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27.02.2006 15:48

Intensiv verflochten: Zwei neue (und insgesamt elf) Augsburger Beteiligungen am Elitenetzwerk Bayern

Klaus P. Prem Stabsstelle Kommunikation und Marketing
Universität Augsburg

    Die Kunstgeschichte wirkt bei "Historische Kunst- und Bilddiskurse" mit, die Geographie bei "Global Change Ecology".
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    Die Universität Augsburg ist erneut in zwei von der fünf Elitestudiengang-Projekten eingebunden, die in der dritten und letzten Auswahlrunde des Elitenetzwerks Bayern (ENB) zum Zuge gekommen sind: Der Lehrstuhl für Kunstgeschichte (Prof. Dr. Gabriele Bickendorf, Philologisch-Historische Fakultät) wirkt am Studiengang "Historische Kunst- und Bilddiskurse" mit, bei dem die Katholische Universität Eichstätt Sprecheruniversität ist, der Lehrstuhl für Physische Geographie und Quantitative Methoden (Prof. Dr. Jucundus Jacobeit, Fakultät für Angewandte Informatik) ist an dem Studiengang "Global Change Ecology" beteiligt, bei dem die Universität Bayreuth Sprecheruniversität ist. Die Universität Augsburg ist damit in 11 der insgesamt 33 Projekte des ENB eingebunden. Sie weist gemeinsam mit den Universitäten Erlangen-Nürnberg und Würzburg hinter der LMU und der TU München (mit 18 bzw. 15 Beteiligungen) den dritthöchsten Verflechtungsgrad in diesem Elitenetzwerk auf.

    ELITESTUDIENGANG "GLOBAL CHANGE ECOLOGY"

    Der von den Universitäten Bayreuth (Sprecher), Augsburg und Würzburg bestrittenene Elitestudiengang "Global Change Ecology", der voraussichtlich bereits zum Wintersemester 2006/07 den ersten Jahrgang aufnehmen wird, adressiere mit dem Thema der globalen Umweltveränderungen "die bedeutendste und folgenträchtigste Umweltproblematik des 21. Jahrhunderts", schreibt das bayerische Wissenschaftsministerium: "Fachübergreifende neuartige Probleme erfordern innovative Ansätze in Forschung und Lehre. Eine besondere Qualität ist die Abrundung des naturwissenschaftlichen Schwerpunkts durch gesellschaftswissenschaftliche Disziplinen. Der Elitestudiengang bündelt Kompetenzen an der Universität Bayreuth mit den Universitäten Augsburg und Würzburg, sowie mit der bayerischen Forschungslandschaft unter Einbeziehung von Wirtschaft, Verwaltung und internationalen Organisationen. Er ist in seiner inhaltlichen Ausrichtung in Deutschland singulär und weltweit herausragend. Ziel ist es, hoch qualifizierte Führungskräfte für Wissenschaft, Umweltschutz, Politik- und Wirtschaftsberatung auszubilden."

    BELEG UND SCHUB FÜR AUGSBURGER UMWELTKOMPETENZ

    "Unser Augsburger Beitrag zu diesem Eliteprogramm wird sich in erster Linie aus unseren Kompetenzen im Bereich der Klimaforschung speisen, wo wir uns besonders mit Themen wie Klimaschwankungen, Extremereignisse oder Treibhauseffekt auseinandersetzen", erläutert Prof. Dr. Jucundus Jacobeit. Er fühle sich "froh und ermutigt" durch den Erfolg dieses Eliteprojekts; dieser bestätige, dass man sich mit der Neuorientierung der jüngst in die neue Fakultät für Angewandte Informatik eingegliederten Augsburger Geographie auf den richtigen Weg gemacht habe, indem man einer konsequenten Ausrichtung am gesamtuniversitären Profilschwerpunkt Umwelt und am Ziel einer weiteren Stärkung der Umwelt-Kompetenzregion Augsburg-Schwaben gefolgt sei.

