der Biomedizin geben. Das Stiftungsvermögen stammt weitgehend aus der Startphase der Firma BIOGEN, einer der weltweit erfolgreichsten Biotech-Firmen, die Heinz Schaller zusammen mit sechs anderen europäischen und zwei US-amerikanischen Wissenschaftlern 1978 gründete.

    Zu den großen Erfolgen des Unternehmens zählt ein gentechnisch hergestellter Impfstoff gegen Hepatitis B, an dessen Entwicklung der Heidelberger Molekularbiologe maßgeblich beteiligt war. "Wir möchten, dass das Geld aus der Forschung wieder in die Forschung geht und dabei sehen, dass etwas mit dem Geld bewegt wird", fasst Heinz Schaller die Idee, die zur Gründung der C.H.S.-Stiftung führte, zusammen.
    Stefan Zeeh

    Rückfragen bitte an:
    Prof. Dr. Heinz Schaller und PD Dr. Barbara Müller
    CHS-Stiftung
    Im Neuenheimer Feld 282
    69120 Heidelberg
    info.chs-stiftung@zmbh.uni-heidelberg.de

    Dr. Michael Schwarz
    Pressesprecher der Universität Heidelberg
    Tel. 06221 542310, Fax 542317
    michael.schwarz@rektorat.uni-heidelberg.de
    http://www.uni-heidelberg.de/presse


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    Merkmale dieser Pressemitteilung:
    Ernährung / Gesundheit / Pflege, Medizin
    überregional
    Buntes aus der Wissenschaft, Personalia
    Deutsch


     

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