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21.02.2006 14:58

Uniklinikum Rostock ist auf Vogelgrippe vorbereitet

Dr.-Ing. Karl-Heinz Kutz Presse- und Kommunikationsstelle
Universität Rostock

    Notfallplan wurde festgelegt/Medikamente sind vorhanden

    Das Universitätsklinikum Rostock ist auf die Vogelgrippe vorbereitet. Für vereinzeltes Auftreten von Erkrankungen, aber auch für eine Pandemie wurden gemeinsam mit dem Sozialministerium Mecklenburg-Vorpommern und der Stadt Rostock Notfallpläne erarbeitet. Das Klinikum verfügt über ausreichend Medikamente, um Patienten zu behandeln. Die Wahrscheinlichkeit des Auftretens einer Pandemie mit mutierten und von Mensch zu Mensch übertragbaren Viren ist zurzeit schwer einzuschätzen. Es gibt allerdings derzeit weltweit noch keine konkreten Hinweise, dass dies der Fall sein könnte.

    "Wir gehen momentan von zwei möglichen Szenarien aus", sagt Professor Dr. Emil C. Reisinger, Leiter der Abteilung für Infektiologie und Tropenkrankheiten am Universitätsklinikum Rostock. Zum einen könne es geschehen, dass etwa einzelne Hühnerhöfe vom Vogelgrippe-Virus befallen werden und so auch dort arbeitende Menschen infiziert werden könnten. In diesem Fall rechnet Reisinger mit maximal 100 Infizierten. Die Krankheitsverläufe können dabei leicht sein und sich etwa in einer Bindehautentzündung äußern. Möglich sind aber auch schwere Erkrankungen mit hohem Fieber, Lungenentzündung, Hirnhautentzündung, Herzmuskelentzündung oder anderen Komplikationen. "In diesem Fall können wir die Patienten auch angemessen behandeln", sagt Professor Reisinger.

    Im zweiten Szenario geht man davon aus, dass sich das Vogelgrippe-Virus H5N1 genetisch verändert und dann auch von Mensch zu Mensch übertragen werden kann. "In diesem Fall ist eine schwere weltweite Epidemie (Pandemie) nicht auszuschließen", so Professor Reisinger. Der Mediziner befürchtet in einem solchen Fall mehrere tausend Erkrankungen in MV. "Dann werden Land, Stadt und Kommunen zusätzliche Ressourcen zur Verfügung stellen", sagt Professor Reisinger. Ausgearbeitet wurde die Notfallplanung durch eine bereits 2001 eingesetzte Landesarbeitsgruppe für hochinfektiöse Erkrankungen. 2003 wurden Landes-Richtlinien für Maßnahmen bei Auftreten hochinfektiöser Krankheiten vom Sozialministerium herausgegeben. Der Influenza-Pandemieplan des Landes Mecklenburg-Vorpommern wurde im Oktober 2005 fertiggestellt.

    Angst vor einer Pandemie sei derzeit nicht angebracht. "Die Wahrscheinlichkeit des Auftretens einer Pandemie mit einem mutierten und leicht von Mensch zu Mensch übertragbaren Viren ist schwer einzuschätzen. Es gibt derzeit weltweit noch keine konkreten Hinweise, dass dies der Fall sein könnte", so Professor Reisinger. Die Stallpflicht für Geflügel ist eine sinnvolle und wirksame Maßnahme, um die Vogelgrippe auch vom Menschen fernzuhalten. Der direkte Kontakt mit toten Vögeln sollte unbedingt vermieden werden. Abhilfe könne der Gefahr allein ein Impfstoff schaffen, der laut Reisinger in Entwicklung ist.

    Ansprechpartner
    Professor Dr. Emil C. Reisinger
    Universität Rostock
    Klinik für Innere Medizin
    Abteilung Infektiologie und Tropenmedizin
    Ernst-Heydemann-Straße 6
    18057 Rostock
    Tel. 0381/4947511
    Fax. 0381/4947509

    Prof. Dr. Peter Schuff-Werner
    Ärztlicher Direktor des Universitätsklinikums Rostock (AöR)
    Medizinische Fakultät
    Rembrandtstraße 16/17
    18057 Rostock
    Tel. 0381/4945011


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    Merkmale dieser Pressemitteilung:
    Ernährung / Gesundheit / Pflege, Medizin
    überregional
    Organisatorisches
    Deutsch


     

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