    ELITESTUDIENGANG "HISTORISCHE KUNST- UND BILDDISKURSE"

    Nicht minder erfreut die Reaktion der Augsburger Kunsthistorikerin Prof. Dr. Gabriele Bickendorf auf die Nachricht vom ENB-Erfolg des Projekts "Historische Kunst- und Bilddiskurse": "Die Entscheidung der Expertenkommission und der Staatsregierung für einen kunst- und bildhistorischen Elite-Masterstudiengang bestätigt die Diagnose des Wissenschaftsrats, dass es in den Geisteswissenschaften keine Krise der Forschung und Lehre gibt, sondern nur eine Krise der Mittelknappheit, und sie zieht im besten Sinne die Konsequenzen aus dieser Einschätzung, indem sie jetzt die Ressourcen dafür ausbaut."

    Als Ziel dieses internationalen und interdisziplinären Masterstudiengangs nennt das bayerische Wissenschaftsministerium "die Vermittlung von Kompetenzen in den grundlegenden historischen Kunst- und Bilddiskursen. Die Studierenden erwerben Schlüsselqualifikationen sowohl zur Geschichte der Künste von der klassischen Archäologie bis zur jüngsten Kunstgeschichte als auch zur Geschichte der Bildmedien von den graphischen Künsten bis zum gegenwärtigen iconic turn. Ausgehend von einem radikal historisierten Kunstbegriff führt der Elitestudiengang auch in die Herausdifferenzierung eines gesellschaftlichen Bereiches der Kunst sowie in die Geschichte ihrer Institutionen ein. Er qualifiziert auf wissenschaftlich herausragendem Niveau im Bereich der kunst- und bildwissenschaftlichen Disziplinen (Kunstgeschichte, klassische Archäologie), aber auch in den neuen Fächern, die sich der Geschichte der visuellen Kultur und der Medien widmen (Foto- und Filmgeschichte, Literaturwissenschaften mit Schwerpunkt Text-Bild-Verhältnis und Mediengeschichte). Schließlich können die Studierenden zu den Arbeitsgebieten der philosophischen Ästhetik und der Medienphilosophie ein professionelles Qualifikationsniveau erreichen. Für die internationale Zusammenarbeit werden sie durch ein intensiv vorbereitetes und begleitetes Auslandssemester in besonderem Maße ausgebildet sein. Zudem erhalten sie bereits im Masterstudium die Gelegenheit, im Rahmen eines seit 2002 bestehenden internationalen Netzwerks professionelle Kontakte zu knüpfen."

    SCHWERPUNKTE IN AUGSBURG: WISSENSCHAFTSGESCHICHTE UND FOTOGRAFIE

    Der Augsburg-spezifische Anteil an diesem Elitestudiengang, dessen Start ebenfalls zum Wintersemester 2006/07 erfolgen soll, ist auf zwei Ebenen angesiedelt: zum einen in der nur von der Augsburger Kunstgeschichte vertretenen wissenschaftsgeschichtlichen Kompetenz auf den Gebieten der Institutionengeschichte (Geschichte der Sammlungen und Museen), der Geschichte von Theorien zur Kunst und zum Bild (Geschichte der Kunsttheorie und Kunstkritik, Geschichte der Bildkritik) sowie zur Geschichte der Untersuchungsmethoden und der Darstellungs- sowie Verbreitungsformen (Geschichte des Methodentransfers und wechselnder Paradigmen, Geschichte der Bildreproduktion und ihrer medialen Vervielfältigung). Zum anderen bringt der Augsburger Lehrstuhl zusammen mit dem Fotomuseum München seinen fotogeschichtlichen und fototheoretischen Schwerpunkt in den Studiengang ein: dabei wird Fotografie als zentrale Kunstform der Moderne ebenso analysiert wie als Medium, das unser "Weltbild" wesentlich mitbestimmt.

    VIERMAL SPRECHER, SIEBENMAL PARTNER

    Als Sprecheruniversität des Studiengangs "Ethik der Textkulturen" ist die Universität Augsburg mit "Historische Kunst- und Bilddiskurse" nunmehr an einem zweiten von insgesamt nur drei im engeren Sinn geisteswissenschaftlichen Projekten beteiligt, die die Aufnahme ins Elitenetzwerk Bayern geschafft haben. Hinzu kommen im Bereich der Wirtschaftswissenschaften die Augsburger Sprecherfunktion bei "Finance and Information Management" und die Beteiligung bei "Incentives - Bavarian Graduate Program in Economics" sowie in der Informatik die Sprecherfunktion beim Elitestudiengang "Softwaretechnik". Im Studiengang "Advanced Materials Science" teilen sich die Augsburger Physiker die Sprecherfunktion mit der LMU und der TU München, an drei weiteren ENB-Studiengängen bzw. -Doktorandenkollegs aus den Bereichen Natur-, Ingenieur- und Lebenswissenschaften, nämlich an den Projekten "NanoCat: Nanodesign von Hochleistungskatalysatoren", "Materials Science of Complex Interfaces" und "Nano-Bio-Technology" ist das Augsburger Physik-Institut beteiligt. Die Augsburger Mathematik ist als Teilhaberin am Internationalen Doktorandenkolleg "TopMath - Angewandte Mathematik mit Promotion" in das Elitenetzwerk Bayern integriert, in dem nun über " Global Change Ecology" auch die Augsburger Geographen mitwirken.

    KOMPETENZ UND KREATIVITÄT AUF BREITER FRONT

    "Durch unsere Kooperation in insgesamt elf Projekten sind wir im selben Umfang ins Elitenetzwerk Bayern verflochten wie die wesentlich größeren Universitäten in Erlangen und Würzburg", stellt Prorektor Prof. Dr. Alois Loidl fest und hält zwei weitere Aspekte für bemerkenswert: "Dass wir darüber hinaus bei drei dieser Kooperationen die alleinige Federführung innehaben und uns in einem weiteren Fall die Federführung mit den beiden Münchner Universitäten teilen, belegt zum einen, dass wir nicht nur die Kompetenzen haben, um uns als gefragte Partner auf höchstem Niveau an der universitären Elite-Ausbildung zu beteiligen, sondern dass wir auch über die nötige Kreativität verfügen, um hier eigene Impulse zu geben, die von den unabhängigen Experten der vom DFG-Präsidenten Prof. Dr. Ernst-Ludwig Winnacker geleiteten ENB-Gutachterkommission als zukunftsweisend aufgegriffen und empfohlen wurden. Nicht übersehen werden sollte dabei zum zweiten die Herkunft dieser Impulse: Sie spiegelt fast die ganze Bandbreite unseres Disziplinenspektrums von den Geistes- und Wirtschaftswissenschaften über die Informatik, die Mathematik und die Geographie bis hin zur Physik und zu den Materialwissenschaften."
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    KONTAKT UND WEITERE INFORMATIONEN:

    o zum Elitestudiengang "Historische Kunst- und Bilddiskurse":
    Prof. Dr. Michael Zimmermann, michael.zimmermann@ku-eichstaett.de
    Prof. Dr. Gabriele Bickendorf, gabriele.bickendorf@phil.uni-augsburg.de, Telefon 0821/598-5661

    o zum Elitestudiengang "Global Change Ecology":
    Prof. Dr. Carl Beierkuhnlein, carl.beierkuhnlein@uni-bayreuth.de
    Prof. Dr. Jucundus Jacobeit, jucundus.jacobeit@geo.uni-augsburg.de, Telefon 0821/598-2662

    o zur Beteiligung der Universität Augsburg am ENB allgemein:
    Prorektor Prof. Dr. Alois Loidl, alois.loidl@physik.uni-augsburg.de, Telefon 0821/598-3600


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    Merkmale dieser Pressemitteilung:
    fachunabhängig
    regional
    Organisatorisches, Wissenschaftspolitik
    Deutsch


     

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